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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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einem kleinen Stück Land gekauft. Es erinnert mich an die Farm meines Vaters und meiner Kindheit.«
    Ich wollte etwas antworten, besann mich aber eines Besseren. Obwohl ich nicht recht wusst e, worauf diese Sache hinauslief, konnte ich mir denken, dass Beth Penrose nicht jeden Mittwochabend drei bis vier Stunden Fahrt auf sich nahm, um die weisen Worte des großen Meisters zu hören -Worte, die sie schon im September gehört und teilweise abgelehnt hatte. Ms. Penrose war offensichtlich an mehr als nur drei College-Anrechnungspunkten interessiert. Ich dagegen hatte gerade angefangen, mich an ein Leben ohne feste Beziehung zu gewöhnen.
    »Der dortige Makler hat mir erzählt, dass dein Onkel sein Haus verkauft hat«, sagte sie.
    »Yeah. Aus irgendwelchen Gründen hat mich das ein bisschen traurig gemacht.“
    Beth nickte. »Nun, du kannst mich jederzeit am Wochenende in Cutchogue besuchen.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Aber ich sollte vorher anrufen, stimmt's?«
    »Ich bin allein«, antwortete sie. »Wie steht's mit dir?«
    »Was hat mein Expartner dir erzählt?«
    »Er hat gesagt, du seist allein.«
    »Aber nicht einsam.«
    »Er hat nur gesagt, dass du keine feste Freundin hast.«
    Ich gab keine Antwort. Ich sah auf meine Uhr.
    Beth wechselte erneut das Thema und teilte mir mit: »Meine Informanten bei der Staatsanwaltschaft meinen, dass der Fall zur Verhandlung kommt. Ohne irgendwelche Absprachen. Sie wollen eine Verurteilung wegen Mordes und werden die Todesstrafe beantragen.«
    Ich nickte. Ich habe bisher vergessen zu erw ähnen, dass der ausgeweidete und skalpierte Fredric Tobin überlebt hatte. Für mich war das keine allzu große Überraschung, denn ich wusste, dass seine Verletzungen nicht unbedingt tödlich waren. Ich hatte die großen Blutgefäße ausgespart und ihm weder das Messer ins Herz gestochen noch die Kehle durchgeschnitten, was ich vielleicht hätte tun sollen. Vermutlich war ich unbewusst außerstande gewesen zu morden, aber wäre er infolge meiner Zwangsmaßnahmen an Schock oder Blutverlust gestorben, wäre das auch in Ordnung gewesen.
    Nun saß Freddie also im Bezirksgefängnis in einer Einzelzelle und musste sich mit dem Gedanken an ein Leben hinter Gittern oder einen Stromstoß in sein Zentralnervensystem ver traut machen. Oder vielleicht an eine Giftspritze. Ich wollte, der Bundesstaat New York könnte sich endlich zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden.
    Ich darf den kleinen Schei ßer nicht besuchen, aber ich habe dafür gesorgt, dass er meine Telefonnummer hat. Jetzt ruft Freddie mich alle paar Wochen aus dem Kittchen an. Ich erinnere ihn daran, dass sein Leben mit Wein, Weib und Gesang, mit Porsches, Rennbooten und Frankreichreisen vorbei ist und er irgendwann in nächster Zeit vor Tagesanbruch aus seiner Zelle geholt und zur Hinrichtung geführt werden wird. Er behauptet seinerseits, er werde ungestraft davonkommen und ich solle mich vorsehen, denn bald werde er wieder in Freiheit sein. Unglaublich, was für ein monumentales Selbstbe wusstsein dieser kleine Scheißer hat!
    »Ich habe Emma Whitestones Grab besucht, John«, erzählte Beth.
    Ich gab keine Antwort.
    »Sie ist auf einem wunderschönen alten Friedhof inmitten von Whitestones beigesetzt. Manche Gräber sind über dreihundert Jahre alt.«
    Auch dazu äußerte ich mich nicht.
    Beth fuhr fort: »Ich bin ihr nur einmal begegnet - damals in deiner Küche -, aber sie ist mir sympathisch gewesen, und ich habe das Bedürfnis gehabt, ein paar Blumen auf ihr Grab zu legen. Das solltest du auch tun.«
    Ich nickte stumm. Ich h ätte bei Whitestone Florist vorbei schauen und hallo sagen, ich hätte zur Beerdigung gehen sollen, aber ich habe es nicht getan. Nicht tun können.
    »Max hat nach dir gefragt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er denkt, dass ich auf zwanzig Millionen Dollar in Gold und Juwelen sitze.«
    »Tust du's denn?«
    »Klar. Deshalb bin ich hier, um meine Dienstunfähigkeits rente aufzubessern.«
    »Wie geht's deiner Lunge?«
    »Gut.« Mir fiel auf, dass einige meiner Studenten unruhig geworden und auf den Flur gekommen waren, um aufs Klo zu gehen oder eine Zigarette zu rauchen. Ich erklärte Beth: »Ich muss wieder zurück.«
    »Okay.“
    Langsam gingen wir zum H örsaal zurück. »Glaubst du, dass Captain Kidds Schatz jemals gefunden wird?« fragte sie.
    »Nein. Ich glaube, dass der paranoide Paul Stevens ihn so gut versteckt hat, dass er weitere dreihundert Jahre lang verschollen bleiben

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