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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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nicht mehr.
    »Diese Spielsteine sind ein Kulturgut, das bei diesem Mord geschändet wurde«, antwortete Chang.
    Kulturgut? Das war so lächerlich, dass ich überhaupt nicht darauf eingehen wollte. Ich behielt jedoch im Hinterkopf, dass der Mah-Jongg-Stein offenbar eine besondere Bedeutung für Chang hatte.
    »Wie läuft denn Ihr Versuch, in Atlantic City Fuß zu fassen?«, fragte ich.
    Mit einer abrupten Bewegung erhob Chang sich und ging hinüber zur Tür. Er öffnete sie und sprach einige Worte zu seinem Aufpasser. Der Fleischberg erschien in der Tür und machte eine eindeutige Geste.
    »Wir behalten Sie im Auge, Chang. Hier und in Atlantic City«, warnte ich.
    Anschließend verließen Phil und ich das Restaurant. Der Besuch war nicht so ergiebig gewesen, wie ich mir erhofft hatte. Der Angestellte vor dem Restaurant händigte mir schweigend den Autoschlüssel aus, damit ich mir den Wagen selbst vom Parkplatz holen konnte. Chang hatte ihn sicherlich angewiesen, dass er uns keinen Service bieten musste. Der rote Flitzer stand unversehrt auf dem Parkplatz, wie ein schneller Blick zeigte. Ich schloss auf und stieg ein.
    »Ist dir aufgefallen, wie Chang auf das Bild reagiert hat?«, fragte ich.
    Phil saß bereits auf dem Beifahrersitz und aktivierte den Computer in der Mittelkonsole. Ich schloss die Fahrertür und griff zum Sicherheitsgurt. Dabei ging mein Blick unbewusst zum Außenspiegel und so bemerkte ich die beiden Männer, die es sehr eilig hatten. Sie hasteten über den Parkplatz zu einem Toyota RAV.
    »Allerdings. Mal sehen, was unser System über diesen speziellen Spielstein zu erzählen hat«, antwortete Phil.
    Während ich den Jaguar langsam vom Parkplatz auf die Straße lenkte, warf ich immer wieder prüfende Blicke in den Seiten- und Rückspiegel. Der Toyota folgte uns mit ausgeschalteten Scheinwerfern.
    ***
    Für Han Tsu gab es nur eine Aufgabe: Er sollte Fred Chang beschützen, und wenn es sein eigenes Leben kostete. Tsu flößte allein mit seiner massigen Erscheinung den meisten Menschen Angst ein. Darüber hinaus war er aber ein hervorragender Kämpfer, der mit seiner Körperkraft ohne Weiteres Menschen töten konnte. Zusätzlich trainierte Tsu täglich mit verschiedenen Waffen, um jedwede Form von Angriff abwehren zu können.
    »Die Feds sind weg«, meldete er.
    Chang hatte seinem Leibwächter befohlen, die Abfahrt der Agents vom FBI zu überwachen. Er verließ sich nicht nur auf die beiden Beschatter, die er Agent Cotton und Agent Decker hinterhergeschickt hatte. Jetzt wurde es Zeit, sich persönlich in den illegalen Clubs blicken zu lassen. Dieses Verhalten hatte Chang von seinem Großvater gelernt.
    »Sie müssen immer die Angst haben, dass du ihnen jederzeit über die Schulter schaust. Wenn sie glauben, du achtest nicht auf ihre Arbeit, bestiehlt man dich«, lautete seine Devise.
    Nachdem Chang nicht mehr befürchten musste, vom FBI verfolgt zu werden, konnte er beruhigt seine Rundtour antreten. Fünf Minuten später rollte seine gepanzerte Limousine durch Chinatown, um weiter in den Finanzdistrikt zu fahren. Hier, in der Nähe der Wall Street, unterhielt Chang gleich drei exklusive Clubs. Die erste Inspektion verlief ohne Zwischenfälle, so wie Chang es gewohnt war. Auf der Fahrt zum zweiten Spielclub dachte er über die Fotografie mit dem Spielstein nach. Normalerweise hätte es ihn überhaupt nicht aus dem Tritt gebracht, wenn jemand seinem Opfer einen Mah-Jongg-Spielstein in den Rachen rammte. Doch dieser Stein war etwas Besonderes und daher fragte Chang sich, was es zu bedeuten hatte.
    »Will mir jemand eine Botschaft schicken?«, grübelte er.
    Seine Überlegungen waren noch nicht beendet, als der Mercedes vor der Seitentür seines zweiten Clubs anhielt. Kein unbefangener Beobachter würde die Existenz des illegalen Spielclubs hier vermuten, denn auch Changs Aufpasser in der Gasse hielten sich dezent im Hintergrund.
    »Tsu?«
    Eigentlich sollte Chang mit dem Aussteigen warten, bis sein Leibwächter die Situation als unbedenklich eingestuft und ihm die hintere Tür geöffnet hatte. Doch er war durch seine Gedankenspiele zu sehr abgelenkt, um darauf zu achten. Erst als Chang neben der Limousine stand und Han Tsu nicht neben ihm auftauchte, warnten ihn seine Instinkte.
    »Shit!«
    Unter Druck verfiel Chang öfter in wüste Schimpftiraden. Sein Blick erfasste die drei miteinander kämpfenden Gestalten, wobei der massige Leibwächter leicht zu erkennen war. Chang wollte blitzschnell wieder in den

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