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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Hof und spähte vorsichtig um die Ecke des langgezogenen Werkstattbaus.
    Vor dem Einfahrtstor stand ein Mann in einem schmutzigen grauen Trenchcoat. Er hielt ein kurzes Beil in den Händen und bemühte sich, die Schneide zwischen die beiden Torflügel zu klemmen. Unmittelbar hinter dem Mann stand ein grüner Transporter, dessen Motor lief.
    »He, was machen Sie da?« rief Glifford unüberlegt. Der Fremde hielt inne. Der Wachmann blickte in blaue Augen, die ihn kalt musterten. Der Mann zog das Beil aus dem Spalt zwischen beiden Torflügeln und ging auf den Wächter los.
    Der Alte erstarrte vor Entsetzen. Dann erinnerte er sich der Gaspistole, riß sie hoch und feuerte blindlings auf den Mann mit dem Beil. Er wartete das Resultat nicht ab, sondern floh, laut um Hilfe schreiend. Es gab für ihn auf dem Hofgelände keinen Ausweg, der nicht an dem Fremden vorbeiführte, und so floh er in den Aufenthaltsraum. Er warf die Tür zu und drehte hastig den Schlüssel, aber er wußte, daß er sich nicht in Sicherheit befand. Der Raum besaß ein Fenster zur ebenen Erde. Mit zwei Beilhieben konnte der Fremde es zertrümmern.
    Glifford riß einen Schrank auf und suchte hastig nach der Patronenschachtel. Er hatte alle sechs Patronen seiner Gaskanone verfeuert. Während seine Hände den Schrank durchwühlten, blickte er wieder und wieder durch das Fenster. Dann sah er den Mann mit dem Beil um die Ecke des Werkstattbaus kommen, und der Anblick wirkte wie ein Faustschlag gegen sein altes und nicht mehr ganz intaktes Herz. Die Luft blieb ihm weg.
    Der Fremde blieb auf halbem Weg stehen. Er schüttelte den Kopf, und Glifford hörte, daß er hustete. Irgend etwas schien ihm einzufallen. Er warf sich herum und rannte zurück. Nach wenigen Sekunden verschwand er hinter der Gebäudeecke aus Gliffords Blickfeld.
    Der Wachmann sank auf einen Stuhl. Die Angst würgte in seiner Kehle. Wie gebannt starrte er hinaus, gelähmt von dem Gedanken, der Gangster, Einbrecher, Mörder könnte zurückkommen.
    Er brauchte zehn Minuten, bis er sich so weit erholt hatte, daß er aufstehen konnte. Er sagte sich, daß der Mann geflohen sei und daß er die Polizei benachrichtigen müsse. Im Aufenthaltsraum gab es kein Telefon. Nur zögernd entschloß sich Glifford, nach draußen zu gehen. Er fand' endlich die Patronenschachtel und lud seine Gaspistole nach. Dann schlich er an dem Werkstattgebäude entlang.
    Der grüne Transporter war verschwunden. Glifford lief zum Bürogebäude, öffnete mit dem Universalschlüssel und riß den Hörer von der Gabel.
    Er wählte nicht den Notruf, sondern die Nummer des nächsten Reviers. Er kannte einen Sergeant und wußte, daß dieser Sergeant heute Nachtdienst hatte.
    »Polizeirevier 98!« meldete sich eine tiefe Männerstimme.
    »Hier spricht Glifford! Henry, bist du am Apparat?«
    »Hallo, Fred! Wo brennt’s?«
    »Henry, ein Bursche versuchte in die Werkstatt einzudringen.«
    »Im Ernst?«
    »Wenn ich es dir sage! Ich knallte ihm eine Ladung Gaspatronen um die Ohren, aber er ging trotzdem auf mich los, mit einem Beil, Henry!«
    »Ich kann’s kaum glauben! Hat er dich wirklich angegriffen?«
    »Ja, aber er gab’s auf, weil er wohl zuviel von dem Gas geschluckt hatte.« Gliffords Furcht schlug in Prahlsucht um. »Er hätte kommen sollen. Ich war bereit, ihm noch eine Ladung zu geben.«
    »Gut, Fred, ich schicke dir zwei Leute vorbei. Sie können sich nach Spuren umsehen. In welche Richtung floh er?«
    »Ich weiß es nicht. Er benutzte einen grünen Volkswagen, einen Transporter. Bestimmt wollte er groß einpacken. Wozu hätte er sonst einen Transporter…«
    »Bist du sicher?«
    »Selbstverständlich, Henry! Wieso kannst du fragen. Unsere Werkstatt ist spezialisiert auf die Reparatur deutscher Autos. Sie stehen hier zu Dutzenden herum.«
    »Fred, hast du die Bilder dieses entflohenen Irren aus Peekshill House gesehen? War das…?« Er konnte die Frage nicht beenden.
    »Es war der Mann«, kreischte Glifford. »Er war es!«
    ***
    Das Telefon schrillte. Mr. High stand noch immer am Fenster. Er gab seine Anordnungen, ohne sich umzudrehen. Als die Cops die vollzogene Einsammlung von Deysher, Parish, Corrado, Budzilek und 500 000 Dollar meldeten, hatte er zwei Kollegen hingeschickt, um dafür zu sorgen, daß die Gangster ärztlich versorgt wurden. Die Mordkommission der City Police arbeitete unterdessen im Kesselhaus und sicherte routinemäßig alle Spuren im Zusammenhang mit der Ermordung Mary Heeds.
    Ich lag in einem Sessel

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