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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Tagen«, sagte Kurtz. »Fast alle bewegen sich in diesem Bereich. Ist das allgemein bekannt?«
    Arlene schüttelte den Kopf. »Einigen Hochzeitsplanern schon, aber den meisten Online-Hochzeitsservices nicht. Das Muster erkennt man erst, wenn man sich eine wirklich große Menge an Daten ansieht.«
    »Und wie wird dein ... unser ... Wedding Bells daraus Profit schlagen?«, fragte Kurtz.
    Arlene blätterte einige Seiten weiter. »Wir werden weiterhin die Unterstützung von Ergos nutzen, um mit den Recherchetools diese 270-bis-300-Tage-Periode genauer zu analysieren und exakt festzulegen, wann jeder einzelne Schritt der Operation stattfindet.«
    »Welche Operation?«, fragte Kurtz. Arlene hörte sich langsam wie einige der Bankräuber an, die er im Knast kennengelernt hatte. »Ist eine Hochzeit nicht einfach eine Hochzeit? Eine passende Location mieten, Klamotten kaufen und die Sache über die Bühne bringen?«
    Arlene verdrehte die Augen. Sie blies Rauch aus, dann holte sie ihren Aschenbecher auf Kurtz’ Schreibtisch und klopfte die überhängende Glut von ihrer Zigarette. »Sieh mal hier, noch ziemlich am Anfang. Das ist die Suche der Braut nach ihrem Hochzeitskleid. Jede Braut braucht ein Hochzeitskleid. Wir bieten Links an zu Herstellern, Schneiderinnen, sogar zu Anbietern preisreduzierter Designerware.«
    »Aber Wedding Bells wird nicht einfach nur eine Linksammlung sein, oder?«, fragte Kurtz mit leichtem Stirnrunzeln.
    Arlene schüttelte den Kopf und drückte ihre Zigarette aus. »Nein, keine Sorge. Die Kunden richten am Anfang ein Profil bei uns ein und wir liefern ihnen alles vom Rundumservice an abwärts. Wir können uns um alles kümmern, um absolut alles. Vom Versenden der Einladungen bis zum Trinkgeld für den Pfarrer. Oder die Kunden lassen uns nur einen Teil der Feier planen und wir bringen sie für den Rest mit den richtigen Leuten zusammen, von denen wir dann eine Provision einstreichen – so oder so verdienen wir Geld.«
    Arlene zündete sich eine weitere Marlboro an und blätterte durch den Ordner. Sie zeigte auf eine farblich markierte Zeile in einem 285-Tage-Diagramm. »Schau mal! Im ersten Monat müssen sie sich für den Ort entscheiden, an dem die Hochzeit und die Feier stattfinden. Wir haben die größte verfügbare Datenbank und bieten Links zu Restaurants, Gasthäusern, malerischen Parks, Ferienanlagen auf Hawaii, sogar Kirchen. Sie hinterlegen ihre Vorstellungen im Profil, wir unterbreiten passende Vorschläge und stellen den Kontakt mit den entsprechenden Verantwortlichen her.«
    Kurtz musste grinsen. »Und jedes Mal fließt Geld für die Vermittlung an uns ... wenn man vielleicht mal von den Kirchen absieht.«
    »Ha!«, stieß Arlene aus. »Hochzeiten sind wichtige Einnahmequellen für Kirchen und Synagogen. Wenn sie von Wedding Bells empfohlen werden wollen, müssen sie uns schon ein Stück vom Kuchen abgeben. Ohne Wenn und Aber.«
    Kurtz nickte und überflog die weiteren Tabellen. »Hochzeitsberater. Reiseziele für die Flitterwochen inklusive Sparangebote. Limousinen für die Hochzeitsgesellschaft. Sogar Flugtickets für die Verwandtschaft und das Hochzeitspaar. Blumen. Catering. Du bietest lokale Dienstleister für alles an und Wedding Bells verdient darin mit, ohne selbst involviert zu sein. Nett.« Er klappte den Ordner zu und gab ihn zurück. »Bis wann brauchst du das Startkapital?«
    »Heute ist Donnerstag«, sagte Arlene. »Montag wäre klasse.«
    »Okay. 35.000 am Montag.« Er nahm den Wollmantel, den sie ihm besorgt hatte, vom Haken und steckte sich eine Halbautomatik in den Holster an seinem Gürtel. Die Waffe war eine relativ kleine und leichte .40 SW99 – eine lizenzierte Version der Walther P99 von Smith & Wesson mit Spannabzug. Kurtz hatte zehn Schuss im Magazin und ein zweites Magazin in der Jackentasche. Angesichts der Tatsache, dass die SW99 beeindruckende .40 S&W-Geschosse statt der üblichen Neunmillimeterkugeln abfeuerte, war Kurtz ganz zuversichtlich, dass er mit 20 Schuss auskommen würde.
    »Wirst du vor dem Wochenende noch einmal ins Büro kommen?«, fragte Arlene, als Kurtz die Hintertür öffnete.
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Kann ich dich irgendwo erreichen?«
    »In der nächsten Stunde kannst du es unter Prunos E-Mail-Adresse versuchen«, sagte Kurtz. »Danach wahrscheinlich nicht. Ich werde dich vor dem Wochenende hier anrufen.«
    »Oh, du kannst dich auch am Samstag oder Sonntag melden«, versicherte ihm Arlene. »Ich werde am Schreibtisch sitzen und

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