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JFK -Staatsstreich in Amerika

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Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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nahm ihre Arbeit auf.
Sie akzeptierte die Lüge der CIA, erst nach der Ermordung Kennedys von Oswalds
Besuch bei der kubanischen Botschaft erfahren zu haben, und sie akzeptierte
auch die »Schlamperei« des FBI, den verdächtigen Kommunisten Oswald voreilig
von der Watchlist gestrichen zu haben. Auch das HSCA konnte 1978 die Wahrheit
über die Episode in Mexiko City nicht ermitteln, denn einige der
klassifizierten Dokumente kamen erst dank des ARRB in den 90er Jahren zutage.
Und die »smoking guns«, die echten Fotos und Aufzeichnungen über Oswalds
Aufenthalt in Mexiko City Ende September 1963, blieben allesamt verschwunden,
denn als Winston Scott, der Leiter der dortigen CIA-Station im April 1971 an
einer Herzattacke starb, tauchte zwei Tage später der »gute Hirte« James
Angleton bei seiner Familie in Mexikos Hauptstadt auf und nahm das Manuskript,
in dem Scott seine Erinnerungen zu Papier gebracht hatte, sowie drei Kartons
mit Fotos und Tonbändern aus dessen Tresor mit. Als sein Sohn Michael Scott das
Manuskript später von der CIA zurückforderte, fehlten darin 150 Seiten – aus
Gründen der »nationalen Sicherheit«. 18
    »Der Hund, der nicht bellte« brachte
den berühmten Detektiv Sherlock Holmes in der Geschichte Sternenstaub einst auf die richtige Spur eines nächtlichen Pferdediebs: der Dieb war für den
Hund kein Unbekannter – und ähnlich verhält es sich mit der mysteriösen Episode
Oswald in Mexiko. Der »Hund« – das FBI und die CIA – hätten laut bellen müssen,
als sie davon erfuhren, dass sich ein Mann, der ein paar Jahre zuvor in die
Sowjetunion übergelaufen war, mit einem KGB-Agenten traf, denn die Befürchtung,
dass hier ein kommunistischer »Schläfer« einen neuen Auftrag erhalten könnte,
lag absolut nahe. In der Konsequenz der Sicherheitsbehörden hätte Oswald bei
seiner Rückkehr nach Dallas, wenn nicht ausführlichst in die Mangel, dann doch
zumindest unter schärfste Beobachtung genommen werden müssen. Doch nichts davon
geschah. Warum nicht? Wie John Newman 2008 anhand neu aufgetauchter ARRB-Akten
zeigen konnte 19 , legte der gute Hirte
Angleton vor der Mexiko-Reise Oswalds am 23. September eine zweite Oswald-Akte
an. Der ursprüngliche 201-File wurde gereinigt, und sämtliche Informationen
über Oswalds merkwürdige FPCC-Aktivitäten in New Orleans – seine
Flugblattaktionen vor Clay Shaws International Trade Mart, sein Gerangel mit
den Anti-Castro-Aktivisten und die anschließende Festnahme samt
Gefängnisaufenthalt und Gerichtsverhandlung – wanderten in die neue Akte. Die
neu eintreffenden Meldungen über Oswald in Mexiko kamen dann in den bereinigten
201-File, sodass die CIA ohne zu lügen behaupten konnte, ihre letzten
Informationen über Oswald stammten aus dem Mai 1962. Bei seiner Rückkehr aus
Mexiko wurde er zudem, wie schon erwähnt, auch von der FBI-Watchlist gestrichen
und konnte folglich seinen neuen Job an der Strecke des Autokorsos in Dallas
unbehindert antreten.
    All dies lässt eigentlich nur den
Schluss zu, dass Oswalds Entsendung nach Mexiko demselben Zweck diente wie das
kommunistische Theater, das er auf den Straßen in New Orleans veranstaltete:
Spuren zu hinterlassen, mit denen er als »Kommunist« diskreditiert werden
konnte, und damit die Phase eins des Cover-ups zu konstruieren, die
kommunistische Großverschwörung samt Nuklearkriegsgefahr, mit der Präsident
Johnson unwillige Richter und Senatoren dazu bringen konnte, eine
Untersuchungskommission mit ihrem Namen zu schmücken, deren einziger Zweck in
einer Nicht-Untersuchung und in der Ausschmückung der Einzeltäterthese bestand.
Nur Johnson, FBI-Chef Hoover und eine Handvoll seiner Leute wussten, dass ein
Oswald-Darsteller in Mexico City falsche Spuren gelegt hatte, was bewies, dass
der Kennedy-Mord keineswegs die Sache einer einzelnen Person war. Doch nachdem
Oswald am Sonntag darauf passenderweise schon nicht mehr am Leben war, hatte
Hoover nur noch ein Problem: »Die Sache, über die ich mir Sorgen mache, ist …,
dass wir etwas herausbringen, das die Öffentlichkeit überzeugt, dass Oswald der
wirkliche Mörder ist.« 20 Dazu mussten dann aber nicht nur die Spuren auf diesen Oswald-Darsteller der
Vertuschung anheimfallen, auch Dutzende Zeugen auf der Dealey Plaza, die
Schüsse und Schützen aus anderen Richtungen wahrgenommen hatten, mussten
ignoriert und die zahlreichen Widersprüche und Unstimmigkeiten für die
Konstruktion des Einzeltäters ausgeblendet werden.
    Vor allem aber wurde die

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