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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit einem müden Brummen. Der gute Doc schien seit Tagen hier unten zu sein.
    »Was grinst du so?«, knurrte Lacy.
    Ich strahlte ihn an. »Ich freue mich, denn du hast Wort gehalten und die beiden Autopsien in Rekordzeit abgeschlossen.«
    Lacy hob fragend eine Augenbraue. »Kommen wir gleich zu unserem ersten Opfer.« Er schlug das Laken zurück.
    Ich zuckte zusammen, denn ich hatte Kim erwartet. Stattdessen lag vor uns ein anderer Mann. Er sah ausgemergelt aus. Seine Beine waren dünn wie Bleistifte, und die Haut, die sich über seinem Schädel spannte, hatte kein Gramm Fett zu viel.
    »Michael Quinland, 43 Jahre alt. Der Mann lag fünf Tage tot in seiner Wohnung.«
    Man sah der Leiche die fünf Tage an, die sie vor sich hin verwesend verbracht hatte. Der Körper hatte sich grün verfärbt. Die Augäpfel waren milchig trüb geworden. Der grob vernähte Y-Schnitt verbesserte den Anblick nicht.
    »Zwei Tage vor seinem Ableben wurde ihm ein Teil des Dünndarms entfernt.« Lacy zeigte auf eine noch nicht verheilte Narbe. »Die Narbe am Dünndarm öffnete sich. Das hatte zur Folge, dass alles, was Quinland zu sich nahm, irgendwann in seinem Bauchraum landete.«
    »Er muss doch höllische Schmerzen gehabt haben«, sagte ich.
    Phil knurrte. »Und keiner da, der ihn hätte zum Arzt bringen können.«
    »Der Bauchraum war voller Exkremente, die zu einer Blutvergiftung geführt haben.«
    »Warum wurde ihm ein Teil des Darms entfernt?«, fragte ich.
    »Für mich gibt es dafür keinen ersichtlichen Grund«, erklärte Lacy. »Der Mann war gesund. Er wäre der perfekte Organspender, wenn er nicht schon so lange tot wäre. Eine Verschwendung, wenn man bedenkt, wie lange manche auf ein gesundes Organ warten.«
    Organspender – das Wort hallte in meinem Kopf nach.
    »Ich habe von euren Problemen gehört, denjenigen zu finden, der die Operation durchgeführt hat.« Lacy blickte uns fragend an. »Nach dem, was ich gesehen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das nicht jemand gemacht hat, der eine medizinische Ausbildung hat. Der Eingriff wurde fachmännisch durchgeführt.«
    Phil und ich seufzten unisono. »Genau wie bei Kim.«
    Lacy schlug das Laken über den armen Quinland. »Euren Mister Kim haben wir hier.« Er ging zu einer anderen Trage. »Er hat mir ein Rätsel aufgegeben.«
    Wir folgten ihm zur Trage. »Inwieweit?«
    »Ich konnte keine Spuren von Gewalteinwirkung finden. Keine Verletzungen. Keine Toxine.«
    »Einstichwunden?«
    »Jede Menge, er hatte sich mindestens ein Mal sämtliche Zugänge herausgezogen.«
    »Irgendwelche ungewöhnlichen Medikamente im Blut?«, hakte ich nach. Es musste etwas geben, woran er gestorben war.
    »Das Blutlabor ist da. Aber die Kollegen haben nichts gefunden, was wir nachweisen könnten.«
    Lacy schlug das Laken zur Seite. Im Tod sah Kim friedlich aus. Ganz anders als Quinland. Wenigstens war er nicht allein in seiner Wohnung gestorben. Wir hatten ihn gefunden. Trotzdem fragte ich mich, warum er jetzt hier lag.
    »Warum ist er tot?«, sprach Phil meine Gedanken aus.
    »Das war das große Rätsel, aber ich habe es gelöst.« Lacy legte eine Kunstpause ein. »Kim ist an einer Luftembolie gestorben.«
    »Wie das?«
    »Einfach ausgedrückt ist jede Menge Luft in seinen Blutkreislauf gedrungen. Diese hat sich mit dem Blut zu einem blutigen Schaum vermischt.«
    »Wie ist die Luft in seinen Körper gelangt?«, fragte ich.
    Lacy wiegte den Kopf. »Da gibt es viele Möglichkeiten. Es kann unter der OP geschehen sein, aber das wäre sehr ungewöhnlich.« Lacy deckte Mr Kim wieder zu. »Ich würde vorschlagen, ihr findet es heraus. Ich habe meinen Teil des Jobs erledigt.«
    ***
    Wir saßen im Auto, aber ich startete den Motor nicht.
    »Was ist los? Warum fährst du nicht?«
    »Erstens habe ich mich noch nicht entschieden, wohin wir fahren, und zweitens will mir etwas nicht aus dem Kopf, was Doc Lacy gesagt hat.«
    »Was? Dass wir unseren Job machen sollen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lacy sagte, Quinland wäre ein perfekter Organspender gewesen.« Ich legte den Finger an die Lippen. »Eine Niere. Ein Teil des Dünndarms. Organe, die reißenden Absatz finden würden bei Menschen, die eines dieser Organe dringend benötigen.«
    Phil zog hörbar die Luft ein. »Du denkst, dass diese Leute ein Organ gespendet haben?«
    »Vielleicht. Mehr oder weniger.«
    »Aber wie? Und warum wurden sie nicht ordentlich nachbehandelt? Und sind Lebendspenden von Fremden nicht verboten?« In Phil überschlugen sich die

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