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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Mordermittlungen. Mord ist zugleich faszinierend und erschreckend; er ist das große Tabu und wahrscheinlich das einzige Verbrechen, das in jeder Zeit und in jeder Gesellschaft als schlimmstes Vergehen gegen die Gesellschaft, den Stamm, den Clan und den einzelnen verdammt wurde.
    W ährend ich sprach, sah ich also viele glänzende Augen und nickende Köpfe und hatte den Eindruck, dass alle hier sein wollten, was nicht in jedem Unterrichtsraum der Fall ist.
    Ich sprach weiter: »Außerdem werden wir einige nicht wissenschaftlich belegbare Ermittlungsmethoden wie Ahnungen, Instinkt und Intuition untersuchen. Wir werden versuchen, sie zu definieren, um...«
    »Entschuldigung, Detective.«
    Ich hob den Kopf und sah eine in der letzten Reihe erhobene Hand. Himmelnochmal. Lass t mich doch wenigstens erst meine Einführung zu Ende bringen. Die Hand gehörte vermutlich zu einem Körper, aber ihre Besitzerin saß so hinter einem Riesenkerl versteckt, dass ich nur ihre Hand sah. »Ja?« fragte ich.
    Beth Penrose stand auf, und ich wäre fast umgekippt. »Detective Corey«, sagte sie, »sprechen Sie auch über Themen wie rechtmäßige Durchsuchungen und Beschlagnahmungen, die Rechte von Verdächtigen bei unrechtmäßigen Durch suchungen und den Umgang mit einer Kollegin oder einem Kollegen, ohne sie oder ihn gegen sich aufzubringen?«
    Die anderen lachten. Ich fand das keineswegs am üsant.
    Ich räusperte mich. »Ich... Wir machen jetzt fünf Minuten Pause. Ich bin gleich wieder da.« Ich verließ den Hörsaal und ging den Korridor entlang. Da überall Vorlesungen stattfanden, war der Flur menschenleer. Ich machte am Wasserspender halt und nahm einen Schluck, den ich dringend brauchte.
    Beth Penrose blieb in meiner N ähe stehen und beobachtete mich. Ich richtete mich auf und betrachtete sie meinerseits. Sie trug enge Jeans, Schnürschuhe und ein kariertes Flanellhemd mit offenem Kragen und hochgekrempelten Ärmeln. In dieser Aufmachung wirkte sie unerwartet burschikos. »Was ist mit deiner Schusswunde?« fragte ich.
    »Alles wieder okay. Bloß ein Kratzer, aber eine Narbe ist geblieben. «
    »Von der kannst du deinen Enkeln erzählen.«
    »Richtig.«
    Wir standen da und sahen einander an.
    Schlie ßlich sagte sie: »Du hast mich nie angerufen.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Dom Fanelli ist so nett gewesen, mich über dich auf dem laufenden zu halten.«
    »Ach, wirklich? Dafür kriegt er eins auf die Nase, wenn ich ihn wiedersehe.«
    »Nein, du lässt ihn in Ruhe. Ich mag ihn. Nur schade, dass er verheiratet ist.«
    »Du hast dich für diesen Kurs eingeschrieben?«
    »Klar. Fünfzehn Abende, jeweils zwei Stunden, immer mitt wochs.«
    »Und dafür kommst du bis aus... wo wohnst du gleich wieder?«
    »Huntington. Keine zwei Stunden Zug- oder Autofahrt. Deine Vorlesung dauert bis neun, also bin ich zu den Elfuhr nachrichten zu Hause. Und was ist mit dir?«
    »Ich bin zu den Zehnuhrnachrichten daheim.«
    »Ich meine, was tust du, außer hier zu unterrichten?«
    »Das ist genug Arbeit. Drei Tageskurse, ein Abendkurs.«
    »Fehlt dir der Job?« fragte sie.
    »Ich glaub' schon... yeah. Mir fehlen der Job, die Jungs, mit denen ich zusammengearbeitet habe, das... Gefühl, etwas Nützliches zu tun... aber die Bürokratie und der ganze Bockmist fehlen mir garantiert nicht. Es ist Zeit für was Neues gewesen. Und was ist mit dir? Noch immer draufgängerisch?«
    »Klar doch. Ich bin eine Heldin. Alle Welt liebt mich. Ich mache unserer Truppe und meinem Geschlecht Ehre.«
    »Ich mache meinem Geschlecht Ehre.«
    »Das glaubt aber nur dein Geschlecht.« Sie lachte.
    Offenbar hatte sie mehr Spaß bei dieser Unterhaltung als ich.
    Sie wechselte das Thema und sagte: »Wie ich höre, bist du ein paarmal bei der Staatsanwaltschaft im Suffolk County gewesen, um Aussagen zu machen.«
    »Yeah. Sie versucht noch immer rauszukriegen, was eigentlich passiert ist.« Erklärend fügte ich hinzu: »Ich bin so hilfsbereit, wie mir das angesichts meiner Kopfverletzung, die zu selektivem Gedächtnisverlust geführt hat, möglich ist.«
    »Das habe ich gehört. Hast du deshalb vergessen, mich anzurufen?«
    »Nein. Ich hab's nicht vergessen.«
    »Nun, dann...« Beth ging nicht weiter darauf ein, sondern fragte: »Bist du mal wieder auf der North Fork gewesen, seit...«
    »Nein. Und ich fahre wahrscheinlich nie mehr hin. Was ist mit dir?«
    »Ich habe mich irgendwie in die Gegend verliebt und mir in Cutchogue auf einer Farm ein kleines Wochenendhaus mit

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