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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leiter der Forschungsabteilung am NRL.«
    »Bitte, Phil, sachliche Information. Wer ist der Kerl?«
    »Naval Research Laboratory. Die forschenden Geheimniskrämer der Navy … Bellinda Shaw hat uns den Namen genannt, schon vergessen?«
    Ich nickte wissend. »Natürlich nicht, ich wollte dich nur testen«, foppte ich meinen Partner.
    Fünf der sieben Meilen, die wir auf der Lexington Avenue schnurstracks geradeaus in südliche Richtung fahren mussten, um wieder ins Büro zu kommen, hatten wir hinter uns, als mein Handy klingelte. »Helen«, sagte ich verwundert, »was gibt’s?« Was ich hörte, war mir gar nicht so unrecht. Ich dankte artig und beendete das Gespräch lächelnd.
    »Was gibt’s Neues?«, fragte Phil.
    »Partner, wir sollen unsere Blessuren dem Doc zeigen und dann für heute Feierabend machen – Anweisung von Mister High. Derweil sollen die Kollegen Brandenburg und Bedell die Fährte von Cassia Haigh aufnehmen und sich auf die Suche nach ihr machen. Wie gefällt uns das?«
    Phil hob beide Daumen und grinste schief.
    ***
    Am nächsten Morgen stieg Phil schon zeitig an der üblichen Ecke in meinen Jaguar, denn wir hatten einen kleinen Ausflug vor uns. Zwar fuhr ich wie üblich zur Federal Plaza und stellte den Wagen dort ab, danach führte unser Weg aber nicht in unser Büro, sondern gleich aufs Dach. Dort stiegen wir in einen Little-Bird-Helikopter, der schon auf uns wartete. Stacey, die Pilotin, grinste uns entgegen. »Na, habt ihr wieder einen Grund gefunden, aus New York zu flüchten?«, fragte sie. »Na, du ja auch«, erwiderte ich lachend.
    »Heute ist wohl großer Ausflugstag«, sagte sie. »Blair Duvall hat heute frei. Seine Mutter und seine Schwester Miriam sind aus New Orleans zu Besuch gekommen. Die drei wollen heute eine Ein-Tages-Tour mit einem dieser neuen riesigen Ausflugskreuzer machen.«
    »Blair auf dem Ausflugskreuzer Freedom, zusammen mit 2000 Senioren?« Bei dem Gedanken musste ich laut lachen. Unser farbiger Kollege unter lauter Tagestouristen; das war wirklich schwer vorstellbar. »Wo will er denn hin?«
    »Ach«, winkte Stacey ab, »die kommen nicht weit. Die schippern nur die Nordküste von Long Island entlang und an der Küste von Connecticut wieder zurück, keine große Sache. Aber immerhin besteht die Chance auf spannende Gespräche. Mit an Bord sind heute nämlich ein paar Hundert Veteranen aus den Golfkriegen.« Phil und ich mussten trotzdem grinsen.
    Wir hatten uns kaum angeschnallt, da hob der kleine, wendige schwarze Vogel auch schon ab und nahm Kurs auf Washington, D.C.
    In der Hauptstadt hatten wir ein Rendezvous mit einem Mann, der uns hoffentlich endlich ein paar unserer drängendsten Fragen beantworten konnte. Denn Dr. Peter Lewis, so hieß der Mann, war einst nicht nur Dr. Shaws – wenn man so will – Entdecker und Vorgesetzter gewesen, sondern galt zudem auch noch als der Fachmann für Superkavitation bei der US Navy.
    Es war noch vor neun Uhr am Morgen, als der Little Bird auf dem großen Gelände des Naval Research Laboratory aufsetzte. Wir kletterten aus dem Hubschrauber, winkten Stacey zu und gingen draußen auf das Empfangskomitee zu, das aus einem muskulösen Staff Sergeant des US Marine Corps bestand, der uns militärisch grüßte, und einem weiteren Soldaten des US Marine Corps am Steuer eines Humvee.
    »Bitte folgen Sie mir« und »Nach Ihnen« waren die einzigen Sätze, die wir von den beiden Uniformierten zu hören bekamen. Na gut, wir waren ja auch nicht gekommen, um übers Wetter zu plaudern.
    Erstaunt stellte ich fest, wie groß das Gelände war, auf dem sich das Naval Research Laboratory ausdehnte. Nach etwa fünf Minuten rasanter Fahrt hielt der Humvee vor einem flachen weißen Zweckbau. Der Staff Sergeant sprang aus dem Fahrzeug und bat uns, ihm zu folgen.
    Vor der Tür stand ein großer, sehr hagerer Mann. Und hätte ich es nicht besser gewusst, wäre mein erster Gedanke gewesen, dass dieser Mann sein Geld auf Volksfesten als Abraham-Lincoln-Imitator verdiente.
    Was nicht dazu passte, waren die Turnschuhe mit den offenen Schnürsenkeln, die Jeans, die rot-weiße Baseballkappe, die knallrote Baseballjacke – und die selbstgedrehte Zigarette, die der Mann rauchte.
    »Agents Cotton und Decker?«, fragte er, während er die Zigarette in einem großen Aschenbecher ausdrückte. Ich nickte. »Doktor Lewis?«, fragte ich zurück.
    »Herzlich willkommen in Washington«, sagte der schlaksige Riese und wies uns den Weg ins Innere des Gebäudes. »Gehen

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