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JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

Titel: JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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aus dem Ostblock zurückkommenden Geschäftsmann oder Touristen ausführlich befragten, interessierten sich für den Verräter und Kommunisten Oswald und für die Informationen, die er in seinem über zweijährigen Aufenthalt in der UdSSR gewiss doch gewonnen hatte. Drei Wochen nach seiner Ankunft fühlte ihm im texanischen Fort Worth bloß das FBI wegen möglicher subversiver Neigungen auf den Zahn, jedoch mit offensichtlich negativem Befund, dem schon wenig später fand er in Dallas einen Job in einem graphischen Betrieb – Jaggers-Chiles-Stovall –, der unter anderem geheimes Kartenmaterial für das Militär herstellte sowie die Fotos der U-2-Flüge bearbeitete. Eine solche sicherheitssensible Arbeitsstelle mutet äußerst merkwürdig an für einen vermeintlichen Verräter militärischer Geheimnisse – es sei denn, wie Philip Melanson schreibt, »dass sich die Pfade Oswalds und des Spionageflugzeugs schon wieder kreuzten, weil sie von derselben Stelle programmiert waren«. 25 Er nutzte die hochprofessionellen Einrichtungen bei Jaggers auch für private Fotos und stellte dort, wie der WR vermutet, nicht zuletzt die falschen Papiere unter seinem Pseudonym »Alex J. Hidell« her (unter dem er, wie erwähnt, u.a. sein Mannlicher-Gewehr bestellt hatte). Und er schickte vergrößerte Fotos an The Worker , das Blatt der Kommunistischen Partei, das er neben anderen linken Zeitungen abonniert hatte.
    Als er während des Verhörs nach dem Kennedy-Mord mit dem berühmtesten aller Oswald-Fotos konfrontiert wurde – auf dem er posthum als Cover-Boy des Life Magazine in schwarzer Kluft, mit gerecktem Gewehr in der einen und den Zeitungen The Militant und The Worker in der anderen Hand erschien –, sagte er, dass er sich »mit Fotografie auskennt« und dies eine Montage mit seinem Gesicht und einer anderen Person sei, die irgendwer gemacht habe. Allerdings behauptete seine Frau Marina, dieses Foto selbst mit einer billigen Boxkamera aufgenommen zu haben, doch wie bei vielen ihrer Aussagen vor der Warren-Kommission – von denen sie später sagte, sie habe sie nur unter Druck gemacht und erzählt, was die Kommission hören wollte – verwickelte sie sich dazu in Widersprüche. Das Foto, mit dem Life Oswald als militanten kommunistischen Kennedy-Mörder (»Bewaffnet zum Morden«) darstellte, taucht einige Jahre später noch an anderer Stelle auf – im Besitz jenes Mentors, der sich um Oswald nach seiner Rückkehr aus Russland auf erstaunliche Weise kümmerte: Baron George de Mohrenschildt. Auf der Rückseite des Fotos war notiert: »Hunter of Faschists. Hahaha!« Und darüber: »Für meinen Freund Geo« – letzteres in der Schrift Oswalds.
    Der aus einer weißrussischen Adelsfamilie stammende George de Mohrenschildt war 1938 in die USA eingewandert und wurde eine Zeitlang verdächtigt, ein Nazispion zu sein, weshalb ihm die Aufnahme in den OSS – den Vorgänger der CIA – verweigert wurde, in dem sein Bruder Dimitri schon aktiv war und später als Kontaktmann zur Gruppe Gehlen, dem 1945 von der OSS/ CIA integrierten Netz von Agenten und SS-Leuten, fungierte. Mohrenschildt war befreundet mit der Familie von Prescott und George H.W. Bush sowie den Bouviers, der Familie Jackie Kennedys, die als Kind auf seinem Schoß gesessen und ihn »Onkel George« genannt hatte. Er ließ sich später in Dallas nieder, unternahm als Petroleumgeologe viele Reisen, war mit den texanischen Ölbaronen und Rechtsradikalen H.L. Hunt und Clint Murchinson befreundet und einer der Prominenten der weißrussischen Gemeinde in Dallas. Dass de Mohrenschildt im Sommer 1962 den Kontakt mit Oswald und seiner Frau Marina aufnahm und sich in der Folge intensiv um ihn kümmerte, erfolgte nicht auf Bitten eines (nicht vorhandenen) Integrationsbeauftragten, sondern nach einem Hinweis von J. Walton Moore, dem Chef des Domestic Contacts Service der CIA in Dallas. Dieser hatte mit de Mohrenschildt nach dessen Auslandsreisen regelmäßig veranstaltet, was nach Oswalds Rückkehr aus der UdSSR angeblich nie stattfand, nämlich eine detaillierte Befragung über die dort gewonnenen Informationen.
    Vor der Warren-Kommission stritt de Mohrenschildt ab, dass Oswald von ihm im Rahmen irgendeiner Geheimdienstoperation kontaktiert worden war. Er bezeichnete ihn als unstabile, ungebildete und verwirrte Person, der »keine Regierung irgendetwas von Wichtigkeit« oder »irgendeinen Job anvertrauen würde, nicht einmal die Regierung von Ghana«. Um so rätselhafter ist es,

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