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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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fest.
    Veronicas Tränen durchnässten sein Hemd, aber sie schien immer noch nicht aufhören zu können. Und ihm schien es nichts auszumachen. Sie fühlte seine Hand in ihrem Haar; er streichelte sie behutsam, beruhigend, tröstend.
    Als er sprach, war seine Stimme leise. Veronica hörte, wie sein Herz schlug.
    „Weißt du, der Typ, hinter dem wir her sind“, flüsterte er, „der Terrorist … Er heißt Diosdado. Klingt irgendwie wie Cher oder Madonna, nur nicht so fröhlich, aber ich wette, dass er in seiner Heimat Peru genauso berühmt ist. Er ist der Anführer einer Organisation, die Todeswolke heißt. Er und einer seiner Freunde, ein Mann namens Salustiano Vargas, haben sich zu über tausendzweihundert Morden bekannt. Diosdados Handschrift prangte auf der Bombe, die vor drei Jahren die Passagiermaschine von London nach New York in die Luft gesprengt hat. Zweihundertvierundfünfzig Menschen sind gestorben. Erinnerst du dich daran?“
    Veronica nickte. Allerdings erinnerte sie sich daran. Das Flugzeug war auf dem halben Weg über dem Atlantik abgestürzt. Es gab keine Überlebenden. Ihre Tränen versiegten, während sie Joe zuhörte.
    „In demselben Jahr haben Diosdado und sein Kumpel Vargas einen ganzen Bus voller US-Matrosen in die Luft gejagt. Zweiunddreißig Jungs, der Älteste war einundzwanzig.“ Er schwieg einen Augenblick. „Mac Forrests Sohn ist in dem Bus gewesen.“
    Veronica schloss die Augen. „Oh Gott …“
    „Johnny Forrest. Er war ein guter Junge. Und klug. Er sah Mac sehr ähnlich. Das gleiche Lächeln, die gleiche entspannte Haltung, die gleiche Hartnäckigkeit. Ich habe ihn kennengelernt, als er acht war. Er war der kleine Bruder, den ich nie gehabt hatte.“ Joes Stimme klang schwer vor Emotionen. Er räusperte sich. „Er war neunzehn Jahre alt, als Diosdado ihn in Stücke gerissen hat.“
    Joe verfiel in Schweigen und strich Veronica über den Kopf. Wieder räusperte er sich. Und als er jetzt sprach, tat er es mit fester Stimme. „Mit diesen beiden Bombenanschlägen sind Diosdado und die Todeswolke auf die Liste der meist-gesuchten Verbrecher gekommen. Der Geheimdienst hat tief gegraben und eine Reihe von interessanten Fakten zutage gefördert. Diosdado ist der jüngere Sohn einer wohlhabenden Familie namens Perez. Übersetzt bedeutet sein Name ‚Gabe Gottes‘.“
    Er lachte kurz verächtlich auf. „Für Mac Forrest war er keine Gabe Gottes. Für keine der anderen Familien dieser toten Männer. Die CIA hat herausgefunden, dass der Hurensohn sich mit einem Ableger seiner Gruppe genau hier in D.C. niedergelassen hat. Aber dann ist etwas schiefgegangen. Ein Feuergefecht brach aus; drei Agenten und zehn Mitglieder der Todeswolke starben. Sieben weitere Terroristen wurden gefangen genommen, aber Diosdado und Salustiano waren weg. Die beiden Männer, die wir am meisten wollten, sind entkommen. Sie haben sich im Untergrund versteckt. Gerüchten zufolge ist Diosdado angeschossen und schwer verletzt worden. Seit Jahren gab es kein Lebenszeichen von ihm. Bis vor ein paar Tagen, als Vargas offenbar auf Prinz Tedric geschossen hat.“
    Joe schwieg wieder einige Augenblicke. „Das ist er“, sagte er. „Das ist der Grund, weshalb wir nicht aufgeben können. Der Grund, weshalb diese Operation erfolgreich sein wird . Wir werden diese Mistkerle ein für alle Mal aufhalten, so oder so.“
    Veronica wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so geweint hatte. Es musste am Stress liegen. Der Stress und die Erschöpfung. Trotzdem, derart die Fassung zu verlieren und …
    Sie setzte sich auf, entzog sich Joes Umarmung und errötete verlegen. Sie hatte sich völlig gehen lassen – direkt vor Joe und all den FInCOM-Agenten. Beunruhigt sah sie sich im Zimmer um. Sie waren allein.
    „Sie sind draußen vor der Tür“, erklärte Joe, der offenbar ihre Gedanken gelesen hatte. „Ich dachte, Sie brauchen ein wenig Privatsphäre.“
    „Danke“, murmelte Veronica.
    Sie wurde noch röter, und ihre Nasespitze war vom Weinen ohnehin gerötet. Sie sah erschöpft und zerbrechlich aus. Joe wollte sie am liebsten wieder in die Arme ziehen und festhalten. Er wollte sie so lange halten, bis ihr die Augen zufielen und sie einschlief. Er wollte sie wärmen, sie beschützen und sie davon überzeugen, dass alles gut werden würde.
    Sie blickte ihn an, ein betretener Ausdruck schimmerte in ihren kristallblauen Augen. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Ich wollte

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