Joe - Liebe Top Secret
für dich.“
Doch sie schüttelte jetzt den Kopf. „Wir haben keine Zeit.“
Sanft berührte er ihr Haar. „Doch, haben wir. Auf jeden Fall ist genug Zeit da, um für eine Stunde die Augen zu schließen. Vertrau mir, Ronnie. Du brauchst das, damit du dich konzentrieren kannst.“
Er sah ihr an, dass sie unentschlossen war. „Wie wäre es mit vierzig Minuten?“, fügte er hinzu. „Du kannst gleich hier auf der Couch schlafen. Ich bestelle Kaffee und wecke dich um …“ Er schaute auf die Uhr. „… etwa um zwanzig nach sechs.“
Langsam nickte sie. „In Ordnung.“
Er beugte sich herunter und strich mit den Lippen kurz über ihren Mund. „Schlaf gut.“
Sie hielt ihn zurück, indem sie sein Gesicht berührte. „Du bist so süß“, sagte sie, und ihr war die Überraschung anzuhören.
Er musste lachen. In seinem Leben hatte man ihn schon so einiges genannt, „süß“ war bisher nicht vorgekommen. „Oh nein, das bin ich nicht.“
Veronica verzog den Mund zu einem Lächeln. „Das sollte keine Beleidigung sein.“ Ihr Lächeln verblasste, und mit einem Mal unangenehm berührt sah sie zur Seite. „Joe, ich will ehrlich zu dir sein“, sagte sie leise. „Ich glaube, dieser Kuss … war ein Fehler. Ich bin so müde, und ich konnte nicht klar denken. Und, tja, ich hoffe, du denkst nicht, dass ich … Na ja, gerade ist es nicht … Wir können nicht … Es war ein Fehler . Meinst du nicht auch?“
Er spannte sich an. Die Schlinge um seine Brust zog sich zu, sodass er kaum atmen konnte. Ein Fehler. Veronica fand, dass es falsch war, ihn zu küssen. Zögernd schüttelte er den Kopf und überspielte die Enttäuschung mit einem angespannten Lächeln. „Nein, und es tut mir leid, dass du das denkst“, antwortete er. „Ich dachte, vielleicht ist da etwas zwischen uns.“
„Etwas?“, wiederholte Veronica und sah ihn an.
Dieses Mal wich Joe ihrem Blick aus. Er setzte sich neben sie auf die Couch und fühlte sich plötzlich erschöpft. Wie sollte er erklären, was er meinte, wenn er sich nicht einmal selbst wiedererkannte? Verdammt, er hatte schon zu viel gesagt. Was war, wenn sie jetzt glaubte, er sei in sie verliebt?
Mit einer Hand strich er sich das Haar zurück und blickte zu Veronica.
Ja, sie wünschte sich, dass er sich in sie verliebte, in etwa genauso sehr, wie sie ein Loch im Kopf haben wollte. Im Bruchteil einer Sekunde stellte er sich ihr Entsetzen vor und wie sie eine einstweilige Verfügung erwirken würde, um ihn von sich fernzuhalten. Er war ungehobelt und unkultiviert, durch und durch ein Arbeiterkind. Sie hing mit Mitgliedern des Königshauses herum. Für sie wäre es peinlich und lästig, wenn ihr ein verrückter, ungehobelter und liebeskranker Matrose hinterherlief.
Während er ihr in die Augen blickte, sah er schon ihre Beklemmung.
Deshalb lächelte er ihr übermütig zu und betete, dass sie die Enge in seiner Brust nicht irgendwie spürte. „Ich dachte, zwischen uns ist etwas Großes“, sagte er, lehnte sich vor und legte eine Hand auf ihre Hüfte.
Veronica wich auf der Couch zurück, schreckte vor ihm zurück. Seine Hand rutschte herunter.
„Ach so“, erwiderte sie. „Sex. Ich dachte mir schon, dass du das meinst.“
Joe richtete sich auf. „Zu schade.“
Sie sah ihn an, hielt seinem Blick jedoch nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde stand. „Ja, genau.“
Er drehte sich um, steuerte auf das Schlafzimmer zu. Er wollte ins Bett. Vielleicht verringerte sich dieser Druck auf seiner Brust, nachdem er ein wenig geschlafen hatte. Oder – bitte, Gott! – vielleicht verschwand er dann.
„Bitte vergiss nicht, mich zu wecken“, rief Veronica ihm nach. „Richtig“, antwortete er kurz und schloss die Tür hinter sich.
Keine fünf Minuten nachdem Joe beim Zimmerservice Kaffee bestellt hatte, klopfte es schon an der Tür. Mann, dachte er, wie die Leute springen, wenn sie glauben, es mit jemand Blaublütigem zu tun zu haben!
West und der andere FInCOM-Agent namens Freeman zogen ihre Waffen und bedeuteten Joe, sich von der Tür fernzuhalten. Es fühlte sich seltsam an. Normalerweise war Joe derjenige, der andere beschützte.
Die Tür ging auf, und der Kellner trat ein. West und Freeman reichten Joe zwei dampfende Tassen voll duftendem Kaffee. Joe stellte sie auf dem Tisch ab.
Veronica schlief immer noch. Sie war so weit heruntergerutscht, dass ihr Kopf jetzt auf der Sitzfläche lag. Sie hielt einen Notizblock an die Brust gepresst.
Sie sah unglaublich schön
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