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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Walkie-talkie. »Wer ihn zuerst sieht, informiert den anderen, falls er Zeit dazu findet…«
    Phil nickte und verließ die Plattform der Klippe. Nach knapp 100 Metern verschwand er zwischen den Sträuchern, die unterhalb der Klippen wuchsen.
    Ich blieb im Bereich der kahlen Felsen. In großen Sprüngen hetzte ich von Klippe zu Klippe. Mehr als 100 Fuß unter mir donnerten die Wogen des Atlantiks gegen den Fels. Das Carcano-Gewehr hielt ich in der rechten Faust. Das Funksprechgerät hatte ich mit ausgezogener Antenne über die Schulter gehängt.
    Sieben Minuten nach dem Ausstieg aus dem Hubschrauber summte der Rufer des Walkie-talkie. »Ich höre!« rief ich halblaut in das Mikrofon.
    »Ich habe ihn gesehen!« kam Phils Stimme voller Erregung aus dem Gerät. »Er bewegt sich direkt auf die Klippen zu. Ich folge ihm und versuche, an ihn ranzukommen.«
    »Und der Boy?«
    »Er trägt ihn auf dem Arm, aber der Junge regt sich nicht. Ich konnte nicht erkennen, ob er noch lebt.«
    Ich spürte eine Bewegung zwischen den Sträuchern, ließ mich auf die Knie sinken und nahm das Gewehr hoch. Durch das Zielfernrohr sah ich die Zweige und Blätter, und dann zwischen ihnen das Gesicht und die Schultern John Winslows. Ich sah den Kopf Barney Fries’ über der rechten Schulter des Mannes. Winslow trug den Boy so auf den Armen, daß ich nur den Rücken und den Hinterkopf sehen konnte. Der Kopf des Kindes lag schlaff gegen die Wange des Mannes gelehnt. Barney Fries war ohnmächtig oder tot.
    Winslows Gesicht sah ich in hautnaher V ergrößerung. Es sah noch immer gefährlich aus, aber ich erkannte auch die Zeichen der Erschöpfung darin.
    Eine Sekunde später erblickte Winslow mich. In der Vergrößerung sah ich, wie er die Augen aufriß.
    Ich setzte das Gewehr ab und richtete mich auf. Vier Sekunden lang starrten wir uns über eine Entfernung von 80 Metern an. Plötzlich ließ Winslow den Jungen fallen.
    Winslows Gesicht zerbarst zu einer Grimasse des nackten Wahnsinns. Er stieß ein Brüllen aus. Mit einem wilden Satz sprang er über den Körper des Kindes hinweg und raste auf mich zu. Im Anrennen riß er ein Handbeil aus dem Gürtel und schwang es wie einen Indianertomahawk über dem Kopf. 40, 30, 20 Meter trennten ihn noch von mir, aber das bedeutete gleichzeitig, 40, 50, 60 Meter Entfernung zwischen ihm und den Boy.
    Ich warf mich herum und floh vor dem Mann. Je weiter ich ihn von dem Jungen weglocken konnte, desto besser wurden meine Chancen, Barney Fries zu retten, ohne Winslow niederschießen zu müssen wie einen tollen Hund. Einmal drehte ich mich um. Ja, er folgte mir. Sein Mund stand weit offen.
    Ich legte noch einen Spurt ein. Das Walkie-talkie schlug mir gegen die Hüfte. Ich schleuderte es von der Schulter. Das war keine Sprinterstrecke sondern ein Hindernisrennen. Ich hetzte von Felsvorsprung zu Felsvorsprung. Einmal rutschte ich von einem ausgewaschenen Brocken ab, konnte mich aber rechtzeitig fangen. Als ich aufsprang, drehte ich mich um. Mit der Energie einerjagenden Großkatze stürmte Winslow heran. Schon trennten ihn 200 Meter von dem Boy. In diesem Augenblick brach Phil aus dem Gebüsch und kniete neben dem Kind nieder. Wenn Barney Fries noch lebte, so war er gerettet.
    Noch einmal flüchtete ich 70 Meter weit und geriet auf eine Plattform, die offenbar als Aussichtspunkt diente, denn der Rand war durch eine Holzbarriere gesichert. Ich lief bis zur Barriere. Dahinter fiel die Klippe senkrecht bis zur Brandung ab. Als ich mich umdrehte, hatte auch Winslow die Plattform erreicht, und jetzt schnitt er mir den Weg ab.
    Wieder nahm ich das Gewehr hoch, während er gegen mich anstürmte. Winslow schien die tödliche Drohung einfach nicht zu erfassen. Und gerade das machte es mir unmöglich durchzuziehen. Dieser Mann war ein Mörder. Er handelte bestialisch, aber war er nicht auch ein Kranker?
    Ich packte mit der linken Hand den Lauf des Carcano. Fünf, vier Schritte, drei… Winslow warf sich nach vorn und ließ das Handbeil niedersausen. Ich fing den fürchterlichen Hieb mit dem Gewehr ab. Die Schneide traf das Schloß, glitt ab, und Winslow wurde von der eigenen Wucht nach vorne gerissen.
    Ich versuchte, ihn mit dem Kolben zu treffen, ohne das Gewehr aus dem Doppelgriff zu lassen. Er duckte sich geschmeidig nach unten weg und führte einen neuen Hieb von links seitlich gegen meine Hüfte. Wieder gelang es mir, den Schlag abzufangen und unschädlich zu machen.
    Als er zum drittenmal zuschlagen wollte, war ich

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