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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Massagesalon war Wang Wei ja wirklich die Herrscherin über Leben und Tod gewesen. Momentan mochte sie sich noch unangreifbar fühlen. Aber diesen Zahn würde ich ihr schnell ziehen.
    Zunächst stellte ich Phil und mich noch einmal offiziell vor. Wang Wei erklärte sich damit einverstanden, dass die Befragung auf Tonband aufgezeichnet wurde.
    »Ich beginne mit der ersten Straftat, die wir Ihnen zur Last legen, Miss Wei. Woher kannten Sie Greg Preston?«
    »Ich habe sein Bild in den TV-Nachrichten gesehen. Er war ja eine umstrittene Persönlichkeit, wegen seiner zweifelhaften Investmentgeschäfte.«
    »Wir haben eine Zeugin, die Greg Preston mehrfach in Ihrem sogenannten Massagesalon gesehen hat. Übrigens sind unsere Spurensicherungsexperten dabei, das ganze Gebäude auf den Kopf zu stellen. Eine richterliche Verfügung liegt dafür inzwischen vor. Was glauben Sie, Miss Wei? Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass wir dort DNA-Spuren von Greg Preston finden, beispielsweise auf benutzter Bettwäsche?«
    Der Gesichtsausdruck der Verbrecherin war beinahe undurchdringlich. Und doch glaubte ich, eine Spur Verunsicherung aus ihrer Miene ablesen zu können.
    »Also gut, Preston war einer von meinen vielen Gästen. Aber das beweist noch überhaupt nichts.«
    »Mag sein«, bemerkte Phil. »Aber dass Preston mit Ihrem Revolver erschossen wurde, ist eine Tatsache. Daran können Sie nicht rütteln.«
    Wang Wei schaute Phil irritiert an. Ob sie ahnte, dass ihr allmählich die Felle davonschwammen? Sie antwortete zunächst nicht. Doch als die Kriminelle nach einigen Minuten beharrlichen Schweigens wieder den Mund öffnete, wandte sie sich mir zu.
    »Ich gestehe, dass ich Preston beseitigt habe. Er führte sich auf wie ein liebeskranker Dummkopf, mir blieb keine andere Wahl. Ich musste ihn abknallen, das war sozusagen Notwehr.«
    »Wir werden noch darauf zurückkommen, was Sie unter Notwehr verstehen«, knurrte ich. »Erzählen Sie uns doch zunächst, wie Sie Preston überhaupt kennengelernt haben.«
    »Preston kam als ganz normaler Kunde in meinen Massagesalon. Er war noch vermögender als meine übrigen Gäste. Daher habe ich mich von ihm dazu überreden lassen, ihm meine ganz persönliche Gunst zu gewähren. Aber das war ein Fehler, denn Preston verliebte sich wohl wirklich in mich.«
    »Haben Sie ihn deshalb getötet?«, fragte ich hart.
    Wang Wei lachte ohne Humor. »Nein, so einfach ist das nicht. Preston war nicht nur mein Liebhaber, sondern auch mein Geschäftspartner. Er hatte immer viel Schwarzgeld, das er diskret anlegen wollte. Dafür bot sich mein Massagesalon natürlich an.«
    Ich musste an das Schwarzgeld denken, wegen dem Angeli es auf Preston abgesehen gehabt hatte. Nun wussten wir also auch, in welchen dunklen Kanälen diese Summen versickert waren. Ich forderte die Verbrecherin mit einer Handbewegung auf weiterzureden.
    »Zunächst profitierte ich also von Preston, in jeder Hinsicht. Allerdings wurden mir seine Zudringlichkeiten schnell zu viel. Dieser Mann war wie Wachs in meinen Händen, er war mir hörig. Er fand sich damit ab, dass ich ihn an meine Ladys weiterreichte.«
    »Das hätte doch so weiterlaufen können«, stellte ich fest. »Warum haben Sie Preston erschossen?«
    Die Bordellchefin seufzte.
    »Preston stand plötzlich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Seine Betrügereien flogen auf, und das FBI konzentrierte sich auf ihn. Es bestand die Gefahr, dass Preston mich mit in den Abgrund reißen würde. Er war nämlich ein schwacher Mann, das können Sie mir glauben. Preston hätte im Verhör alles erzählt, was es über meinen Massagesalon zu wissen gab.«
    »Ist das der einzige Grund für seine Ermordung?«, wollte Phil wissen. »Was ist mit seiner Syphilis-Erkrankung? Hat er sich bei Ihnen oder bei einer Ihrer Prostituierten angesteckt?«
    Wang Wei warf meinem Freund einen hasserfüllten Blick zu.
    »Verflucht, das haben Sie also auch herausbekommen. Ich hätte mir denken können, dass Sie es früher oder später erfahren würden. – Ich selbst bin kerngesund, aber in China breitet sich die Krankheit momentan wieder stärker aus. Eine meiner Ladys ist infiziert, aber sie wurde behandelt.«
    »Von diesem alkoholkranken Pfuscher Murphy?«, hakte ich nach. »Und erzählen Sie uns nicht, Sie würden ihn nicht kennen. Er starb schließlich auch durch eine Patrone aus Ihrem Revolver, das lässt sich beweisen.«
    Die Verbrecherin presste die Lippen aufeinander, bevor sie antwortete.
    »Ja,

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