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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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des Instituts?«, fragte Phil.
    »Vor allem Antrieb und Steuerung – also die beiden Herzstücke des ganzen Projekts.«
    »Und was, wenn nun genau dieses hochgeheime, hochmoderne Wissen entwendet worden wäre und sich jetzt in feindlichen Händen befinden würde?«, fragte ich.
    Doch Dr. Lewis winkte ab. »Diese Sorge kann ich Ihnen nehmen, Agent. Selbstverständlich war es dem Institut nicht gestattet, sein gesamtes Wissen oder die neu entwickelten Bauteile in den eigenen Räumen zu lagern. Dort durfte immer nur ein Bruchteil der Ergebnisse vorhanden sein. Nur was gerade wirklich zur weiteren Arbeit benötigt wurde. Unsere Leute – ich meine die Kollegen vom Marinegeheimdienst, mit denen wir eng kooperieren – sind noch nicht fertig mit den Untersuchungen vor Ort, aber es gibt zurzeit keinen Hinweis darauf, dass dort etwas verschwunden wäre, was uns Sorgen machen müsste.«
    »Die Videoaufzeichnungen vom Tathergang kennen Sie, oder?«, fragte ich.
    »Sie wollen auf den Diebstahl des Koffers hinaus, den der Täter mitgenommen hat? Nein, die Aufzeichnung kenne ich nicht. Aber der Kofferdiebstahl ist natürlich ein Ärgernis, aber keine Gefahr. In dem Koffer lag unseres Wissens nur ein Teil des neu entwickelten Torpedoantriebs, der aber keiner Geheimhaltung unterliegt.«
    »Und wo wurden all diese Geheimnisse aufbewahrt, wenn nicht im Institut?«, fragte Phil.
    »Ich bin leider nicht befugt, Ihnen dazu Auskunft zu geben«, sagte Lewis mit einem fast schüchtern anmutenden Lächeln. »Aber alles war jederzeit militärisch bewacht, so viel kann ich Ihnen sagen.«
    Ich sah mir Lewis genau an, konnte aber nicht feststellen, dass etwas in seinem Gesicht darauf hinwies, dass er uns nicht die Wahrheit sagte.
    »Okay«, murmelte ich mehr, als dass ich es sagte, »dann haben wir eigentlich nur noch eine allerletzte Frage. In welchem Zusammenhang steht die Tat mit Cercyon ?«
    »Was soll das sein?«, fragte Lewis.
    Das war uns Antwort genug.
    »Nicht so wichtig, Dr. Lewis. Haben Sie erst mal Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben. Erreichen wir Sie in nächster Zeit telefonisch?«, fragte ich, als ich mich schon zur Tür gewandt hatte.
    Lewis nickte. »Sicher.«
    Als wir sein Büro verließen, stießen wir fast mit einem jungen Soldaten zusammen, der drei Kaffee auf dem Tablett jonglierte. Phil nahm eine Tasse herunter und leerte sie in einem Zug aus.
    Dass uns dieser Besuch und diese Auskünfte wirklich weiterhalfen, bezweifelte ich. Per Humvee ging es zurück zum FBI-Hubschrauber.
    Erst als ich Mr High anrief, um ihn vor unserem Rückflug kurz zu unterrichten, tat sich endlich was: Unser Chef bat uns auf dem schnellsten Wege zu sich. »Wir treffen einen Mann, der uns deutlich mehr als Lewis erzählen kann«, machte er ein Geheimnis um die neue Quelle. »Sie und Phil kennen ihn schon.«
    ***
    Joe Brandenburg lenkte den Dodge aus der FBI-Fahrbereitschaft rasant an den Fahrbahnrand der Van Buren Street in Bushwick und stieg scharf auf die Bremse. Sein Partner Les Bedell auf dem Beifahrersitz verschüttete fast sein Mineralwasser.
    Die beiden FBI-Agents waren für die Suche nach Cassia Haigh abgestellt. Die Mitarbeiterin des Beddingfield Institute war nach wie vor wie vom Erdboden verschluckt. Jetzt wollten die beiden der Mutter dieser wichtigen Zeugin – denn eine wichtige Zeugin war Dr. Haigh zweifellos – einen Besuch abstatten und nach der gesuchten Frau forschen. Und wenn möglich, wollten sie ihr auch klarmachen, dass sie sich in akuter Gefahr befand.
    Die Dame lebte in Bushwick, das zu Brooklyn gehörte. In dieser Gegend waren gepflegte zweigeschossige Reihenhäuser die vorherrschende Bebauung. Vorgärten gab es nicht, stattdessen hatten einige Hausbesitzer Stellplätze für ihre Autos neben der Treppe eingerichtet. Kleine, oft kunstvoll gestaltete Zäune sorgten zumindest optisch für ein bisschen Abgrenzung zur Straße.
    Joe und Les sprangen die zehn Treppenstufen zur Wohnungstür hinauf. Les klingelte. Es dauerte einen Moment, dann hörten sie innen schlurfende Schritte. Eine etwa achtzigjährige Dame mit einer übergeworfenen selbstgestrickten Stola öffnete die Tür. Sie ging leicht gebückt, aber ihre Augen waren hellwach und wanderten zwischen den beiden Agents hin und her.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie.
    »Guten Tag, sind Sie Mistress Mable Haigh?«, wollte Joe Brandenburg mit besonders höflichem Tonfall wissen.
    »Wer interessiert sich dafür?«, kam gleich die Gegenfrage.
    Joe zückte seine

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