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Jetzt Plus Minus

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Titel: Jetzt Plus Minus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Oh. Endlich spürte er den orgasmischen Kitzel, aber nur ein Zehntel der Stärke von den sonstigen Gelegenheiten. Er bemerkte es kaum, als sein Höhepunkt da war.
    Nachher fragte Kay: »Was ist nun mit der Reise? Wollen wir morgen irgendwohin fahren?«
    »Verschieben wir es erst einmal«, sagte er.
    Er versetzte sich allein nach Istanbul und verbrachte einen Tag im gedeckten Basar, kaufte billige, aber hübsche Geschenke für alle Frauen in der Gruppe. Als es Nacht wurde, erreichte er den McMurdo Sound, wo der fröhliche arktische Sommer auf seinem Höhepunkt war, und verbrachte sechs Stunden auf den Skihängen, bevor er mit windgebräunter Haut und schmerzenden Muskeln aufhörte. In der Berghütte lernte er danach eine schlaksige, rothaarige Portugiesin kennen und nahm sie mit ins Bett. Sie war dort sehr gut, auf eine herzlose, mechanische Weise. Zweifellos dachte sie nicht anders von ihm. Sie fragte ihn, ob er Interesse daran hätte, sich ihrer Gruppe anzuschließen, die in Lissabon und Ibiza stationiert war.
    »Ich bin schon gebunden«, sagte er. Er gelangte nach dem Frühstück nach Addis Abeba, stieg im Hilton ab, schlief eineinhalb Tage lang und ging nach St. Croix zu einer Nacht Riffschaukeln. Als er am nächsten Tag wieder in Kalifornien war, rief er Kay an, um das Neueste zu erfahren.
    »Wir haben über einen Paartausch in der Gruppe gesprochen«, sagte sie. »Wie wäre es mit dir und Lanelle, und mit mir und Dirk?«
    »Heißt das, daß du mich abschiebst?«
    »Nein, durchaus nicht, Dummchen. Aber ich glaube, wir brauchen etwas Abwechslung.«
    »Die Gruppe sollte dazu dienen, uns alle Abwechslung zu verschaffen, die wir jemals brauchen würden.«
    »Du weißt, was ich meine. Außerdem entwickelst du eine ungesunde Fixierung auf mich als isoliertes Liebesobjekt.«
    »Warum weist du mich zurück?«
    »Das stimmt gar nicht. Ich versuche dir zu helfen, Murray.«
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Dann liebe mich auf eine gesunde Weise.«
    An diesem Abend waren Maria und Van an der Reihe. Am nächsten Nikki und Finn. Danach Bruce und Mindy. Er nahm an allen drei Abenden teil und versuchte, sein Leid in dem wilden Taumel der Lust zu ertränken. Nach dem dritten Abend war er sehr müde und litt um nichts weniger. Den nächsten Abend pausierte er. Dann brachte das Programm die erste Paarung Murray-Lanelle.
    Er versetzte sich nach Hawaii und baute seine Anlage in ihrem Chalais am Meer auf Molokai auf. Er war natürlich schon früher mit ihr im Bett gewesen. In den Monaten der Verträglichkeitsprüfung war jeder in der Gruppe mit jedem im Bett gewesen, aber dann hatten sich alle zu regelmäßigen Paarungen zusammengetan, und er war nicht mehr an sie herangetreten. Im vergangenen Jahr war in der Gruppe Kay die einzige Frau gewesen, mit der er geschlafen hatte. Aus eigenem Entschluß.
    »Ich habe dich schon immer sehr gemocht«, sagte Lanelle. Sie war hochgewachsen, schwerbrüstig, mit breiten Schultern, warmen, braunen Augen, gelben Haaren, und Haut von der Farbe reinen Honigs. »Du bist nur ein bißchen verrückt, aber das macht mir nichts aus. Und ich schlafe gern mit Skorpionen.«
    »Ich bin Steinbock.«
    »Mit denen auch«, sagte sie. »Ich schlafe mit jedem Sternzeichen gern. Außer mit Jungfrauen. Jungfrauen kann ich nicht ertragen. Weißt du noch, wir sollten am Anfang auch eine Jungfrau in der Gruppe haben. Ich war dagegen.«
    Sie schwammen und surften zwei Stunden, bevor die Justierung begann. Das Wasser war warm, aber von Osten her blies ein frischer Wind, wie ein Schwall schlechter Nachrichten aus Kalifornien. Lanelle umkoste ihn spielerisch und dann nicht mehr so spielerisch im Wasser. Sie war schon immer eine aggressive Frau gewesen, herausfordernd, gierig. Ihre Augen glänzten vor Ungeduld. »Komm doch«, sagte sie schließlich und zerrte an ihm. Sie liefen zum Haus, und er begann die Anlage einzustimmen. Es war noch früh. Er dachte an Kay, und seine Seele erschlaffte. Was mache ich hier? fragte er sich. Er stellte die Verbindungen zu den Gruppen-Anlagen mit nervösen Händen her und machte viele Fehler. Lanelle stand hinter ihm und rieb ihre Brüste an seinem nackten Rücken. Er mußte sie bitten, aufzuhören. Schließlich war alles bereit, und sie riß ihn mit sich auf den federnden Boden und stürzte sich auf ihn. Lanelle zog es vor, oben zu sein. Ihre Zunge erforschte seinen Mund, und ihre Hände umkrallten seine Hüften, sie preßte sich auf ihn, aber obwohl ihr Körper warm und glatt und lebendig

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