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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Anschläge auf die Clubs in Atlantic City tragen genau seine Handschrift. Auch der Mord an Hendriks passt in das Schema«, stimmte ich zu.
    Das Opfer war kein beliebiger Gangster gewesen, sondern fungierte als die rechte Hand von David Easterman. Dem gehörten vier exklusive Clubs in der Spielerstadt, auf die mehrere Anschläge verübt worden waren. Unter anderem hatten die Killer der Triade die Limousinen mit Stammbesuchern der Clubs attackiert. Einen der wohlhabenden Spieler hatte es fast das Leben gekostet, woraufhin er seine weiteren Besuche in Atlantic City vorerst abgesagt hatte.
    »Eines der vielen netten Restaurants mit chinesischer Küche«, sagte Phil.
    Ich hatte den roten Flitzer einem Angestellten, der fürs Parken der Fahrzeuge der Restaurantgäste zuständig war, überlassen. Als Phil die Glastür zum Restaurant aufstieß, gab er den spöttischen Kommentar zum Besten.
    »Guten Abend. Auf welchen Namen haben Sie reserviert, Sir?«
    Die junge Frau mit unverkennbar asiatischen Wurzeln lächelte mich freundlich an.
    »Fred Chang«, erwiderte ich.
    Als ich ihr den Namen des Besitzers nannte, blinzelte sie verwirrt. Ich klappte daraufhin mein Ausweisetui auf und ließ sie einen Blick auf die Marke werfen.
    »FBI, Special Agent Cotton. Wir müssen mit Ihrem Boss sprechen«, sagte ich.
    Obwohl sie sich sehr anstrengte, die Überraschung zu verbergen, bemerkte ich das Zusammenzucken der Angestellten. Sie machte eine Geste und führte uns anschließend in einen für Gäste nicht zugänglichen Bereich. Eine Kordel war als Sperre aufgespannt worden. Dahinter saß ein ausgesprochen kräftig gebauter Chinese, der unser Erscheinen mit erkennbarem Misstrauen zur Kenntnis nahm.
    »FBI. Sie möchten Mister Chang sprechen«, erklärte die Angestellte.
    Der Fleischberg erhob sich und wandte sich stumm ab. Während er den Gang zu einer Tür hinunterwatschelte, behielt uns die junge Frau aufmerksam im Auge.
    ***
    Die wertvolle Karaffe zerschellte an der Wand und verging in einem Splitterregen. Die gefährlichen Geschosse flogen Monica um die Ohren, die erschrocken aufschrie.
    »David, bitte«, flehte sie.
    Ihr älterer Bruder fletschte vor Wut die Zähne und schleuderte auch noch das Glas gegen die bereits beschädigten Spiegelfliesen. Der zwanzig Jahre alte Whisky ergoss sich zuerst über Monica und bildete dann einen leichten Film auf den Fliesen. Noch immer war der Wutanfall des Kasinobetreibers nicht vorbei. Seine Schwester stöhnte leise auf, als David Easterman mit einem Wutschrei das gerahmte Bild von ihnen mit einer Sichelbewegung vom Beistelltisch fegte.
    »Diese verdammten Schlitzaugen haben Carl kaltgemacht! Diese Hurensöhne jage ich alle persönlich zurück nach China«, stieß er hervor.
    Seine Anfälle waren wie Vulkanausbrüche, nur weit heftiger und immer mit extremen Gewaltschüben verbunden. Monica wusste ein Lied davon zu singen. Obwohl David sie liebte, wie ein Bruder seine Schwester nur lieben konnte, hatte sie im Laufe ihres Lebens bereits eine Unmenge an Schlägen und Tritten einstecken müssen.
    Besonders schlimm waren Davids Reaktionen auf Männer, die sich um sie bemühten. Er konnte sehr besitzergreifend sein und jagte jedem anderen Mann eine Höllenangst ein, wenn er Monica zu intensiv mit Beschlag belegte.
    Nein, nicht alle. Carl hat dir widerstanden , ging es ihr durch den Kopf.
    Während Davids Wut allmählich verrauchte, stiegen ganz andere Gedanken in Monica auf. Ihr wurde bewusst, dass nicht nur die Triaden aus New York ein besonderes Interesse an Carl Hendriks Tod gehabt hatten.
    »Dafür werdet ihr büßen. Mehr, als ihr euch vorstellen könnt. Ihr bekommt hier keinen Fuß auf den Boden, und gleichzeitig bereite ich euch in eurem eigenen Revier die Hölle auf Erden«, schwor David.
    Als er die Worte voller Inbrunst hervorstieß, flogen Speichelfäden aus seinem Mund. Monica starrte in sein verzerrtes Gesicht und spürte eine tief sitzende Angst in sich aufwallen. Was, wenn er es doch getan hatte? Wie sah dann ihre eigene Zukunft aus?
    »Du kannst bei mir leben, Liebes. Ich verdiene genug Geld, um dir ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen«, hatte David ihr gesagt.
    Als sie ihm nach Atlantic City gefolgt war, hatte Monica gerade erst die Highschool abgeschlossen. In der Hoffnung, mit Davids Hilfe ein gutes College besuchen zu können, hatten ihr die Eltern gut zugeredet. Also folgte Monica ihrem Bruder in die Spielerstadt und musste mit den Jahren lernen, dass er sie in einen goldenen

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