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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervor. Sie war auffallend gutaussehend, schätzungsweise vierzig Jahre alt und trug ein bodenlanges besticktes Gewand mit weiten Ärmeln.
    »Mein Name ist Wang Wei, ich bin die Inhaberin dieses Massagesalons. Mit wem habe ich das Vergnügen?«
    Wir präsentierten der Lady ebenfalls unsere Ausweise und stellten uns vor. Dann sagte ich: »Agent Decker und ich sind mit der Aufklärung des Mordes an Greg Preston beauftragt.«
    Ich beobachtete Wang Weis Gesicht genau, während ich sprach. Doch diese Frau hatte ihre Gefühle offenbar bestens im Griff. Jedenfalls verzog sie keine Miene.
    »Greg Preston? Das war doch dieser Investmentberater, nicht wahr? Die New Yorker Zeitungen und TV-Stationen berichten ja sehr viel über dieses Verbrechen. Eine schreckliche Bluttat – aber was habe ich damit zu tun?«
    »Mister Preston war im Besitz einer Visitenkarte Ihres Salons«, erklärte ich. »Hier ist übrigens ein Foto von ihm.«
    Ich zeigte Wang Wei eine Aufnahme des Mordopfers, aber sie blieb immer noch äußerlich gelassen.
    »Bilder von Greg Preston sind mir bereits aus der Zeitung bekannt, Agent Cotton. Ich kann mich nicht erinnern, diesen Gentleman jemals als Gast bei mir begrüßt zu haben. Und dass er im Besitz einer Visitenkarte meines Massagesalons war, beweist noch überhaupt nichts. Möglicherweise hat er sie von einem Geschäftsfreund bekommen. Die meisten meiner Kunden gewinne ich nämlich durch Mundpropaganda, weil sie mit unserem Service so zufrieden sind.«
    »Davon bin ich überzeugt!«, höhnte Phil. »Preston hatte Syphilis. Könnte er sich in Ihrem Etablissement infiziert haben?«
    Die Salonchefin hob eine ihrer sorgfältig gezupften Augenbrauen.
    »Selbstverständlich nicht, Agent Decker. Zwischen den Gästen und meinen Mitarbeiterinnen findet keinerlei Unzucht statt. Prostitution ist doch in New York verboten. Wollen Sie mir unterstellen, dass ich kriminelle Machenschaften fördere oder zulasse?«
    »Wir wollen Ihnen gar nichts unterstellen«, betonte ich. »Aber wir haben nicht nur einen, sondern zwei Morde aufzuklären. Sagt Ihnen der Name Simon Murphy etwas?«
    Ich hatte auch ein Foto des ermordeten Arztes bei mir. Wang Wei schüttelte den Kopf, nachdem sie einen flüchtigen Blick darauf geworfen hatte. Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie log. Aber dafür hatte ich nicht den geringsten Beweis.
    »Ich bedaure unendlich, Agent Cotton. Da ich eine gesetzestreue Staatsbürgerin bin, würde ich Ihnen gerne weiterhelfen. Aber sowohl Greg Preston als auch Simon Murphy sind mir völlig unbekannt.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns in Ihrem Massagesalon einmal umsehen?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht gestatten, Agent Cotton. Meine Gäste wollen sich hier entspannen und nicht mit dem FBI konfrontiert werden. – Wenn Sie mit einem Hausdurchsuchungsbefehl zurückkehren, sieht die Sachlage natürlich völlig anders aus. Aber Sie machen auf mich einen sehr gestressten Eindruck, ehrlich gesagt. Auch Ihnen beiden könnte eine Massage gewiss nichts schaden.«
    Die Bemerkung von Wang Wei war der pure Hohn. Uns blieb nichts anderes übrig, als einstweilen den Green Dragon Massage Parlor wieder zu verlassen.
    ***
    Phil hatte seine Meinung geändert. Das wurde mir klar, sobald wir wieder in meinem Jaguar saßen.
    »Diese falsche Schlange steckt hinter den beiden Morden, Jerry! Es passt alles perfekt zusammen. Preston ist Stammgast in ihrem Bordell, vergnügt sich dort mit jungen Chinesinnen. Bei einer von ihnen steckt er sich mit der Syphilis an. Preston wird für Wang Wei zu einem Klotz am Bein. Gleiches gilt für Simon Murphy. Der Kurpfuscher war möglicherweise so eine Art Hausarzt in diesem dubiosen Massagesalon. Auf jeden Fall stellte er für Wang Wei ein Sicherheitsrisiko dar. Deshalb hat sie ihn gleich abgeknallt, nachdem wir bei ihm waren.«
    »Ich gebe dir völlig recht, Phil. Aber leider haben wir für diese Annahme nicht den geringsten Beweis. – Wir sollten uns näher mit dieser chinesischen Lady befassen. Vielleicht ist sie uns oder einer anderen Behörde ja schon einmal aufgefallen.«
    »Ja, wir müssen einen neuen Ansatz für unsere Ermittlungen finden.«
    Nach unserer Rückkehr ins Field Office checkten wir an unseren PCs sofort die Datenbanken. Es dauerte nicht lange, bis ich bei NCIC 2000 einen Eintrag fand.
    »Sieh nur, Phil – unsere Miss Wang Wei wurde bereits vor sieben Monaten einmal wegen des Verdachts auf Einschleusung illegaler Einwanderer angeklagt. Allerdings musste das

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