Jetzt mal Butter bei die Fische
tendenziell als »gescheiterte Existenz« betrachtet – und dieses Etikett so schnell nicht wieder los.
Wenn ich spielen will, muss ich auch bereit sein zu verlieren. Aber die Angst, dann für immer das Label »Loser« auf der Stirn zu tragen, macht die Sache nicht gerade reizvoller.
Ernüchtert und enttäuscht?
So mancher ist enttäuscht, wenn die Jobprojekte seiner letzten Auswahl nicht wirklich attraktiv sind. Auf dem Weg hierher gab es vielleicht gute Ideen und interessante Optionen, die aber alle Stück für Stück »rausgefallen« sind. Und manchmal geschieht es, dass am Ende nur ein Projekt übrig bleibt – und das ist leider dem »alten Job« zum Verwechseln ähnlich. Ich kann verstehen, wenn jemand dann meint, dass die ganze Mühe vergeblich war. Aber das sehe ich nicht so negativ.
Geht es Ihnen so? Sind Sie enttäuscht von Ihren Ergebnissen? Bitte werfen Sie jetzt nicht die Flinte ins Korn, und glauben Sie nicht, zu unfähig zu sein oder dass es für Sie gar keine Alternativen gibt. Das ist ganz bestimmt nicht so! Viel klüger ist es, sich ein paar freie Stunden zu nehmen und alle Ihre
Aufzeichnungen zusammen mit den Aufgaben in diesem Buch noch einmal durchzugehen. Versuchen Sie dabei, eine möglichst distanzierte Haltung einzunehmen – wie Sie es als externer Coach tun würden.
Achten Sie vor allem darauf, ob Sie aus heutiger Sicht weit genug gedacht haben. Haben Sie sich bei der Arbeit wirklich getraut, auch das für Sie Ungewohnte zu denken? Haben Sie Ihren Träumen und Interessen eine echte Chance gegeben?
Und haben Sie im dritten Schritt gute Ideen vielleicht zu schnell verworfen? Waren Sie zu kritisch mit sich? Haben Sie Optionen als unrealistisch deklariert, die aus Ihrem heutigen Blickwinkel vielleicht doch eine Chance verdienen? Entscheiden Sie als Ihr eigener Coach, wie Sie mit Ihren »Untersuchungsergebnissen« am besten umgehen wollen. Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihrem Prozess tatsächlich zu wenige Chancen gegeben haben, sollten Sie die Möglichkeit nutzen, es noch einmal zu tun und dabei großzügiger mit sich zu sein.
Oder finden Sie auch heute, dass es an keiner Stelle andere Optionen gab? Kommen Sie zu dem Schluss, dass Sie heute wirklich nur die Möglichkeiten haben, die vor Ihnen liegen? Auch dann ist nicht aller Tage Abend – denn wenn Sie wirklich etwas ganz anderes tun möchten, ist es vielleicht heute noch nicht zu realisieren. Aber in einem Jahr? In drei oder fünf Jahren? Überprüfen Sie doch bitte Ihre Lieblingsideen noch einmal mit dieser langfristigeren Perspektive. Was könnte dann gehen? Ich bin mir sicher: Es kann etwas gehen!
Sie dürfen sich helfen lassen!
Noch ein Wort zum Thema »Hilfestellung«: An mehreren Stellen habe ich Ihnen ja empfohlen, über die Möglichkeit nachzudenken, sich professionelle Unterstützung zu holen. Diese Option möchte ich hier noch einmal unterstreichen. Wenn Sie an einen Punkt kommen, an dem es auch mit viel Zeit und Mühe nicht mehr weitergeht, brauchen Sie wahrscheinlich Hilfe. Auch wenn Sie enttäuscht sind, es nicht ganz »aus eigener Kraft« geschafft zu haben: Das ist wirklich kein Grund, sich selbst zu kritisieren oder das ganze Projekt Neuorientierung abzublasen! Sie sind so weit gekommen – es wäre schade, den letzten Schritt doch nicht zu tun.
Alles, was Sie in diesem Buch lesen, alle Werkzeuge und Methoden, habe ich in vielen Jahren der Arbeit mit Klienten entwickelt und zusammengestellt. Sie sind also das Resultat meiner Hilfestellung für andere. Meine Motivation für dieses Buch ist der anspruchsvolle Versuch, meine Ansätze so zu vermitteln, dass Sie allein damit arbeiten können. Aber ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass dies eine echte Herausforderung für meine Leser ist! Und ich weiß auch, dass vielleicht nicht jeder von Ihnen damit allein zum neuen Job findet. Nein, damit würde ich Sie und mich überfordern. Ich finde es auch gar nicht so wichtig, ob Sie »nur« mithilfe dieses Buches Ihre Neuorientierung schaffen oder zusätzliche Unterstützung brauchen. Die Hauptsache ist doch, dass Sie es schaffen, oder?
Für viele Fragen reicht die Begleitung durch Freunde, einen Mentor oder durch ein Coachingteam – persönlich oder online – völlig aus. Wenn Sie sich aber blockiert fühlen und den Eindruck haben, nichts daran ändern zu können, und vor allem, wenn es um Ihre finale Entscheidung geht, empfehle ich Ihnen die Unterstützung durch einen psychologisch geschulten Coach. Gemeinsam können
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