John Corey 04 - Operation Wildfire
handelt -, werden wir die Verdächtigen windelweich schlagen. «
»Herrgott, hoffentlich nicht.« Sie schwieg ein paar Sekunden, dann sagte sie: »Wir müssen alles melden, was wir gehört, erfahren und erraten haben. Ab jetzt soll das Bureau übernehmen.« Und sie fügte hinzu: »Wir müssen uns damit nicht belasten.«
»Okay ... aber wir müssen das noch vervollständigen.«
»Na ja, in Ordnung ... sagen wir, morgen Abend um diese Zeit wenden wir uns mit allem, was wir haben, an Tom Walsh. Einverstanden?«
Ich traute Walsh nicht mehr, daher sollte ich meiner Meinung die Regeln ein bisschen zu meinen Gunsten auslegen und mich an meinen unmittelbaren Boss bei der Task Force wenden, Captain Paresi vom NYPD.
»John?«
»Wir haben eine Woche Zeit«, erinnerte ich sie.
»John, wir wissen nicht, ob dieser Planet noch eine Woche Zeit hat.«
Interessanter Einwand. »Mal sehen, was morgen passiert«, sagte ich.
28
Bis zum Point waren es nur knapp zwanzig Meilen, aber die Hütte war so abgelegen, dass Kate trotz Schaeffers Beschreibung und Max' Karte in dem Hotel anrufen musste, damit man uns zu der nicht ausgeschilderten Straße lotste.
Ich schaltete das Aufblendlicht ein und fuhr langsam eine schmale, von Bäumen gesäumte Straße entlang, die aussah wie ein kaum ausgebauter Indianerpfad.
»Ist das schön«, sagte Kate.
Ich sah lediglich einen Tunnel aus Bäumen, aber weil ich kein Spielverderber sein wollte - immerhin hatte ich hier gebucht -, sagte ich: »Ich fühle mich der Natur ganz nahe.« Sie war knapp anderthalb Meter links und rechts des Autos, um genau zu sein.
Wir kamen zu einem rustikalen Tor mit einem Bogen aus Ästen, die zu dem Schriftzug THE POINT zurechtgebogen waren.
Das Tor war geschlossen, aber daneben befand sich eine Sprechanlage. Ich öffnete mein Fenster und drückte auf die Taste, worauf eine verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher drang: »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Ich hätte gern einen doppelten Cheeseburger mit Speck, eine große Portion Pommes und eine Diet Coke.«
»Sir?«
»Mr. und Mrs. Corey, wir sind angemeldet.«
»Ja, Sir. Willkommen im Point.«
Das elektrische Tor öffnete sich, und die Stimme sagte: »Fahren Sie bitte zum ersten Gebäude links.«
Ich fuhr durch das Tor, und Kate stellte fest: »Das war ein bisschen freundlicher als beim Custer Hill Club.« »Das will ich auch hoffen, für zwölfhundert Piepen die Nacht.«
»Es war nicht meine Idee.«
»Richtig.«
Vor uns war ein großer Holzbau, und ich fuhr von der Straße ab. Wir stiegen aus, und als wir den Fußweg entlangliefen, wurde die Tür geöffnet, und ein junger Mann winkte uns zu und sagte: »Willkommen. Hatten Sie eine angenehme Reise?«
»Ja, vielen Dank«, erwiderte Kate.
Wir stiegen die Treppe zu dem rustikalen Gebäude hoch, und der leger gekleidete junge Mann sagte: »Ich bin Jim.« Wir schüttelten einander die Hand und stimmten uns auf unseren Aufenthalt in dieser Unterkunft ein, die meiner Einschätzung nach freundlich, anheimelnd und vermutlich ein bisschen albern war. »Kommen Sie herein«, sagte Jim.
Wir betraten das Gebäude, in dem sich das Büro des Resorts und dazu ein Geschenkeladen befanden, wo Kunsthandwerk aus den Adirondacks und einige teuer wirkende Kleidungsstücke verkauft wurden, die Kates Augenmerk auf sich zogen.
Frauen, so hatte ich festgestellt, lassen sich von Kleiderläden leicht ablenken, und ich war davon überzeugt, dass die Frauen auf der Titanic auf dem Weg zu den Rettungsbooten beim Damenmodegeschäft Halt gemacht hatten, wo ein UntergangsSchlussverkauf zu halben Preisen stattfand.
Jedenfalls kamen wir an den Klamotten vorbei und ließen uns auf den bequemen Sesseln nieder, die um einen Tisch standen. Jim öffnete seine Unterlagen und sagte: »Hier ist eine Nachricht für Sie beide.« Er reichte mir eine Karte, auf der mit Bleistift geschrieben »Anrufen« stand. Von »Mr. Walsh.« Zeit: 19.17 Uhr.
Da meines Wissens weder Kate noch ich Tom Walsh mitgeteilt hatten, wo wir übernachteten, folgerte ich, dass Walsh es vor kurzem von Schaeffer erfahren haben musste. Nicht weiter schlimm, aber ich musste mir merken, dass Walsh und Schaeffer miteinander in Verbindung standen.
Ich gab Kate die Karte, warf dann einen Blick auf mein Handy
und sah, dass ich keinen Empfang hatte. »Habt ihr hier keinerlei Handy-Empfang?«, fragte ich Jim.
»Hin und wieder. Den besten Empfang haben Sie, wenn Sie mitten auf dem Krocketplatz stehen.« Er fand das komisch und teilte
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