Jinx - der verfluchte Liebeszauber
damals hinter dem Zaun des Baseballfelds angesehen …
»Jean«, sagte er. »Ich bin nicht in Paula verliebt.«
»Wie meinst du das?«, fragte ich überrascht. »Du bist doch total verrückt nach ihr.«
»Nein«, sagte Zack. »Bin ich nicht. Nie gewesen.«
»Doch. Natürlich bist du das!« Ich setzte mich ruckartig auf und zuckte zusammen, weil mein Knie sofort wieder wehtat. »Du hast mir doch selbst gesagt, dass du in sie verliebt bist...«
»Nein.« Zack schüttelte den Kopf. »Du hast mir gesagt, dass ich in sie verliebt bin. Weil dieser Schwachkopf Robert es damals im Pavillon behauptet hat. Ich habe nur gesagt, dass ich Paula eine Zeit lang attraktiv fand. Du warst diejenige, die immer wieder damit angefangen hat. Die Wahrheit ist aber, dass ich inzwischen jemanden kennengelernt habe, den ich tausendmal attraktiver finde.«
»Ja?« Ich sah ihn verwirrt an… und traurig. »Das hast du mir nie gesagt.«
»Nein, hab ich nicht«, räumte er ein. »Ich dachte, es wäre einfacher, wenn du noch eine Weile glaubst, ich
wäre in Paula verliebt. Ich habe gemerkt, dass dir das, was mit diesem Typen in Iowa passiert ist, immer noch ganz schön zu schaffen macht. Ich dachte, du wärst noch nicht bereit...«
»Bereit?« Ich schüttelte verwundert den Kopf. Wovon redete er? »Bereit wofür?«
»Bereit für die Wahrheit«, sagte Zack und sah mich durchdringend an. Seine grünen Augen strahlten so hell wie der Vollmond draußen am Himmel. »Die Wahrheit ist, dass ich in der Sekunde aufgehört habe, mich für Paula zu interessieren, in der ich dich kennengelernt habe.«
Als ich ihn verständnislos ansah, fügte er hinzu: »An dem Tag, an dem du nach New York gekommen bist und wir uns in dem verdammten Pavillon da draußen das erste Mal gesehen haben. Jetzt sag mir nicht, dass du dich nicht erinnern kannst.«
»In der Sekunde, in der du mich kennengelernt hast?« Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. »Mich?«
»Natürlich dich«, sagte er, und jetzt klang seine Stimme ungläubig. »Jean! Es kann doch nicht sein, dass du das nicht gemerkt hast! Selbst Tory hat es gemerkt – was glaubst du, warum sie so sauer war? Die ganze Zeit hast du ihr und mir und allen anderen gesagt, dass wir nur miteinander befreundet sind – obwohl mit dir ›befreundet‹ sein das Letzte war, was ich wollte. Und Tory wusste das. Sie hat genau wie jeder andere, der mich und dich zusammen erlebt hat – na ja, jeder außer dir –,
gemerkt, dass ich mich rettungslos in dich verliebt hatte...« Er sah mich an. »Du glaubst es immer noch nicht, stimmt’s?«
Aber wie sollte ich ihm denn glauben, dass er sich ausgerechnet in mich verliebt hatte?
»Genau das habe ich befürchtet«, seufzte er. »Tja, du lässt mir keine andere Wahl. Ich muss es wohl tun.«
»Was … tun?«, fragte ich erschrocken.
»Das«, sagte er.
Und bevor ich wusste, wie mir geschah, spürte ich seine Lippen auf meinen.
Puh. Was soll ich sagen? Unser erster Kuss war … na ja … atemberaubend. Vielleicht hätte jemand wie Tory, die in diesen Dingen Millionen Lichtjahre erfahrener ist als ich, in einer solchen Situation einen kühlen Kopf bewahrt – ich konnte es nicht.
Dabei war es nicht so, als hätte er mich leidenschaftlich an sich gerissen und seine Lippen auf meine gepresst wie Dylan, als er mich das erste Mal geküsst hatte. Nein, es war ganz anders. Zacks Kuss war der zärtlichste Kuss, den man sich vorstellen kann. Er berührte mich dabei kaum, nur seine Hände lagen ganz leicht auf meinen Schultern.
Dass der Kuss zärtlich war, bedeutet allerdings nicht, dass er flüchtig gewesen wäre. Im Gegenteil. Er war sehr … nachhaltig.
Ich spürte ihn bis in die Zehenspitzen.
Und wie ich ihn spürte.
Als Zack den Kopf wieder hob, um mich anzusehen,
bekam ich davon kaum etwas mit, was daran lag, dass lauter Vögelchen und Sternchen um meinen Kopf tanzten. Ich spürte immer noch den warmen Druck seiner Lippen auf meinen und war wie betäubt.
Zum Glück saß ich auf der Couch. Wenn ich gestanden hätte, wäre ich nach diesem Kuss bestimmt zusammengebrochen. Ich fühlte mich, als würde ich von innen heraus zerschmelzen.
»Und?«, sagte Zack mit seiner tiefen, ruhigen Stimme. »Glaubst du es mir jetzt?«
Es fiel mir schwer, darauf zu antworten, weil meine Lippen so prickelten.
»Okay«, sagte Zack, als ich nicht gleich reagierte. »Dann muss ich es dir wohl noch mal erklären.«
Und dann küsste er mich
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