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Jetzt Plus Minus

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Titel: Jetzt Plus Minus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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sehr gut hören, Murray.«
    »Trittst du aus der Gruppe aus und gehst eine Weile mit mir fort?«
    »Nein.«
    »Willst du es dir nicht wenigstens überlegen?«
    »Nein.«
    »Ist dir klar, daß du nach der Gruppe süchtig bist?« fragte er.
    »Ich glaube nicht, daß das eine zutreffende Beurteilung der Lage ist. Aber ist dir klar, daß du in gefährlicher Weise auf mich fixiert bist?«
    »Das ist mir klar.«
    »Was willst du dagegen tun?«
    »Das, was ich jetzt tue«, sagte er. »Ich komme zu dir und bitte dich, eine Zweierbeziehung aufzunehmen.«
    »Hör auf.«
    »Zweierbeziehungen waren Jahrtausende für die Menschheit gut genug.«
    »Das war ein Gefängnis«, sagte sie. »Eine Falle. Wir haben uns endlich aus ihr befreit. Mich lockst du nicht wieder hinein.«
    Er hätte sie am liebsten von den Ringen heruntergeholt und geschüttelt.
    »Ich liebe dich, Kay!«
    »Das zeigst du aber auf seltsame Weise. Du versuchst, den Bereich meiner Erfahrungen zu beschränken. Mich irgendwo in einem Gewölbe zu verstecken. Daraus wird nichts.«
    »Endgültig nein?«
    »Endgültig nein.«
    Sie beschleunigte das Tempo und warf sich unbekümmert von Ring zu Ring. Ihre schimmernde, nackte Gestalt reizte und erregte ihn. Er zuckte die Achseln und wandte sich mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf ab. Genau diese Reaktion hatte er von ihr erwartet. Keine Überraschungen. Nun gut. Nun gut. Er ging vom Solarium in ihr Schlafzimmer und hob ihr Gruppengerät aus seinem Behälter. Langsam und methodisch riß er es auseinander, verbog den Rahmen, bis er brach, zerfetzte die dünnen Anschlüsse, riß Kabel heraus, zerquetschte die Steuertafel. Als Kay hereinkam, war das Instrument völlig zerstört.
    »Was machst du da?« schrie sie. Er zertrat die Meßregler mit dem Absatz und stieß die Überreste der Anlage in ihre Richtung. Es würde Monate dauern, bis ein Ersatzgerät richtig eingestellt und synchronisiert war.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, sagte er traurig.
    Sie würden ihn bestrafen müssen. Das war unausweichlich. Aber wie? Er wartete zu Hause, und dann kamen sie, alle miteinander, Nate, Van, Dirk, Conrad, Finn, Bruce, Klaus, Kay, Serena, Maria, Jojo, Lanelle, Nikki, Mindy, Lois, aus vielen Ecken der Welt, manche in Abendkleidung, andere nackt oder fast nackt, manche unfrisiert und verschlafen, alle auf kalte, starre Art voller Zorn.
    »Du mußt schrecklich krank sein, Murray«, sagte Dirk. »Du tust uns leid.«
    »Wir wollen dir wirklich helfen«, sagte Lanelle.
    »Wir sind hier, um dich zu behandeln«, sagte Finn.
    Murray lachte.
    »Behandeln! Kann ich mir denken. Wie denn?«
    »Um dich von deiner Ausschließlichkeit zu befreien«, sagte Dirk. »Um den ganzen Schmutz aus deinem Gehirn zu brennen.«
    »Schockbehandlung«, sagte Finn.
    »Bleibt mir vom Leib!«
    »Haltet ihn fest«, sagte Bruce.
    Sie umringten ihn. Bruce legte einen Arm um seine Brust wie eine Eisenklammer. Conrad packte seine Hände und drehte sie ihm auf den Rücken. Finn und Dirk hielten ihn an den Seiten fest. Er war hilflos.
    Kay begann sich auszuziehen. Nackt legte sie sich auf Murrays Bett und öffnete die Beine. Klaus legte sich auf sie.
    »Was, zum Teufel, soll das?« fragte Murray.
    Geschickt, aber ohne Leidenschaft begann Kay Klaus zu reizen, und geschickt, aber ohne Leidenschaft drang er in sie ein. Murray wand sich hilflos, während ihre Körper sich rhythmisch bewegten. Klaus unternahm keinen Versuch, Kay zum Höhepunkt zu bringen. Er erreichte den seinen in vier oder fünf Minuten, stöhnte auf und rollte mit rotem Gesicht und schwitzend zur Seite. Van trat an seine Stelle.
    »Nein«, sagte Murray. »Bitte, nein.«
    Unerbittlich war Van an der Reihe, schnell, unpersönlich. Der nächste war Nate. Murray versuchte, nicht hinzusehen, aber seine Augen wollten sich nicht schließen. Um Kays Lippen spielte ein seltsames Lächeln, als sie sich Nate hingab. Nate stand auf. Finn näherte sich dem Bett.
    »Nein!« schrie Murray und schlug nach hinten so heftig aus, daß Conrad schreiend durchs Zimmer taumelte. Murrays Hände waren frei. Er fuhr herum und riß sich von Bruce los. Dirk und Nate fingen ihn ab, als er auf Kay zustürzte. Sie packten ihn und warfen ihn auf den Boden.
    »Die Behandlung wirkt nicht«, sagte Nate.
    »Schenken wir uns den Rest«, meinte Dirk. »Es hat keinen Zweck, ihn heilen zu wollen. Er ist ein hoffnungsloser Fall. Laßt ihn aufstehen.«
    Murray stand vorsichtig auf.
    »Murray, wir stoßen dich einstimmig aus der Gruppe aus«,

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