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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein.«
    Die Witwe nagte grüblerisch an ihrer Unterlippe.
    »Es hat mich schockiert, als ich durch Sie von der Geschlechtskrankheit meines Mannes erfahren habe. Aber ehrlich gesagt wundert es mich nicht, es musste ja einmal so kommen.«
    »Wie meinen Sie das?«, hakte ich nach.
    »Einer Frau kann man nichts vormachen, Agent Cotton. Zwar spielte sich zwischen Greg und mir im Bett nichts mehr ab, aber wir lebten ja nach wie vor unter einem Dach. Greg hat versucht, seine Vorlieben vor mir zu verbergen. Aber allmählich entdeckte ich doch, dass er sich immer stärker für junge Asiatinnen begeisterte.«
    »Kinder?«
    »Nein, ein Pädophiler ist mein Mann glücklicherweise nicht. Das hätte ich auch nicht ertragen, das müssen Sie mir glauben. Ich habe mal bei ihm Fotos von halbnackten Asiatinnen gefunden. Aber die jungen Frauen waren schätzungsweise Anfang bis Mitte zwanzig.«
    »Das ist ein wichtiger Hinweis, Mistress Preston. Wir werden Ihre Aussage schriftlich festhalten. Sollte sich der Verdacht auf Beihilfe zum Mord gegen Sie nicht erhärten, dann werden Sie beim Haftprüfungstermin gewiss auf freien Fuß gesetzt werden.«
    Ob Prestons Vorliebe für junge Asiatinnen uns auf die Spur seines Mörders oder seiner Mörderin führen würde? Wir durften keinen Aspekt außer Acht lassen. Doch bisher hatten wir noch überhaupt keine Hinweise auf mögliche Kontakte Prestons zu Frauen aus dem Fernen Osten.
    Ich stand auf, aber die Witwe hielt mich zurück.
    »Agent Cotton, mir ist gerade noch etwas in den Sinn gekommen. Meinem Mann ist mal vor kurzem eine Visitenkarte aus der Tasche gefallen. Sie stammte vom Green Dragon Massage Parlor . Das habe ich mir gemerkt, weil ich gerade einen Fantasy-Roman über Drachen lese.«
    ***
    Schnell hatten wir die Adresse des Massagesalons herausgefunden. Er befand sich in der Canal Street. Phil und ich fuhren direkt dorthin.
    »Florence Preston hat uns nur einen sehr vagen Hinweis gegeben«, gab Phil zu bedenken. »Für mich steht fest, dass sie und ihr Liebhaber sich gegen ihren Ehemann verschworen und die Bluttat veranlasst haben.«
    »Möglich, aber bisher haben wir weder ein Geständnis noch die Mordwaffe. Außerdem gibt es immer noch kein überzeugendes Motiv für den Mord an dem Arzt. Das passt einfach nicht zusammen.«
    »Ich gebe dir recht, Jerry. Es kann jedenfalls nichts schaden, diesen Massagesalon unter die Lupe zu nehmen.«
    Wir fuhren an dem berühmt-berüchtigten Fake Market vorbei, wo Touristen aus aller Welt Imitate von Markenprodukten für Schnäppchenpreise kaufen. Die Cops führten hier regelmäßig Razzien durch, aber für jeden eingesperrten Markenpiraten schienen drei neue aufzutauchen.
    Der Green Dragon Massage Parlor befand sich mitten in Chinatown. Die Schriftzeichen an den Häusern und Läden sowie die fremdartige Musik und die exotischen Gerüche vermittelten die Illusion, sich irgendwo in China zu befinden. Und doch waren wir immer noch in Manhattan, nur einen Steinwurf von Little Italy entfernt.
    Ich fand einen Parkplatz. Als Phil und ich ausstiegen, kam ein eiskalter Regenschauer vom bewölkten Himmel. Schnell eilten wir zwischen den Passanten hindurch, von denen die allermeisten ein asiatisches Aussehen hatten.
    Am Eingang des Massagesalons befand sich ein bronzener Türklopfer in Form eines Löwenkopfs. Nachdem ich ihn betätigt hatte, öffnete uns ein kahlköpfiger Asiate mit Bodybuilder-Figur. Sein Gesicht verzog sich zu einem zweideutigen Grinsen.
    »Spezial-Massage, Gentlemen?«, fragte er mit lauerndem Unterton. Phil und ich zeigten ihm unsere FBI-Ausweise. Daraufhin wurde sein Verhalten schlagartig abweisend.
    »Haben Sie einen Hausdurchsuchungsbefehl?«, knurrte er.
    »Warum sind Sie denn plötzlich so abweisend?«, fragte Phil mit gespielter Verständnislosigkeit. »Wollen Sie uns gar nicht erklären, was man bei Ihnen unter einer Spezial-Massage versteht? Sie wissen schon, dass Prostitution im Staat New York verboten ist, oder?«
    Der Türsteher schaute noch grimmiger drein. Einen Moment lang sah es so aus, als ob er sich auf meinen Freund stürzen wollte. Auf diese Weise konnte er sich problemlos einen Freifahrtschein nach Rikers sichern. Doch bevor der Kerl handgreiflich wurde, ertönte eine befehlsgewohnte weibliche Stimme hinter ihm.
    »Schon gut, Chen. Ich kümmere mich um die Gentlemen.«
    Der Muskelmann trat zur Seite und machte unterwürfig eine tiefe Verbeugung. Eine apart aussehende Asiatin trat aus dem Hintergrund des dunklen Korridors

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