Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
antwortete der Officer.
»Dann betrifft es eine laufende Ermittlung meiner Behörde. Wir müssen uns am Tatort umsehen«, erwiderte ich.
Ich ließ den Jaguar einfach dort stehen, wo er war, und ging zu Fuß durch die Absperrung. Zwei Detectives des zuständigen Reviers hatten mit den Ermittlungen bereits begonnen.
»FBI, Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, stellte ich uns vor.
Die beiden Kollegen des NYPD berichteten von der mangelnden Kooperation der Betroffenen, aber auch der anwesenden Zeugen.
»Kein Wunder, Detective. Fred Chang gehört zu einer der Triaden, und in diesem angeblichen Privatclub finden in Wahrheit illegale Spiele statt«, sagte ich.
Die beiden Detectives waren sofort bereit, uns ihre dürftigen Ergebnisse zu überlassen – und auch die weiteren Ermittlungen.
»Leiten Sie den Club?«, fragte ich. Meine Frage richtete sich an eine Frau mit verhärmtem Gesicht, die den Detectives den Zutritt zum Club verwehrt hatte. Ihr Hinweis auf Privaträume erschwerte die Arbeit erheblich, da Mrs Gong jede Verbindung zu Fred Chang leugnete. Damit war es den Cops unmöglich, ohne ihr Einverständnis auch nur einen Fuß in den Club zu setzen.
»Das ist ein privater Treffpunkt, Agent Cotton«, erwiderte sie.
Mrs Gong war etwa in meinem Alter und verströmte eine Aura von unerbittlicher Härte. Damit war sie die perfekte Wahl, wenn man nach der Leitung für einen illegalen Spielclub suchte. Phil hatte sich unauffällig zurückgezogen. Er überprüfte Mrs Gong, und falls die abweisende Dame in unserem System auftauchte, erhöhten sich die Chancen auf den Zutritt zu dem Club.
»Dann gehört Fred Chang zu Ihren Freunden?«, fragte ich.
Es war ein plumper Versuch, die Lady aus dem Tritt zu bringen.
»Ich kenne keinen Fred Chang und kann Ihnen daher auch nicht beantworten, was er hier zu suchen hatte«, antwortete Mrs Gong.
Ihre Taktik war simpel und erfolgreich. Wir mussten ihr beweisen, dass sie log. Solange uns das nicht gelang, blieb die Tür zum Club für uns verschlossen. Phil kehrte zurück und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Mrs Gong war demnach ein unbeschriebenes Blatt und wir kamen auf diesem Weg leider auch nicht weiter.
»Dann händigen Sie uns bitte die Aufzeichnungen aus Ihrer Überwachungskamera aus«, forderte Phil.
»Nein.«
Sie konnte nicht abstreiten, dass über dem Seiteneingang eine solche Kamera installiert war, aber sie verweigerte die Aushändigung der Aufzeichnungen. Als ich die Handbewegung von Mrs Gong registrierte, die von ihrer bisherigen ruhigen Körpersprache deutlich abwich, erkannte ich ihr Vorhaben. Entweder nahm ich es hin, dass einer ihrer Angestellten den Wink richtig verstand und die Aufzeichnungen löschte, oder ich nahm eine Beschwerde in Kauf.
Mein Vorgehen würde vermutlich dazu führen, dass die Aufzeichnungen in einem späteren Prozess nicht verwertet werden durften. Alle diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, bevor ich Mrs Gong zur Seite schob und durch die Seitentür ins Gebäude ging.
»Das dürfen Sie nicht! Ich verbiete Ihnen den Zutritt«, kreischte sie.
Mein Partner hatte Mrs Gong fest im Griff, während ich durch einen schwach beleuchteten Gang hastete. Aus einer Tür traten zwei Asiaten hinaus und nahmen eine drohende Haltung ein.
»FBI! Gehen Sie aus dem Weg«, befahl ich.
Im Laufen zückte ich die SIG, um jeden falschen Gedanken bei den Männern umgehend im Keim zu ersticken. Sie schätzten ihre Lage richtig ein und wichen langsam zurück. Als ich an der Tür ankam, bemerkte ich den jungen Mann, der mit großem Eifer auf die Tastatur eines Laptops einhämmerte.
»FBI! Sofort aufstehen und Finger weg vom Laptop«, rief ich.
Er wollte mich ignorieren, doch damit hatte ich gerechnet. Als der kalte Stahl der Mündung meiner SIG seinen Nacken berührte, erstarrte der junge Mann. Er wandte den Kopf und schaute mich ungläubig an.
»Langsam aufstehen und dann raus hier!«, befahl ich.
Phil hatte zwei Cops zur Unterstützung geschickt, denen ich die drei Männer übergab.
»Bringen Sie sie aufs Revier. Wir werden uns mit ihnen beschäftigen wegen Widerstand gegen einen Bundesagenten«, ordnete ich an.
Dann befreite ich den Laptop von diversen Steckverbindungen, klappte das Gerät zu und verließ das Gebäude. Draußen stand Mrs Gong wie eine Rachegöttin und funkelte mich erbost an.
»Ihre Angestellten haben Widerstand geleistet und werden deswegen vernommen. Der Laptop wird als Beweismittel in einem
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