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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mitternacht durch June Clark und Blair Duvall abgelöst werdet. Aber falls es vorher brenzlig wird, könnt ihr natürlich jederzeit Verstärkung anfordern.«
    Da wir eine solche Observation nicht zum ersten Mal machten, hatten wir uns schnell mit der technischen Ausstattung vertraut gemacht.
    Wang Weis Kundschaft unterschied sich von den vorbeieilenden Passanten. Sie bestand größtenteils aus gut gekleideten Weißen, aber auch einigen Afroamerikanern und Asiaten.
    Wir beobachteten längere Zeit, wie die Kunden im Green Dragon Massage Parlor ein und aus gingen. Inzwischen war die Dämmerung hereingebrochen, aber wir hatten noch nichts Außergewöhnliches bemerkt. Jeder Gast verweilte ungefähr eine Stunde lang in dem Gebäude, das meiner Meinung nach eindeutig ein Bordell war.
    »Wang Wei bietet offenbar keine Dienstleistungen für arme Schlucker an«, stellte Phil fest, als wieder einmal ein Gentleman im Maßanzug den Massagesalon betreten wollte.
    »So gesehen war Preston ein idealer Kunde für Wang Wei. Er verfügte über das nötige Kleingeld, und seine Vorliebe für junge Asiatinnen ist ja sogar seiner Frau aufgefallen. Er konnte …«
    Ich beendete den Satz nicht. Denn genau in diesem Moment ertönte ein gellender Hilferuf aus dem Massagesalon!
    Ich riss sofort die Hecktüren des Vans auf und sprang hinaus auf die Straße. Phil forderte noch kurz per Funk Verstärkung an und folgte mir. Aber mein Freund und ich konnten natürlich nicht auf die Kollegen warten.
    Es war eine Frau gewesen, die herzzerreißend geschrien hatte. Und obwohl ich die Worte dieser fremden Sprache nicht verstehen konnte, war die verzweifelte Panik deutlich zu hören gewesen.
    Ich hatte meine FBI-Marke bereits am Jackett befestigt und meine Pistole gezogen. Die massive Tür des Etablissements konnte für uns ein Problem darstellen. Man hätte eine Stahlramme benötigt, um sie aufzubekommen.
    Doch wir hatten Glück. Der bullige Türwächter hatte nämlich soeben dem grauhaarigen Gentleman geöffnet, der eingelassen werden wollte. Und bevor der Chinese die Tür wieder zuwerfen konnte, hatte ich den Gast zur Seite geschoben und war in den Eingangsbereich vorgedrungen. Phil befand sich knapp hinter mir.
    »FBI!«, rief ich. Ich hoffte, dass die Frau in Bedrängnis mich hören würde. Sie musste nicht mehr lange durchhalten, Hilfe war unterwegs.
    Der Türwächter warf mir einen hasserfüllten Blick zu. Er riss einen Totschläger aus seinem Hosenbund und holte damit aus. Offenbar wollte der Muskelmann mir den Schädel einschlagen. Aber dazu kam es nicht.
    Ich verpasste meinem Widersacher einen Karatetritt in die Magengrube. Er krümmte sich zusammen. Mit meinem Pistolengriff verpasste ich dem Angreifer einen wohldosierten Hieb gegen die linke Schläfe. Bewusstlos sackte er in sich zusammen.
    Vor uns lag ein breiter Korridor, der von wenigen trüben Glühbirnen mehr schlecht als recht beleuchtet wurde. Erneut ertönte ein Schrei. Wenn ich mich nicht täuschte, dann stammte er von derselben Frau wie beim ersten Mal. Allerdings klang er diesmal noch verzweifelter.
    Das Geräusch war aus einem Zimmer am Ende des Flurs gekommen. Ich stürmte in diese Richtung. Da krachte hinter uns ein Schuss! Das Projektil verfehlte mich, hackte in die Wand rechts neben mir.
    Ich wirbelte herum. Auch Phil drehte sich und erwiderte sofort das Feuer. Ein kleinwüchsiger Asiate hatte mit einer .357er-Magnum auf uns angelegt. Offenbar hatte er mir feige in den Rücken schießen wollen.
    Er kam nicht dazu, seine Waffe noch einmal abzufeuern. Phils Patrone schlug in seine linke Wade und holte ihn von den Beinen. Er ließ die Schusswaffe fallen und begann in seiner Muttersprache zu klagen.
    Ich erreichte gleich darauf die Zimmertür, hinter der geschrien wurde. Nun ertönte auch eine Männerstimme. Es war abgeschlossen. Ich rammte mit meiner Schulter gegen die Tür, das Schloss splitterte aus seiner Verankerung.
    Mit einem Blick hatte ich die Lage erfasst. Eine junge Asiatin lag zitternd auf dem breiten französischen Bett, das der wichtigste Einrichtungsgegenstand war. Die Frau war nur mit Slip und BH bekleidet. Ein Mann hatte sie am Handgelenk gepackt. Er war bis auf Boxershorts und Unterhemd ebenfalls nackt.
    »FBI! Weg von der Frau!«, rief ich laut und zielte dabei mit meiner SIG auf ihn. Natürlich würde ich nicht auf einen Unbewaffneten schießen, aber ich wollte zunächst die Gefahrensituation beenden. Der Kerl schien zu gehorchen. Doch plötzlich griff er nach

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