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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter.«
    »Dr. Hunter?«
    Scheffold lachte bitter. »Dass der einen Abschluss in Medizin hat, bezweifle ich stark.«
    »Warum?«
    »Da war doch was faul. Und immer diese Leute, die zu ihm kamen.« Angewidert schüttelte er den Kopf. »Das war doch Gesocks.«
    Ich dachte an Mrs Kim und ihre Familie und wollte ihn zurechtweisen. Aber Phil kam mir zuvor. »Weil er arme Leute behandelte?«
    »Ach, die haben mich nicht gestört.« Er winkte ab. »Aber diese Ganoven, die manchmal mitten in der Nacht auftauchten.«
    »Führte der angebliche Doktor in seiner Praxis Operationen durch?«
    »Ich hätte mir da nicht mal ein Brot geschmiert, geschweige denn mich freiwillig aufschneiden lassen. Aber neulich habe ich gesehen, wie zwei Kerle einen Verletzten reingeschleppt haben.«
    »Konnten Sie sehen, was für eine Verletzung das war?«
    »Ich tippe mal auf eine Schusswunde. Er hatte einen blutigen Verband an der Schulter. Hab die drei Typen die Treppe hochkommen sehen. Ich nehme an, der feine Doktor hat ihm die Kugel entfernt.«
    Schusswunden mussten von jedem Arzt und jedem Krankenhaus gemeldet werden. Um Fragen zu vermeiden, ließen sich viele illegal behandeln. Das war nichts Neues.
    »Wissen Sie, ob dieser Dr. Hunter auch in diesem Haus wohnte?«
    Scheffold lachte erneut. »Der? Der ist nicht arm, so wie wir oder seine Patienten. Fuhr ein dickes Auto, alle Naselang ein anderes.«
    »Kennen Sie seinen Vornamen oder haben Sie eine Ahnung, wo er wohnen könnte?«
    Mit einem Kopfschütteln starrte er wieder in die Flammen.
    »Wo können wir Sie finden, falls wir noch Fragen haben?« Phil griff nach seinem Stift.
    »Hier gewiss nicht mehr«, knurrte er. »Ich werde vorerst wohl zu meiner Schwester ziehen müssen.« Er nannte uns Namen und Adresse.
    Bevor wir ins Krankenhaus fuhren, gingen wir noch einmal zum Chief of Fire. »Wir vermuten, das Feuer steht im Zusammenhang mit einem Fall, den wir derzeit untersuchen.«
    »Um was geht es dabei?«, fragte Jenkins.
    Wir zögerten. Wir wussten selbst nicht genau, was Sache war.
    »Wonach sollen die Brandermittler Ausschau halten, wenn sie sich durch den Schutt und die Asche wühlen?«
    Jenkins bot uns seine Hilfe an, also zierten wir uns nicht. »Die Arztpraxis war höchstwahrscheinlich illegal. Ein Ort für die Ärmsten der Armen, sich medizinisch behandeln zu lassen.«
    »Ist das alles? Deswegen sind doch nicht zwei Agents vom FBI hier.«
    Ich lächelte über seinen Scharfsinn. »Wir vermuten, dass dort Operationen durchgeführt wurden und die Patienten nicht anständig versorgt wurden. Sie wurden einfach auf die Straße gesetzt.«
    Jenkins’ Augenbrauen schossen nach oben. Sein Interesse war geweckt.
    Bedauernd schüttelte ich den Kopf. »Mehr wissen wir nicht.«
    »Wann können Sie sagen, wodurch das Feuer ausgebrochen ist?«, fragte Phil.
    Jenkins blickte auf die Uhr. »Der Brand ist unter Kontrolle, aber er wird noch eine ganze Weile nachglühen. Das Team der Brandermittler kann frühestens Morgen am Nachmittag hinein.«
    Erschöpft ließen wir uns in die Sitze des Jaguar fallen. »Dann suchen wir mal nach diesem Dr. Hunter«, sagte Phil. »Ich schätze mal, es wird eine Million Leute mit diesem Namen geben.«
    »Wir können die Suche eingrenzen.« Ich startete den Motor.
    Mein Partner schaute mich erstaunt an. »Ist mir etwas entgangen? Worauf können wir es eingrenzen?«
    »Dr. Hunter ist eindeutig ein Mann«, antwortete ich und grinste.
    »Ja, aber das ist es auch schon, was wir von ihm wissen.«
    ***
    Die Schwester am Tresen rümpfte die Nase. »Haben Sie ein Lagerfeuer gemacht?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nein, keine Lagerfeuerromantik. Eher ein ausgewachsener Großbrand.« Er warf ihr einen unergründlichen Blick zu.
    »Würden Sie bitte Dr. Slotnick ausrufen?« Mir war nicht nach Smalltalk zumute. Ich hatte einer Witwe versprochen, dass ich alles tun würde, um den Tod ihres Mannes aufzuklären.
    Fünf Minuten später stand Slotnick mit zerknirschtem Gesichtsausdruck vor uns.
    »Mister Kim war doch über den Berg«, sagte Phil ohne Umschweife. »Wieso ist er tot?«
    Slotnick lotste uns vom Tresen weg. »Ich habe keine Erklärung dafür.«
    »Wer hatte Zugang zu dem Patienten?«
    »Das ist nicht die Intensivstation. Im Prinzip kann hier jeder rein. Jede Schwester, jeder Pfleger, jeder Besucher. Mister Kim wurde nicht bewacht. Es hätte sich jeder am Empfang vorbeischleichen und in sein Zimmer gehen können.«
    Phil räusperte sich und auch ich hatte Mühe, mich zu

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