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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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Schwager von Mary Meyer –
in der New York Times gelesen hatte.
    In diesem Buch berichtet Bradlee,
dass er am Abend des Mordtages mit seiner Frau Marys Haus aufsuchte, um dort
nach dem Rechten zu sehen und nach ihrem Tagebuch zu suchen. Da bemerkten sie
plötzlich Geräusche am Haustürschloss, und nach dem Öffnen der Tür standen sie
unverhofft James Angleton und dessen Frau Cicely gegenüber, Ersterer mit weißen
Handschuhen und einem Dietrich. Diese Suche nach dem Tagebuch hatte auch schon
James Truitt in einem ersten Artikel 1976 erwähnt, denn Mary hatte dessen Frau
Anne anvertraut, dass sie ein Tagebuch führe, und sie gebeten, es an sich zu
nehmen, falls ihr etwas zustoßen würde. Die Truitts weilten jedoch zum
Zeitpunkt des Mords in Japan – und in Anne Truitts Version der Ereignisse kommt
der Einbruchsversuch des Meisterspions nicht vor. Danach hat sie, als sie von
dem Mord erfuhr, bei den Bradlees angerufen, bei denen die Angletons gerade zu
Gast gewesen seien, um sich über den Mord an der gemeinsamen Freundin
auszutauschen, worauf dann alle vier gemeinsam zu Marys Haus gegangen seien –
nachdem sie Angleton gebeten habe, das Tagebuch sicherzustellen. Nachdem nichts
gefunden wurde, machte sich das Durchsuchungskommando am nächsten Morgen,
dieses Mal unter Beteiligung von Cord Meyer, erneut auf die Suche und fand ein
»Sketchbook« Marys, das aber im Wesentlichen nur Zeichnungen enthielt und das
Angleton an sich nahm. Er gab es 1976 Marys Schwester Tony zurück, die es im
Beisein von Anne Truitt verbrannte.
    So weit die offizielle Charade um
das wahrscheinlich wichtigste Schriftstück der Journalistin Mary Meyer, die
Peter Janney in seinem Buch ausführlich schildert 55 ,
wobei es bei der Anwesenheit von so vielen Schlapphüten und ihren Gattinnen
kaum verwundern kann, dass es sich dabei nicht um die Wahrheit handelte – denn
das »Sketchbook« war nicht Mary Meyers eigentliches Tagebuch. Dieses ist bis
heute nicht an die Öffentlichkeit gekommen.
    Allerdings glaubte Leo Damore, es
nach Jahrzehnten endlich aufgespürt zu haben – doch weder sein Anwalt Jimmy
Smith noch sein Assistent, denen er begeistert davon berichtete, noch seine
Witwe konnten es nach Damores Tod irgendwo finden. Laut Damore war es – wenig
verwunderlich – im Besitz James Angletons, der nach der erfolglosen Suche am
Mordabend noch einmal allein in das Haus gegangen sei, angeblich um »nach den
Katzen zu sehen«. Nach seiner unrühmlichen Entlassung soll der einst
gefürchtetste Abteilungsleiter der CIA eine Kopie des Tagesbuchs 1980 dem
rechtskonservativen Journalisten Bernie Yoh gezeigt und ihm eine Kopie gegeben
haben – im Austausch für einen Artikel, mit dem Yoh einen Newsweek -Beitrag
kontern sollte, der über Angletons üble Machenschaften und Gesetzesbrüche
berichtet hatte. 56
    Doch auch Peter Janney, der nach
Damores Tod und basierend auf einem Teil seiner Vorarbeiten, die Recherchen
akribisch fortsetzte, ist es bis heute nicht gelungen, dieses Tagebuchs habhaft
zu werden. Nach dem erneuten Lesen von Ben Bradlees A Good Life jedoch
wachte er in einer Nacht im Jahr 2006 schweißgebadet und erschrocken auf, denn
dort hatte Mary Meyers Schwager etwas geschrieben, was er bei ihrem Mordprozess
verschwiegen hatte: dass er schon »kurz nach dem Mittagessen« von dem Mord
erfahren habe, telefonisch, von seinem guten Freund Wistar Janney – einem hohen
CIABeamten und Vater von Peter Janney. Doch »kurz nach dem Mittagessen« war die
am Towpad am Ohio-Kanal liegende Frauenleiche, bei der die um 12:20 Uhr
eingetroffene Polizei keine Papiere gefunden hatte, noch lange nicht
identifiziert. Offiziell stand die Identität der Ermordeten erst kurz nach
18:00 Uhr fest, als ihre Schwester und deren Mann ins Leichenschauhaus gekommen
waren. Auch Cord Meyer, der sich bei einer CIA-Konferenz in New York befand,
hatte in seinen Erinnerungen 1980 angegeben, durch seinen »alten Freund Wistar
Janney« von dem Mord an seiner Exfrau erfahren zu haben. Peter Janney war zu
dieser Zeit schon auf dem College und nicht mehr zu Hause, sein jüngerer Bruder
und seine Mutter aber waren sich sicher, erst am Abend davon gehört zu haben.
Das Telefon habe geläutet, der Vater habe es abgenommen und kurz darauf »Oh
nein, oh nein!« gerufen – und ihnen dann mitgeteilt, das sei die Polizei
gewesen, und Mary Meyer sei ermordet worden. »Wie konnte mein Vater was auch
immer über den Tod von Mary Mayer an diesem Tag gewusst haben außer,

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