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Titel: Jetzt Plus Minus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Wunder, wenn ihr so wollt.
    Ich auch, sagte Tim McDermott, und ein paar andere nickten.
    Wir können damit einen Haufen Geld verdienen, erklärte Dave Bruce.
    Alle begannen auf gequälte Weise zu lächeln. Offenbar hatte jeder einen Blick auf die Börsennotierungen und die Rennergebnisse geworfen und war zum gleichen Schluß gekommen.
    Jerry sagte, es gibt etwas Wichtiges, das wir zuerst klären müssen. Hat hier irgend jemand mit Leuten über die Zeitung gesprochen, die nicht hier sind?
    Man sagte nein und nee und ich nicht.
    Gut, sagte Jerry. Ich schlage vor, daß wir es auch weiterhin so halten. Wir sagen nichts zur ›Times‹ und nichts zu Walter Cronkite, und wir informieren nicht einmal unseren Schwager in der Dogwood Lane, ja? Wir bringen unsere Zeitung nur an einen sicheren Ort und tun im stillen, was wir mit den Informationen anfangen wollen. Okay? Stimmen wir ab darüber. Alle, die dafür sind, die Zeitung geheimzuhalten, heben die rechte Hand.
    Zweiundzwanzig Hände gingen in die Höhe.
    Gut, sagte Jerry. Das gilt auch für die Kinder, verstanden? Wenn ihr den Kindern etwas sagt, wollen sie die Zeitung in der Schule herzeigen. Also Vorsicht.
    Sid Fischer sagte, sollen wir zusammenarbeiten, um das auszunützen, oder handelt jeder für sich?
    Jeder für sich, sagte Dave Bruce.
    Jawohl, stimmte Bud Maxwell bei.
    So ging es im ganzen Kreis. Der einzige, der eine Art Ausschußsystem wünschte, war Charlie Harris. Charlie hat mit der Börse ein bißchen Pech gehabt, und er wollte wohl kein Risiko eingehen, selbst mit einer sicheren Sache wie der Zeitung von nächster Woche nicht. Jerry ließ abstimmen, und man sprach sich zehn zu eins für unabhängiges Vorgehen aus. Wenn sich natürlich zwei zusammentun wollen, können sie das jederzeit tun, sagte ich.
    Als wir Schluß machten, um uns den Erfrischungen zu widmen, sagte Jerry, vergeßt nicht, ihr habt nur eine Woche Zeit. Am ersten Dezember wird das eine Zeitung wie jede andere sein, und eine Million anderer Leute wird Exemplare davon haben. Also macht schnell, solange ihr im Vorteil seid.
    Das Problem dabei ist, wenn man die Zeitung von nächster Woche bekommt, hat man normalerweise keine Aussicht, an der Börse einen großen Schritt zu machen. Ich meine, in wenigen Tagen steigen Aktien ja nicht um 50 oder 80 Prozent. Die wirklich großen Schwankungen brauchen Wochen oder Monate. Immerhin, ich rechnete mir aus, daß ich mit den vorhandenen Angaben schon etwas erreichen konnte. Zum einen sollte es in den nächsten Tagen einen ganz ordentlichen Aufschwung geben. Der Nachmittagsausgabe der ›Post‹ zufolge, die ich mitgebracht hatte, war der Index am 22. November um sieben Punkte gesunken, bei 803,15, dem niedrigsten Stand des Jahres. Aber die ›Times‹ vom 1. Dezember erwähnte eine ›starke Aufwärtsbewegung innerhalb von zwei Tagen‹, und der Index stand am 30. November bei 831,34. Nicht schlecht. Außerdem gab es noch andere Möglichkeiten, mich einzuschalten. Wir sahnen gewaltig ab, sagte ich zu meiner Frau.
    Wenn du der Zeitung trauen kannst, meinte sie.
    Ich sagte, mach dir keine Sorgen. Als wir von Jerry heimkamen, breitete ich die beiden Blätter in meinem Zimmer aus und suchte nach Aktien, die zwischen 22. und 30. November um mindestens 10 Prozent gestiegen waren. Ich fand fünf Werte.
    Verteil das Risiko, Bill, sagte ich zu mir. Leg nicht alle Eier in einen einzigen Korb. Selbst wenn die Zeitung gefälscht war, konnte nicht allzuviel passieren, wenn ich alle fünf kaufte. Am nächsten Vormittag um halb zehn rief ich also meinen Börsenmakler an und sagte ihm, was ich wollte. Er meinte, nicht so eilig, Bill, die Börse ist sehr schwach auf den Beinen. Schau dir die gestrigen Werte an, es gab 201 neue Tiefstnotierungen, und bis Weihnachten ist der Index bei 750. Man sieht daraus, daß er ein sehr ungewöhnlicher Makler ist, weil die meisten einen nie davon abbringen wollen, einen Kaufauftrag zu erteilen, der ihnen Provision bringt. Aber ich sagte, nein, ich verlasse mich auf eine Ahnung, ich möchte da voll einsteigen, und er gab nach. Okay, sagte ich mir, wenn das so ausgeht, wie du hoffst, hast du dir eben einen Urlaub in Europa verdient und ein neues Auto, einen Nerz für die Frau und noch so allerlei. Und wenn nicht? Wenn nicht, dann hast du eben eine Menge Geld verloren, Billy, mein Junge.
    Außerdem machte ich Gebrauch vom Sportteil.
    Im Büro wollte ich Wetten für das Spiel der Knickerbockers gegen die SuperSonics am nächsten Dienstag im

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