Jetzt Plus Minus
Madison Garden abschließen. Ein paar Leute fragten, warum ich mich für ein Spiel interessierte, das noch so weit in der Zukunft sei, aber ich gab keine Antwort und konnte schließlich bei Eddie Martin zum Zug kommen. Marty Felks nahm eine Wette für Milwaukee gegen die Warriors an. Felks hält Abdul-Jabbar für den besten Stürmer, den es je gegeben hat, und er wettet immer auf ihn und seine Mannschaft, aber in meiner Zeitung stand etwas anderes. Beim Mittagessen mit den Leuten von Leclair & Anderson wettete ich bei Butch Hunter 250 Dollar auf St. Louis gegen die Giants am Sonntag. Dann ging ich in ein Wettbüro und engagierte mich für ein paar Pferderennen. Mein praktischer Führer in die Zukunft teilte mir mit, daß das Doppel und das dritte Exacta gutes Geld bringen würden, also setzte ich darauf. Nur schade, daß es an diesem Tag keine 25OO-Dollar-Prämien gab, aber bei Wundern darf man nicht wählerisch sein, oder?
Als ich am Dienstag abend heimkam, trank ich einen Schluck und fragte meine Frau, was es Neues gäbe, und sie sagte, alle in der Straße hätten den ganzen Tag über die Zeitung gesprochen, und ein paar von den Frauen hätten Wetten abgeschlossen und ihre Makler angerufen. Hier spekulieren viele Frauen an der Börse und setzen sogar auf Pferde, aber meine Frau nicht, sie überläßt das alles mir.
Was für Aktien haben sie gekauft? fragte ich.
Na, die Namen wußte sie nicht. Aber einige Zeit später rief Joni Bruce wegen einem Rezept an, und meine Frau fragte sie nach der Börse, und Joni sagte, sie hätte Winnebago, Xerox und Transamerica gekauft. Ich war erleichtert darüber, weil ich fand, daß es wirklich verdächtig ausgesehen hätte, wenn alle im Redbud Crescent am selben Tag Kaufaufträge für dieselben Werte erteilt hätten. Auf der anderen Seite, was machte ich mir Sorgen? Niemand würde etwas merken, und wenn, dann konnten wir immer noch sagen, wir hätten uns in der Nachbarschaft zu einem Investment-Klub zusammengetan. Außerdem ist es nicht verboten, daß jemand Aktien kauft, nachdem er einen Blick in die Zeitung von nächster Woche getan hat. Aber wer braucht schließlich schon Aufsehen? Und ich war froh, daß wir alle verschiedene Aktien gekauft hatten.
Nach dem Essen holte ich die Zeitung, um mir Jonis Werte anzusehen. Die Steigerungen waren ansehnlich. Ich bedauerte fast, nicht auch da eingestiegen zu sein, aber es war nicht gut, allzu gierig zu sein.
Irgend etwas an der Zeitung störte mich. Der Druck sah an einigen Stellen ein wenig verschwommen aus, und auf manchen Seiten konnte ich den Text kaum lesen. An verschwommene Zeilen konnte ich mich nicht erinnern. Außerdem schien das Papier auf einmal von anderer Farbe zu sein, von dunklerem Grau, als ob es älter gewesen wäre. Ich verglich es mit der Zeitung, die an diesem Morgen gekommen war, und die Ausgabe vom 1. Dezember war wesentlich dunkler. So schnell dürfte sich eine Zeitung nicht verfärben, nicht nach zwei Tagen.
Ich möchte wissen, ob mit der Zeitung etwas los ist, sagte ich zu meiner Frau.
Was meinst du?
So, als fange sie an zu verwittern. Jedenfalls verändert sie sich.
Passieren kann alles mögliche, meinte meine Frau. Es ist wie ein Traum, weißt du, und im Traum verwandelt sich auch immer alles ohne Ankündigung.
Mittwoch, 24. November. Wir müssen das wohl einfach durchstehen. Bis jetzt rührt sich an der Börse kaum etwas. Nach den Schlußnotierungen in der ›Post‹ von heute nachmittag gab es am Vormittag eine Belebung, aber damit war es schnell vorbei, und der Index steht bei 798,63. Meine fünf Werte sind aber Dienstag und Mittwoch gestiegen, also brauche ich mir vielleicht keine Sorgen zu machen. Vielleicht klappt es doch. Winnebago, Xerox und Transamerica haben auch etwas zugelegt. Wegen dem Thanksgiving Day ist die Börse morgen geschlossen.
Thanksgiving Day. Wir sind am Nachmittag bei den Nesbits gewesen. Früher verbrachte man diesen Tag mit der eigenen Verwandtschaft, mit Tanten, Onkeln, Großonkeln, Vettern etc. aber in einem neuen Vorort, wo alle von so weit herkommen, geht das nicht, also essen wir statt dessen den Truthahn mit den Nachbarn. Die Nesbits luden die Fischers, die Harrises, die Thomasons und uns ein, mit den Kindern, versteht sich. Eine große, lärmende Versammlung. Die Fischers kamen sehr spät, so daß wir uns schon Sorgen machten und beinahe jemanden hinschickten wollten. Es war praktisch Zeit, den Truthahn aufzutragen, als sie auftauchten, und Edith Fischers Augen waren
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