Jetzt mal Butter bei die Fische
wahren Wert erkennen«.
Überprüfen Sie unbedingt Ihre innere Haltung vor jedem Kontakt, der Sie Ihrem neuen Job näher bringen soll. Wenn Sie feststellen, dass Sie von Ihrem Wert nicht überzeugt sind, sollten Sie unbedingt zuerst an Ihrer Haltung arbeiten. Ein Spiel, das Sie aufgrund Ihrer mentalen Lage nicht gewinnen können, sollten Sie gar nicht erst spielen! Und falls Sie schon länger in dem besagten Teufelskreis stecken, brauchen Sie wahrscheinlich professionelle Unterstützung.
Bitte keine perfekte Bewerbung!
»Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bewerbe ich mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als … Ich bin flexibel und hochmotiviert … Ich möchte mit Ihnen die Zukunft gestalten … und würde mein Engagement gern mit ganzer Kraft für Ihr Unternehmen einsetzen … «
Würden Sie jemanden einladen, der sich mit solchen Worthülsen bewirbt? Ich nicht. Leider werden mir nicht gerade selten Bewerbungen dieser Art vorgelegt. Beim ersten Satz weiß ich, dass sich jemand ganz große Mühe gegeben hat, ein perfektes Anschreiben zu formulieren – höchstwahrscheinlich unter Zuhilfenahme von klugen Büchern. Was lernen wir auf diese Weise über ihn? Ist das jemand, der eigene Lösungswege sucht? Selbstständig ist? Kreativ? Ein Mensch mit Standing und Rückgrat? Der sich etwas traut? Eine Persönlichkeit?
Wohl eher nicht. Da hat sich jemand einerseits Mühe gegeben, alles richtig zu machen – aber nicht die Mühe, über sich das zu sagen, was ihm wirklich wichtig ist. Viele glauben, dass ein lückenloser Lebenslauf, gute Noten und die Tatsache, dass man perfekt auf ein Stellenprofil passt, das Nonplusultra sind. Das mag manchmal ausreichen, um eingeladen zu werden – aber oft ist das eben auch nicht der Fall, weil man sich für den Menschen hinter der Bewerbung einfach nicht interessiert. Und ist das ein Wunder?
Neben der Message »Es gibt mich, und ich kann etwas« erzählt eine Bewerbung vor allem eine gute Story: Es geht dabei nicht um Märchenerzählen oder Blenden, sondern darum, sich und seine Motivation zu beschreiben. Warum möchte ich gerade jetzt an dieser Stelle meines Lebens diese Arbeit machen? Wie passt sie zu mir, meinen kurz- und langfristigen Zielen, Werten und meiner Persönlichkeit? Und warum gerade dieses Unternehmen?
Was Sie dazu schreiben und wie Sie es beschreiben, sollte möglichst authentisch sein – oder »selektiv authentisch«, wie die Psychologin Ruth Cohn es nannte: »Nicht alles, was echt ist, will ich sagen, doch was ich sage, soll echt sein.«
Übrigens heißt dies auf keinen Fall, dass Ihr Anschreiben mehrere Seiten umfassen sollte! Lieber kurz, prägnant und auf den Punkt und in einer Sprache, die die Ihre ist. Holen Sie sich gern Rat aus Bewerbungsbüchern. Beachten Sie auch unbedingt die Kultur und Sprache des Unternehmens und der Branche. Aber machen Sie es dann auf Ihre Weise.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Beim Thema Selbstständigkeit muss ich zugeben, kein sehr neutraler Berater zu sein. Denn ich bin seit vielen Jahren selbstständig und mit dieser Form der Existenz sehr zufrieden – ja, ich kann es mir überhaupt nicht mehr vorstellen, als Angestellter zu arbeiten. Klar, ich muss meine Krankenkasse selbst zahlen, verdiene kein Geld, wenn ich Urlaub mache, und um meine Rente muss ich mich auch ganz allein kümmern. Ich weiß nicht, wie viel Geld ich im nächsten Monat oder Jahr verdienen werde – und in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit habe ich mir nicht selten Sorgen gemacht, ob ich es auf Dauer schaffe, von meiner Arbeit zu leben.
Dafür bin ich aber frei, das zu tun, was ich möchte! Es liegt an mir, wie ich mein Angebot gestalte, welche Themen ich bearbeiten und welche Kunden ich gewinnen möchte, wann ich arbeite und wie viel. Ich wollte nie ein Unternehmen aufbauen oder durch meine Arbeit reich werden – meine Motivation für die Selbstständigkeit waren Freiheit und Unabhängigkeit.
Bestimmt habe ich auch Glück gehabt, wofür ich sehr dankbar bin. Und ich weiß auch, dass viele Selbstständige weniger Freiheiten haben, teilweise sehr viel arbeiten und manchmal unter großem Druck ihrer Kunden stehen. Ich kenne aber nur sehr wenige, die diesen Schritt wirklich bereuen und lieber einen Arbeitsvertrag hätten.
Was außerdem viele zur Existenzgründung bewegt: den einen sicheren Job für das ganze Leben gibt es nicht mehr, und es spricht einiges dafür, dass es ihn auch nicht mehr geben wird. Die Frage »selbstständig
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