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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schultern. »Ich halte mich aus diesen Dingen raus. Aber meinen Gehaltsscheck habe ich diesen Monat auch mit Verspätung bekommen.«
    »Dann sind die Eigentümer in Zahlungsschwierigkeiten?«, fragte ich.
    »Darauf können Sie einen lassen. Ich meine …« Ihm war seine rustikale Ausdrucksweise wohl plötzlich peinlich.
    »Ich weiß schon, was Sie damit ausdrücken wollen.«
    »Die Baustelle auf der Rückseite des Hauses kommt ja schließlich schon seit zwei Monaten nicht mehr voran.«
    »Welche Baustelle?«, hakte ich nach.
    »Die Fassade der Rückfront musste dringend renoviert werden. Hat man jahrelang nicht gemacht! Es wurde immer dafür gesorgt, dass nach vorne zur Straße hin alles gut aussah. Die Gerüste stehen da noch, aber die Firma hat nicht weitergearbeitet. Vermutlich wollen die auch erst mal Cash.« Grant Jefferson rieb Daumen und Zeigefinger gegeneinander. »Würde ich auch so machen, wenn das mein Job wäre, die Spinnenlöcher in den Fugen zu stopfen.«
    »Führen Sie uns jetzt bitte oben auf das Dach«, erinnerte Phil ihn.
    Grant Jefferson warf einen kurzen Blick auf den Fernseher und seufzte. »Kommen Sie mit«, sagte er.
    ***
    Wir fuhren mit Grant Jefferson per Lift in den obersten Stock. Von dort konnte man über eine Treppe auf das Dach gelangen.
    Es war von einem Kiesbett bedeckt. Kalter Wind wehte uns den Nieselregen ins Gesicht. Das Licht von Neonreklamen machte es fast taghell.
    »Und was genau suchen Sie jetzt hier?«, fragte Jefferson und verzog dabei das Gesicht.
    »Ist es möglich, von außen hier raufzugelangen?«, fragte ich.
    »Ja sicher. Wenn jemand Lust dazu hat und lebensmüde genug ist, kann er über das Gerüst hier hochklettern. Da passt ja auch niemand mehr auf. Und ich kann da nicht auch noch drauf achten.«
    Wir gingen zur Rückfront des Gebäudes. Das Gerüst ermöglichte es tatsächlich, ohne großen Aufwand und unbemerkt auf das Dach zu kommen. »Der Täter wird diese Chance sicher erkannt haben«, meinte Phil.
    »Kommt drauf an.«
    »Worauf?«
    »Wie viel Zeit er hatte, sich auf den Mord vorzubereiten.«
    »Du meinst, er muss gewusst haben, dass das Opfer vor der Pizzeria auftauchen würde.«
    »Ja.«
    »Das wird ja wohl herauszubekommen sein!«
    Wir gingen auf die der Straße zugewandte Seite des Gebäudes. Systematisch suchten wir den Randbereich des Flachdachs nach Spuren ab. Das Licht der Neonreklamen machte es uns leicht.
    Grant Jefferson stand unterdessen daneben, rieb sich die Hände und schlug den Kragen seines Arbeitskittels hoch. »Brauchen Sie mich eigentlich noch?«, fragte er fröstelnd.
    Da wurde Phil fündig. »Sieh dir das an, Jerry!« Er deutete auf ein paar deutlich sichtbare Vertiefungen im Kies.
    »Da hat jemand gelegen«, stellte ich fest. »Das muss unser Killer gewesen sein.« Ich machte ein Foto mit der Handy-Kamera. Phil rief unterdessen die Kollegen der City Police und der SRD an, die wir von unserem Standpunkt aus sogar auf der anderen Straßenseite vor der Pizzeria bei der Arbeit beobachten konnten.
    Sobald diese Spuren genau ausgemessen waren, wussten wir immerhin, wie groß der Täter war.
    »Mittelgroß«, schätzte Phil, nachdem er das Telefonat beendet hatte. »Schade, ein Extrem in die eine oder andere Richtung wäre fahndungstechnisch sicherlich besser für uns gewesen.«
    ***
    Es war schon ziemlich spät, als wir schließlich ins Field Office zurückkehrten. Mr High pflegte morgens der Erste und abends der Letzte zu sein, der das Büro verließ. Wir wunderten uns also nicht, als wir ihn noch antrafen.
    In einem kurzen Bericht fassten wir alles zusammen, was sich bisher zum Fall McNally sagen ließ.
    Während wir sprachen, klingelte eines der Telefone auf Mr Highs Schreibtisch. Der Assistant Director nahm ab. »Ja«, sagte er zweimal kurz hintereinander. Dann fügte er noch ein »Das habe ich auch nicht anders erwartet!« hinzu.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, wandte er sich uns zu und sagte: »Das war Dr. Heinz. Er hat das Projektil bereits aus dem Kopf des Toten entfernt und zur ballistischen Untersuchung gegeben – ober vielleicht sollte man sagen, die Teile des Projektils, die er gefunden hat. Es handelt sich wieder um dieselbe Spezialmunition. Das Projektil ist stark verformt, aber die Herkunftswaffe lässt sich trotzdem eindeutig identifizieren. Morgen früh haben wir das Ergebnis, sagen die Ballistiker der SRD.«
    »Aber es war eine Kells?«, vergewisserte ich mich.
    »Es war derselbe Waffentyp wie bei dem Mordanschlag im

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