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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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in der Küche einholte und ihm ins Gesicht sah.«
    »Was meinen Sie genau?«
    »Der Mann war fix und fertig. Der zitterte und schwitzte wie jemand, der furchtbare Angst hat. Also wenn direkt neben mir jemand erschossen würde, würde es mir vielleicht auch so gehen. Andererseits denke ich, hätte er doch auch froh darüber sein können, dass es ihn nicht erwischt hat.«
    »So kann man das natürlich auch sehen«, gab ich zu.
    »Und ich bin vor allem erleichtert, dass es keinen Glasbruch gegeben hat. Vor zwei Monaten hat es nämlich schon mal eine Schießerei hier gegeben. Die Täter sind bis heute nicht gefasst worden, aber die Scheibe meines Hauptfensters war zersprungen.«
    »Deshalb also Ihre negative Einstellung zur Polizei.«
    »Ich gebe zu, das Ansehen der Cops hat seitdem bei mir etwas gelitten«, nickte er.
    »Wir tun immer unser Bestes«, erklärte ich ihm. »Egal ob wir vom FBI oder die Kollegen vom NYPD, die Highway Patrol oder die State Police. Allerdings bedeutet sein Bestes zu geben noch lange keine Erfolgsgarantie.«
    Er runzelte die Stirn. »Da mögen Sie wohl recht haben.«
    ***
    Nachdem wir den Chip mit den Aufzeichnungen der Überwachungskamera an uns genommen hatten, sahen wir uns noch auf der anderen Straßenseite um. Zwar waren die Kollegen von Detective Pollard dort bereits ausgeschwärmt und befragten überall mögliche Zeugen, aber Phil und ich wollten uns auch ein eigenes Bild machen.
    Vor allem interessierte uns das Dach des Sandsteingebäudes.
    Wir sprachen mit dem Hausmeister. Er hieß Grant Jefferson, war ein etwa fünfzigjähriger Mann mit schütterem Haar und einer Vorliebe für Filme mit Sylvester Stallone. Jedenfalls lief einer davon in dem DVD-Player, der in seinem Büro stand. Auf dem Tisch lagen einige DVD-Hüllen.
    Grant Jefferson schaute immer wieder auf den Flachbildschirm, um der Handlung zu folgen. Immerhin hatte er wenigstens den Ton ausgeschaltet.
    »Ich sagte ja schon, ich werde Ihnen kaum weiterhelfen können«, erklärte er zum wiederholten Mal.
    »Führen Sie uns einfach auf das Dach. Dann sehen wir weiter.«
    »Brauchen Sie dafür nicht irgendetwas Schriftliches?« Er zuckte mit den Schultern und erhob sich dann aus dem abgewetzten Ledersessel, in dem er Platz genommen hatte.
    »Wir vermuten, dass von dort aus auf die andere Straßenseite geschossen wurde.«
    »Ach, deswegen waren so viele uniformierte Kollegen im Haus und haben alle Wohnungen abgeklappert«, schloss er. »Bei mir war aber niemand.«
    »Helfen Sie uns?«, fragte Phil.
    Ob wir hier einen richterlichen Beschluss gebraucht hätten, war nicht so ganz klar. Der Fall lag wohl irgendwie in einer Grauzone. Mit Gefahr in Verzug hätten wir kaum argumentieren können, und letztlich war die Annahme, dass der Täter von dem Dach dieses Gebäudes aus geschossen hatte, nichts als eine Vermutung. Eine Vermutung, die auf kriminalistischem Instinkt beruhte – und auf der Fähigkeit, sich in die Rolle des Täters hineinzuversetzen. Aber nicht auf Fakten.
    Die genaue Schussbahn war aufgrund der besonderen Umstände vor der Pizzeria nicht mehr zu ermitteln, und so kamen mehrere Dutzend Gebäude als Standort des Schützen in Frage. Er konnte in eine leerstehende Wohnung eingedrungen sein und sich an ein Fenster gestellt haben. Oder er war in eine Wohnung eingedrungen, deren Mieter gerade nicht zu Hause waren. Die NYPD-Kollegen würden jede Menge Arbeit haben, um das wirklich überall abzuklären.
    »Ich will mal nicht so sein«, sagte Grant Jefferson. »Man soll das Gesetz ja unterstützen.«
    »Das finde ich auch.«
    »Ich will nur später keinen Ärger bekommen. Davon gibt es hier nämlich schon genug.«
    Was er damit genau meinte, ahnte ich nicht einmal. Und da ich zunächst auch nicht glaubte, dass es etwas mit unserem Fall zu tun hatte, hakte ich auch nicht weiter nach. »Gibt es hier eigentlich einen Sicherheitsdienst?«, fragte ich.
    »Ja und nein«, sagte Grant Jefferson.
    »Was denn nun?«, hakte ich nach. »Ja oder nein?«
    »Ja, es gibt einen Sicherheitsdienst, der eigentlich darauf achten soll, dass hier nichts geschieht. Allerdings ist von deren Angestellten momentan keiner hier.«
    »Wieso nicht?«
    »Es gibt Unstimmigkeiten zwischen der Eigentümergesellschaft des Hauses und dem Security Service über die Bezahlung. Und solange die Ansprüche der Sicherheitsfirma nicht beglichen sind, werden die wohl ihren Dienst einstellen.«
    »Kann man ihr nicht mal übelnehmen.«
    Grant Jefferson zuckte mit den

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