Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Rinde erwähnte ja, dass Adlerjäger ein moderner Typ Mensch ist. Ergibt Sinn, dass er sich mit seinesgleichen umgibt.«
    Es dauerte nicht lange, dann kam Alte Rinde zurück. »Sie sagen, dass Adlerjäger auf die Jagd gegangen ist. Das kann dauern. Wollen Sie hier warten oder sollen wir ihn suchen gehen?«
    »Wenn eine Chance besteht, dass wir ihn finden, sollten wir ihn lieber suchen«, sagte ich.
    Alte Rinde nickte. »Da er auf der Jagd ist und nicht auf der Flucht, wird er sich nicht die Mühe machen, seine Spuren zu verwischen. Entsprechend sollten wir ihn finden können.«
    Phil und ich stiegen aus. Alte Rinde schnappte sich einen Rucksack und ein Gewehr und dann zogen wir los.
    Zum Glück hatten wir heute auf unsere Anzüge verzichtet und bereits am Morgen etwas passendere Kleidung angezogen. So waren wir für eine kleine Wandertour gewappnet.
    Alte Rinde ging vor, wir folgten ihm. Auch wenn ich schon Erfahrung mit Wanderungen in der Wildnis hatte: Mit einem Indianer als Führer nach einem anderen Indianer zu suchen hatte etwas Reizvolles an sich.
    ***
    Wir waren bereits zwei Stunden unterwegs, als Alte Rinde wieder einmal anhielt und die Hand hob, womit er uns bedeutete anzuhalten und ruhig zu sein. Er lauschte.
    Ich tat es ihm gleich. Außer dem leichten Säuseln des Windes und einigen weit entfernten Tiergeräuschen hörte ich nichts.
    Auf einmal sprach Alte Rinde Indianisch und lächelte.
    Ich schaute mich um und sah, wie ein junger Mann scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Er trug eine Jeans, eine grüne Jacke und hatte Gewehr und Rucksack dabei. Als er näher kam, sah ich in seinem Gürtel ein Messer.
    Alte Rinde und der junge Mann unterhielten sich in ihrer Sprache, weshalb Phil und ich nichts verstanden.
    Dann stellte uns unser Führer den Mann vor. »Das ist Adlerjäger, Sohn von Lachender Kojote, der Mann, den wir gesucht haben.«
    Wir reichten ihm die Hand zur Begrüßung, er erwiderte den Gruß mit festem Handschlag. Dabei musterte er erst Phil und dann mich genau. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Auf jeden Fall freute er sich nicht, uns zu sehen.
    »Sie sind also wegen Roter Panther im Reservat«, sagte Adlerjäger in perfektem Englisch.
    »So ist es«, bestätigte Phil. »Und wie es das Schicksal will, sind wir dabei auf Ihren Namen gestoßen.«
    »Weil wir Freunde waren?«, fragte Adlerjäger.
    Phil schüttelte den Kopf. »Nein, das weniger. Es hieß, dass Sie und Roter Panther ziemliche Meinungsverschiedenheiten hatten.«
    »Das kommt bei besten Freunden vor«, meinte Adlerjäger. »Aber ja, Sie haben recht, das war schon ziemlich hart. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich ausgerechnet mein bester Freund gegen mich stellt, und noch dazu bei einem so wichtigen Projekt, das Geld in die Kassen unseres Stammes gespült hätte. Das hat mich tief getroffen und wir haben danach nicht mehr miteinander geredet.«
    »Wann genau war das?«, wollte ich wissen.
    »Vor etwa zwei Monaten«, antwortete Adlerjäger.
    »Und hat Ihr Zorn auf Roter Panther in dieser Zeit nachgelassen oder ist er stärker geworden?«, fragte ich, um ihn aus der Reserve zu locken.
    »Schwer zu sagen«, antwortete er. »Erst war ich geschockt, dann überrascht. Mir war klar, dass der Rat eher zu konservativen Entscheidungen neigt. Die Überraschung war, dass mein bester Freund mir in den Rücken fiel. Aber das hätte ich vielleicht erwarten sollen, da er seit seinem Beitritt beim AIM selbst immer konservativer wurde. Mit der Zeit war es mir egal, dass er sich gegen mein Projekt gestellt hat. Aber wir haben trotzdem nicht mehr miteinander geredet. Ich wollte, dass er den ersten Schritt macht – und er sah das wohl genauso.«
    Das hörte sich nicht unbedingt nach einem Täter an, der jemanden aus Rache tötete, wenn er die Wahrheit sagte, was ich in seinem Fall nicht genau beurteilen konnte.
    »Haben Sie das Reservat in den letzten acht bis zehn Tagen verlassen?«, fragte Phil, um Adlerjägers Alibi zu überprüfen.
    Der überlegte. »Nein, ich glaube nicht. Doch, vor zehn Tagen war ich einen Tag in Winnipeg, drüben in Kanada, um etwas Geschäftliches zu erledigen. Aber danach war ich wieder hier. Also habe ich das Reservat seit neun Tagen nicht verlassen.«
    Wenn das stimmte, hatte er ein Alibi. Wir überließen es Alte Rinde, das genauer zu überprüfen, und wie er uns später bestätigte, sagte Adlerjäger die Wahrheit. Er konnte also nicht der Täter gewesen sein. Bliebe höchstens noch die Möglichkeit, dass er

Weitere Kostenlose Bücher