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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Jinx hatte ja schon Schwierigkeiten mit einem einfachen Zauber. Wie sollte er je einen so schwierigen Zauber wie diesen hinbekommen? Und dann noch so, dass Simon unversehrt blieb. Der Gedanke war erschreckend und anstrengend. Warum ausgerechnet er?
    »Weil ich bloß ein verlorenes Leben im Wald war«, gab er sich selbst die Antwort.
    »Denkst du etwa, wenn ich dich nicht hätte gebrauchen können, hätte ich dich einfach den Trollen überlassen?« Simon schwenkte die Tasse mit der Flüssigkeit, damit sie abkühlte.
    »Am Anfang hast du mir nicht mal das Lesen beigebracht.«
    »Hm.« Scham, ausgerechnet, in einer kleinen lavendelfarbenen Wolke. »Ich hatte nie daran gedacht, einen Zauberer aus dir zu machen, aber
sie
hat immer wieder behauptet, du wärst ein schlaues Kerlchen.«
    Dann war ich also zu etwas anderem bestimmt
, dachte Jinx.
Sollte ich bloß Arbeiten erledigen, die man mit ein paar kleinen Zaubersprüchen ebenso gut selbst erledigen kann? Bessere Gesellschaft abgeben als die Katzen? Oder sollte ich nur ein gefangenes Leben in einer Flasche sein?
Jinx wusste es nicht.
    Simon kam zu ihm, kniete sich hin und reichte ihm die Tasse. »Trink das.«
    Es war ein knallgrüner Trank. »Was ist das?«
    »Ein Schlaftrank«, sagte Simon. »Ganz so einfach ist es nicht, von den Toten wiederaufzuerstehen. Du musst dich ausruhen und langsam wieder genesen.«
    »Der sieht aber gar nicht aus wie der Schlaftrank für den Knochenmeister.« Es roch auch ganz anders. Ganz angenehm eigentlich, wie Herbstlaub.
    »Ich hab ein vegetarisches Rezept. Ohne Fledermausflügel.«
    »Unser Zaubertrank hat nicht gewirkt«, sagte Jinx und dachte daran, wie der Knochenmeister sie auf der Klippe erwischt hatte.
    »Garantiert hat er ihn nicht getrunken«, sagte Simon.
    »Aber Elfwyn hat ihn in den Schlummertrunk gemischt, den sie ihm jeden Mittag gegeben hat.«
    »Und den er ganz sicher auch nie getrunken hat. So leicht legt man den Knochenmeister nicht rein.«
    Jinx versuchte die Tasse zu nehmen, aber seine Hand gehorchte ihm nicht. Sie war ohne Kraft und ließ sich nicht um die Tasse legen. Das machte ihm Angst.
    »Wenn du aufwachst, geht es dir besser«, sagte Simon.
    Er hielt Jinx die Tasse an die Lippen.
    In der Tasse hätte alles sein können. Simon würde ihn nicht vergiften, nicht, wenn er die Wahrheit darüber gesagt hatte, was Jinx tun sollte. Aber es könnte ein Trank sein, mit dem Simon Jinx gefügig machen, ihm seinen Willen rauben könnte – solche Zaubertränke gab es.
    Würde Simon so etwas tun? Obwohl Jinx seine magische Kraft wiederhatte und sozusagen Gedanken lesen konnte, wusste er es nicht. Aber er glaubte es eher nicht – nicht jetzt, wo Simon so erleichtert war, dass Jinx lebte. Jinx betrachtete alle Wolken um Simons Kopf. Ein schlechtes Gewissen war nirgends zu sehen. Da war eine warme blaue Wolke. Und da war die Mauer und alles, was dahinterlag.
    Jinx leerte die Tasse in einem Zug. Es schmeckte gar nicht übel.
    Er schmiegte sich in die warme blaue Wolke und schlief ein.

Revens Fluch
    J inx erwachte beim ersten Morgengrauen. Er ging in die Küche. Elfwyn saß am Feuer, um sie herum lauter Katzen. Als sie Jinx sah, sprang sie auf und umarmte ihn.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Jinx.
    »Reven schläft oben in deinem Turm. Und Simon ist irgendwo dahinten.« Elfwyn machte eine Handbewegung zum Südflügel. »Er ist erst gestern Abend zurückgekommen.«
    »Wie meinst du das? Wir sind doch alle gestern zurückgekommen.« Jinx ging Apfelsaft holen.
    »Nachdem wir den Zauber mit dir gemacht hatten, sind Simon und meine Großmutter wieder gegangen. Sie wollten die Wachen stärken, die Simon um die Insel des Knochenmeisters herum aufgestellt hat. Sie sind ein paar Tage weggeblieben. Und dann ist meine Großmutter wohl nach Hause gegangen.«
    »Ein paar Tage? Aber …«
    »Du hast drei Tage geschlafen.«
    »So ein Quatsch. Kein Mensch kann drei Tage schlafen.«
    »Du schon.«
    Jinx glaubte ihr nicht. »Stimmt das wirklich?«
    »Ja.« Und da er eine Frage gestellt hatte, musste es wahr sein.
    Das erklärte, weshalb sein Mund so ausgetrocknet war. Er trank den Apfelsaft in einem langen Zug aus. »Ich dachte, deine Großmutter ist mit dem Knochenmeister befreundet.«
    »So ein Unsinn. Wer könnte mit dem befreundet sein?«
    Jinx widersprach nicht. »Dann bist du also nicht mit deiner Großmutter mitgegangen?«
    »Nein, ich hab sie ja schon besucht«, sagte Elfwyn. Sie setzte sich an den Tisch und nahm eine Katze auf den

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