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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt Kostenlos Bücher Online Lesen
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lenkt mich schnell wieder ab.«
    Auf der ersten Etage sahen wir im Flur einen Mann von der Crime Scene Unit, der den typischen Overall trug. Nicht weit von ihm entfernt stand ein Mann mit dem Rücken zu uns, der eher wie ein Polizist in Zivil aussah – wahrscheinlich ein Detective des NYPD. Als er sich umdrehte und uns den Flur entlangkommen sah, schaute er auf und begrüßte uns freundlich.
    »Special Agents Cotton und Decker«, sagte er. »Wir haben uns lange nicht gesehen. Stryker, Detective Stryker.«
    Jetzt erkannte ich ihn wieder. »Ja, ist schon eine Weile her – etwa zwei Jahre, nicht wahr?«
    Er nickte. »Ja, kommt hin. War damals einer meiner ersten Mordfälle, eine Wasserleiche. Sie haben dann übernommen.«
    »Ja, genau«, sagte Phil. »Ich erinnere mich. Und wir haben den Täter erwischt.«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Detective Stryker. »Tatsächlich habe ich seit damals sogar mehrere Ihrer Fälle verfolgt – zumindest die, über die man auf offiziellen Kanälen etwas mitbekommen konnte. Habe einiges gelernt.«
    »Dann war unsere Arbeit ja nicht umsonst«, meinte Phil zufrieden.
    »Nein, absolut nicht«, sagte der Detective.
    Wie es aussah, waren wir auf einen Fan getroffen. Aber da wir einen Fall bekommen hatten, lenkte ich das Gespräch in die entsprechende Richtung.
    »Waren Sie als erster Ermittler vor Ort?«, fragte ich ihn.
    Der Detective nickte. »Ja, es war ein Mord gemeldet worden und ich war gerade in der Nähe, zusammen mit meinem Partner. Der schaut sich im Moment in der Umgebung außerhalb des Hotels um, um zu sehen, ob er dort irgendwelche Spuren findet.«
    »Wer hat die Leiche entdeckt?«, fragte Phil.
    »Ein mexikanisches Zimmermädchen«, antwortete der Detective. »Sie ist ziemlich verstört. Kein Wunder bei dem Anblick. Der Typ ist ziemlich misshandelt worden, wahrscheinlich gefoltert. Sieht nicht sehr appetitlich aus.«
    »Können wir zu ihm?«, fragte ich.
    »Noch nicht!«, dröhnte eine tiefe Männerstimme. »Sie müssen sich noch etwas gedulden, auch wenn das nicht in Ihrer Natur liegt.«
    Es war Dr. Maurice Vandenpoort, ein Pathologe der Scientific Research Division, der gesprochen hatte. Wir kannten ihn zwar, hatten aber bisher noch nie mit ihm zusammengearbeitet. Offenbar leitete er die Crime Scene Unit, die gerade den Tatort untersuchte.
    Er war ein ziemlich großer, schlanker Mann, maß fast zwei Meter und hatte ein markantes Gesicht mit dunklen Haaren. Durch seine Bassstimme wirkte er älter, als er war. Mit Anfang dreißig war er ein eher junger Vertreter seiner Zunft.
    »Stimmt, das liegt wirklich nicht in unserer Natur«, erwiderte ich und begrüßte ihn. »Aber Sie können uns die Zeit verkürzen, indem Sie etwas über das erzählen, was in dem Hotelzimmer geschehen ist.«
    »Zeit ist eine Konstante, die sich nicht verändern lässt«, meinte er lehrmeisterhaft.
    »Außer man nähert sich der Lichtgeschwindigkeit«, warf Phil ein.
    »Meine Anspielung war nur auf das subjektive Zeitempfinden bezogen«, sagte ich. »Also?«
    Dr. Vandenpoort schien etwas verstört. Offenbar hatte er nicht mit unserer schlagfertigen Reaktion gerechnet.
    »Äh, ja, das Opfer«, sagte er und schaute auf einem Tablet-PC nach, den er in der Hand hielt. »Will Butler, vierunddreißig, ist offenbar gefoltert worden. Wir haben viele offene Wunden entdeckt, Schnittwunden an den Armen und Flecken im Gesicht und in der Bauchgegend, die darauf schließen lassen, dass er geschlagen wurde.«
    »Das hätte doch jemand mitkriegen müssen – zumindest seine Schreie«, meinte Phil.
    Dr. Vandenpoort schaute wie ein neunmalkluger Professor drein. »Vielleicht hat er geschrien, wahrscheinlich sogar. Aber niemand konnte ihn hören, weil er einen Knebel im Mund hatte. Den hat der Täter wohl nur ab und zu entfernt, wenn er wollte, dass Mister Butler redet.«
    »Interessant«, sagte ich. »Was haben Sie noch gefunden?«
    »Blut, eine ganze Menge Blut«, antwortete Dr. Vandenpoort. »Sicherlich einen halben Liter. Stammt wahrscheinlich vom Opfer, aber das kann ich erst mit Sicherheit sagen, wenn die Proben im Labor analysiert worden sind.«
    »Natürlich«, bestätigte Phil. »Und wann werden Ihre Leute fertig sein, sodass wir den Tatort persönlich in Augenschein nehmen können?«
    »Einen Moment, ich schaue gleich nach«, antwortete Dr. Vandenpoort und verschwand in Richtung des letzten Hotelzimmers auf dem Flur.
    Er betrat das Zimmer und zeigte sich kurz darauf wieder. »Wir sind so weit, Sie können

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