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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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umzusehen?«, war meine nächste Frage.
    Er lächelte. »Wenn ich es für Sie tue, schon. Um dem Rat den nötigen Respekt zu erweisen, ist es besser, wenn wir vorher fragen.«
    »Wenn Sie das für richtig erachten, werden wir das tun«, sagte ich.
    »Wie wäre es mit Frühstück?«, fragte er mich.
    Ich schaute auf die Uhr. »Ist eigentlich noch etwas früh, aber warum nicht.«
    Wieder lächelte er. »Sie sollten hier nicht zu sehr nach Ihrer Uhr gehen. Vertrauen Sie mehr auf Ihr Gefühl.«
    »Danke für den Ratschlag, ich werde das beherzigen«, sagte ich.
    Wir gingen ins Haus. Weiße Feder war schon auf den Beinen und bereitete das Frühstück vor. Als sie mich sah, begrüßte sie mich freundlich.
    »Haben Sie gut geschlafen?«, fragte sie.
    »Ja, außerordentlich gut«, antwortete ich.
    Nachdem ich Platz genommen hatte, kamen die drei Kinder und setzten sich ebenfalls. Phil war der Letzte, der sich am Frühstückstisch einfand.
    »Guten Morgen – oh, bin ich zu spät?«, sagte er.
    »Nein, kein Problem, wir sehen das nicht so eng«, sagte Weiße Feder. »Möchten Sie Kaffee?«
    »Ja, gerne«, sagte er und langte zu.
    Nach dem Essen schaute ich Alte Rinde an. »Haben Sie einen Vorschlag, wie wir die Zeit bis zum Treffen des Ältestenrates nutzen können?«
    »Ich könnte Ihnen ein wenig vom Reservat zeigen, und wenn wir schon mal dabei sind, können wir mit ein paar Leuten reden«, antwortete er.
    »Eine gute Idee«, sagte ich. »Wir sind in einer Viertelstunde bereit.«
    Wir machten uns frisch, packten zusammen, was wir brauchten, und verließen dann das Haus. Alte Rinde stand bereits vor einem älteren Pick-up.
    »Wir können meinen Wagen nehmen«, sagte er.
    »Gerne«, erwiderte ich und stieg ein.
    »Am besten zeige ich Ihnen die Gegend, in der die beiden gewohnt haben. Vielleicht haben wir dann auch Gelegenheit, den einen oder anderen zu befragen«, sagte Alte Rinde, nachdem er eingestiegen war.
    Er startete den lauten Motor und fuhr los.
    Die Straße, die er benutzte, war eher ein Feldweg und nicht asphaltiert. Entsprechend unruhig fuhr der Wagen, dessen Stoßdämpfer bestimmt schon bessere Zeiten gesehen hatten. Wir fuhren an einem Friedhof vorbei, von dem uns Alte Rinde erklärte, dass dort indianische Scouts der US-Army begraben waren.
    Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir einen kleinen Hof. Nichts Besonderes, aber es gab hier eine Menge Platz. In einer Scheune entdeckte ich einen Traktor. Auf einer Weide grasten friedlich ein paar Pferde. Sonst waren keine Tiere zu sehen. Von Menschen keine Spur.
    »Wie gesagt, wir können nicht ins Haus«, meinte Alte Rinde. »Ich wollte nur, dass Sie schon einmal einen Eindruck erhalten, wie Roter Panther gelebt hat. Er hat Ackerbau getrieben und Pferde gezüchtet – gute Pferde.«
    »Wie sieht es mit einem Motiv für den Mord aus?«, fragte ich. »Wenn er der Letzte seiner Blutlinie ist, wer erbt dann das Land und die Pferde?«
    »Das muss der Rat entscheiden«, antwortete Alte Rinde. »Wahrscheinlich fällt es an den Stamm und wird dann verkauft, an neue indianische Siedler. Ab und zu kommen Neue ins Reservat, die das Leben in der Stadt leid sind und es wie ihre Vorfahren auf dem Land versuchen wollen. Da es jedoch keinen eindeutigen Erben gibt, scheint mir das nicht das Motiv zu sein. Und was Schneller Bär angeht – er hatte kein eigenes Land, er hätte es höchstens irgendwann von seinen Eltern geerbt.«
    »Also geht es wahrscheinlich nicht um Land«, fasste Phil zusammen.
    »Gut, und wo geht es jetzt hin?«, fragte ich.
    »Einen Moment«, sagte Alte Rinde und stieg aus.
    Er ging in Richtung einer Gruppe von Bäumen und Büschen. Erst jetzt erkannte ich dort eine Gestalt. Als ich genauer hinschaute, erkannte ich einen Mann. Unser Führer und er kannten sich offensichtlich. Sie wechselten ein paar Worte, dann kam Alte Rinde zum Wagen zurück.
    »Das ist der Nachbar von Roter Panther«, sagte er. »Als er uns kommen hörte, wollte er schauen, was los ist. Manchmal – wenn auch selten – kommen hier ungebetene Gäste vorbei. Aber wir sind die Ersten, die seit dem Verschwinden von Roter Panther hier gewesen sind, das hat er mir gesagt. Roter Panther hatte ihn gebeten, sich in seiner Abwesenheit um die Tiere zu kümmern. Sonst wusste er nichts, was für die Ermittlungen interessant sein könnte.«
    »Man merkt die Hilfsbereitschaft und Fürsorge der Menschen, die hier leben«, sagte ich.
    Alte Rinde nickte. »Ja, das ist wichtig, um zu überleben. Es ist

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