JFK -Staatsstreich in Amerika
gestellt wurden,
ist der Betrug enthüllt worden.« 23
Wer sich also fragt, warum die
märchenhafte Erfindung einer Zauberkugel, die mit einem Schlag ein halbes
Dutzend Wunden verursacht haben soll, fast vier Jahrzehnte lang offiziellen
Untersuchungen standhalten und als historische Wahrheit verkauft werden konnte,
hat nun die Antwort: Die Autopsieunterlagen und Röntgenbilder, auf deren Basis
diese Untersuchungen stattfanden, waren gefälscht.
Das ARRB konnte nicht nur die
Fälschung der im National Archive deponierten Autopsie- und Röntgenbilder mit
Sicherheit nachweisen und somit endlich Klarheit darüber schaffen, warum die
absurde Geschichte der magischen Kugel jahrzehntelang von Dutzenden Experten
vor verschiedenen Kommissionen bestätigt worden war, sondern brachte auch über
einen weiteren Bildbeweis des JFK-Attentats erstaunliche Fakten ans Licht. Die
Rede ist hier vom sogenannten Zapruder-Film. Das sind 26,6 Sekunden, die der
Textilunternehmer Abraham Zapruder an der Dealey Plaza mit seiner 8-mm-Kamera
aufgenommen hatte und die zeigen, wie der Präsident von Schüssen getroffen
wird. Vermutlich handelt es sich dabei um den am häufigsten examinierten
Filmschnipsel der Geschichte – und einen der teuersten. Noch am Abend des
Attentats verkaufte Zapruder die Rechte an den 486 Einzelbildern des Films für
25 000 Dollar dem Life Magazine , das zwei Tage später weitere 125 000
Dollar für den gesamten Film hinblätterte – und ihn unter Verschluss hielt.
Nachdem später das ARRB den Film zum öffentlichen Besitz der Vereinigten
Staaten erklärte, strichen Zapruders Erben 1998 für die paar wenigen Sekunden
Film 16 Millionen Dollar ein.
Die Warren-Kommission musste sich
mit einer schlechten Schwarz-Weiß-Kopie zufrieden geben, auf der das, was
Zapruder gefilmt hatte, nur schwer zu erkennen war: dass Kennedys Kopf
ruckartig nach hinten zuckte, als ihn von vorne ein Schuss traf. Zapruder hatte
das, auf einem Betonsockel stehend, auch von vorne gefilmt, und vor der
Kommission sagte er aus, dass der Schuss von dem Grashügel hinter ihm gekommen
sei. Genauso hatten es Dutzende weitere Zeugen wahrgenommen, was der Film auch
belegt: ein Schuss, der den Kopf Kennedys in Höhe der rechten Schläfe trifft,
von vorne, was in der Sequenz danach für den Bruchteil einer Sekunde zu einem
rötliche Blitz an seinem Hinterkopf führt, den herausgesprengten Gehirn- und
Knochenteilchen. Ein deutlicher Beweis für mindestens einen weiteren Schützen.
Doch außer für die Beobachter des
Garrison-Prozesses, der den Film als Beweisstück angefordert hatte, blieb das
Dokument im Tresor von Life , bis es 1976 erstmals im Fernsehen gezeigt
und 1992 durch die Verwendung in Oliver Stones JFK zum Allgemeingut
wurde. Diese Verschlusshaltetaktik eines Medienunternehmens – die Besitzer des
Time-Life-Imperiums, Henry und Clare Luce, waren stets aufs Engste mit der CIA
verbunden und gehörten zu den schärfsten Kritikern von Kennedys
Nicht-Intervention in Kuba – wie auch die zwei weiteren Super-8-Filme der
Passanten Orville Nix und Marie Muchmore, die die Szene auf der Dealey Plaza
zeigen – die von der Nachrichtenagentur UPI aufgekauft wurden und deren
Originale verschwunden sind –, zeugen einmal mehr von der merkwürdigen
Komplizenschaft der Medien bei der Vertuschung der gesamten Mordumstände.
Die Frage, ob der Zapruder-Film in
der mittlerweile allgemein bekannten Version authentisch oder manipuliert ist,
wird von einigen Kennedy-Forschern heutzutage bejaht, denn hier hat die Arbeit
des ARRB in den letzten Jahren neue Erkenntnisse und Zeugenaussagen ans Licht
gebracht. Nachdem Abraham Zapruder, zusammen mit Beamten des Secret Service in
Dallas, drei Kopien seines Films ziehen ließ, von denen eine an Life und
zwei an den Sicherheitsdienst gingen, wurden sie am Samstag, dem 23. November,
einen Tag nach dem Attentat, im National Photographic Interpretation Center
(NPIC) in Washington, zur Bearbeitung eingeliefert, wo Vergrößerungen und
Drucke der einzelnen Bilder gemacht wurden. Das Original des Films landete
indessen in der Hawkeye-Factory, einem streng geheimen, von Kodak
eingerichteten CIA-Labor in Rochester, und wurde am Sonntagabend ebenfalls im
NPIC eingeliefert. Dort fertigte eine andere Crew unter Aufsicht des Secret
Service (und nachdem sie Geheimhaltung geschworen hatte) erneut Vergrößerungen
und Standbilder an. Dieses »Original« indessen, glaubt der ARRB-Forscher
Douglas Horne, wurde im Hawkeye-Labor zuvor
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