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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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beherrschen. »Wir möchten alle befragen, die sich auf dieser Station befanden. Vielleicht hat jemand etwas beobachtet.«
    Slotnick ging zurück zum Tresen. »Schwester, würden Sie den Agents bitte den Personalplan ausdrucken?«
    Er kam mit drei Bogen Papier zurück. »Aber wie gesagt, hier hätte jeder reinkommen können.«
    »Nur zwölf Leute?« Ich überflog die Namen. »Würden Sie sie bitte zusammenrufen? Haben Sie einen Raum, in dem wir reden können? Sagen wir in 20 Minuten?«
    »Dafür werde ich Personal von den anderen Stationen anfordern müssen.« Slotnick seufzte.
    Unvermittelt fragte ich: »Kennen Sie einen Dr. Hunter?«
    Der Doktor zögerte, dachte kurz nach. Dann schüttelte er den Kopf. »Ist das der Arzt, der Mister Kim operiert hat? An welchem Krankenhaus praktiziert er?«
    »Wir können über eine laufende Ermittlung nicht sprechen«, erklärte Phil.
    Die Kriminaltechniker der Scientific Research Division waren noch immer bei der Arbeit, als wir Mr Kims Zimmer betraten. Drei Leute in weißen Anzügen klaubten Haare vom Boden und Fusseln von der Bettdecke. Überall klebte schwarzes Fingerabdruckpulver.
    Das Bett, in dem heute Morgen Mr Kim gelegen hatte, war leer.
    »Bob«, begrüßte ich Riley, den Chef der SRD. »Irgendetwas entdeckt, was uns verrät, warum Mister Kim tot ist?«
    Bob beschriftete gerade eine DNA-Probe. »Gefunden haben wir jede Menge. Das ist zwar ein Krankenzimmer, aber man glaubt nicht, wie viele Spuren es hier gibt.«
    Phil versuchte sein Glück. »Habt ihr irgendetwas, womit Mister Kim getötet worden sein könnte?«
    Bob hob erstaunt den Kopf. »Wurde er das denn?«
    »Wir nehmen es stark an«, antwortete Phil.
    »Ich habe jede Menge Spritzen gefunden. Das muss aber alles erst untersucht werden.«
    Ich seufzte. »Wie ich sehe, ist der Leichnam schon bei Lacy in der Rechtsmedizin?« Ich zeigte auf das leere Bett.
    Riley nickte. »Versucht es bei Doc Lacy. Vielleicht weiß der schon mehr.«
    ***
    Die Tür zum Pausenraum der Ärzte war geschlossen. Trotzdem drang lautes Gemurre nach draußen. Dass das FBI im Haus war und den Tod eines Patienten untersuchte, hatte sich ohne Zweifel herumgesprochen.
    Phil und ich warfen uns einen Blick zu, dann öffneten wir die Tür.
    Die zwölf Leute sprengten fast den Raum. Die Stühle reichten bei weitem nicht, also standen alle im Weg herum. Vor dem Fenster stand eine Traube aus weißen Kitteln. Der Rest waren Schwestern und Leute vom Hilfspersonal.
    Wir würden jeden einzelnen von ihnen befragen müssen, dachte ich. Aber Slotnick hatte recht, ein jeder konnte auf die Station kommen.
    Wir stellten uns vor und angespanntes Schweigen wich dem Tumult. »Wir werden Ihre Zeit nicht lange in Anspruch nehmen«, versprach Phil. »Wir wissen, dass Sie zu arbeiten haben.«
    Ich blickte den Männern und Frauen ins Gesicht. »Wer von Ihnen war wann bei Mister Kim?«
    »Ich war um fünf Uhr nachmittags bei ihm. Da schlief er noch«, erklärte eine ältere Schwester. Ich ließ mir ihren Namen geben.
    »Was haben Sie getan?«, fragte ich.
    Sie zog scharf die Luft ein. »Was soll ich getan haben? Ich habe nach ihm gesehen, sonst nichts. Er atmete ruhig und schlief noch tief und fest.«
    »Ich habe den Tod des Patienten um 6:30 Uhr festgestellt«, erklärte Dr. Slotnick.
    »Also ist er irgendwann zwischen 17 Uhr am Nachmittag und 18.30 Uhr gestorben.« Ich rieb mir das Kinn.
    »In dieser Zeit befinden sich viele Besucher auf der Station«, rief Slotnick. Er stellte sich schützend vor seine Leute.
    »Hat einer von Ihnen vielleicht etwas beobachtet?«
    Die Antwort war ein einmütiges Kopfschütteln.
    »Besucher, die sich seltsam verhielten?«
    Wieder ein Kopfschütteln.
    Phil kratzte sich am Kinn. So kamen wir nicht weiter. Solange wir nicht wussten, woran Kim gestorben war, konnten wir auch nicht effizient nach seinem Mörder suchen.
    »Das kriminaltechnische Labor hat in Mister Kims Zimmer Fingerabdrücke genommen«, sagte ich. »Um Ihre Fingerabdrücke ausschließen zu können, wäre es hilfreich, wenn Sie dem Kollegen einen Abdruck zur Verfügung stellen würden.« Die meisten Anwesenden nickten, einige murrten. Müde beendete ich die Versammlung.
    ***
    Doc Lacy, unser Pathologe, hatte mich schon früh angerufen. Er hatte erste Ergebnisse und wir sollten vorbeikommen. Ich holte Phil wie gewohnt ab und fuhr direkt in die Rechtsmedizin.
    Beißende Formalindünste stiegen mir in die Nase. Und das am frühen Morgen, dachte ich düster. Lacy begrüßte uns

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