Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Rockefeller wohnte.«
    Eine Nanosekunde bevor ich einen guten Witz loswerden konnte, sagte Kate: »Das ist ja ein herrlicher Raum.«
    Charles lächelte. »Alles ist original.«
    Offenbar genoss Charles die feineren Dinge des Lebens. Mitten in dem Raum stand ein runder Tisch, auf dem eine Blumenvase, eine Sektflasche in einem Eiskübel und drei Sektflöten standen. Charles ließ den Korken knallen, schenkte ein, reichte jedem von uns ein Glas und hob dann seines. »Willkommen.«
    Ich trinke dieses Zeug eigentlich nicht, aber aus reiner Höflichkeit - und weil ich den Alkohol brauchte - stieß ich an, worauf wir alle tranken.
    Charles deutete auf einen kleinen Raum neben der Rotunde und sagte: »Dort ist eine Bar, die Tag und Nacht geöffnet ist und in der Sie sich umsonst bedienen können, wann immer es Ihnen genehm ist.«
    Genehm war es mir jetzt, aber Charles fuhr fort. »Und dort«, er deutete auf einen Torbogen in der Rotunde, »ist der Große Saal.«
    Ich linste in den Großen Saal, der mich an den großen Saal erinnerte, in dem ich mit Bain Madox gesessen hatte. Wenn man mal davon absah, dass auf der anderen Seite dieses Großen Saals zwei große, runde Esstische vor einem riesigen, lodernden Kamin standen. An jedem Tisch saßen etwa zehn Damen und Herren bei Speis und Trank, und obwohl ich sie nicht hören konnte, war ich davon überzeugt, dass sie in geistreiche Gespräche vertieft waren, die sich hart an der Grenze zum Sinnfreien bewegten.
    »Zu Ihrem Zimmer, dem Mohawk - das übrigens William Avery Rockefellers Schlafzimmer war -, können Sie durch den Großen Saal gelangen, aber da gerade das Abendessen serviert wird, möchten Sie vielleicht lieber zum Außeneingang gehen, den ich Ihnen gleich zeigen werde.«
    »Ich glaube, wir brauchen erst einmal was zu trinken«, schlug ich vor.
    Er nickte. »Natürlich. Wenn Sie mir Ihre Schlüssel überlassen, kümmern wir uns um Ihren Wagen und bringen Ihr Gepäck auf Ihr Zimmer.«
    »Wir haben kein Gepäck«, erwiderte Kate, und weil sie offenbar befürchtete, dass Charles meinen könnte, sie und ich hätten uns gerade in einer Fernfahrerkneipe oder so was Ähnlichem kennengelernt, fügte sie hinzu. »Die Reise kam etwas unverhofft, und unser Gepäck wird morgen nachgeliefert. Könnten Sie uns bis dahin das Nötigste zur Verfügung stellen? Zahnbürsten, einen Rasierapparat und so weiter?«
    »Natürlich. Ich habe schon einige Sachen auf Ihr Zimmer bringen lassen.«
    Frauen sind ausgesprochen praktisch, um nicht zu sagen besorgt, was Fremde denken könnten, deshalb sagte ich, weil ich ein guter, getreuer Ehemann sein wollte, zu Charles: »Wir wollten unseren Hochzeitstag feiern und waren so aufgeregt, dass wir den Bentley gepackt, aber aus Versehen den Ford genommen haben.«
    Charles verarbeitete das und bot uns dann ein weiteres Glas Sekt an, was ich in unser beider Namen ablehnte. »Wir gehen in den Pub«, sagte ich. »Können Sie uns was zu essen rüberbringen lassen?«
    »Selbstverständlich. Wenn Sie sonst noch etwas benötigen, wenden Sie sich einfach ans Personal.«
    »Was ist mit den Zimmerschlüsseln?«
    »Es gibt keine Schlüssel.«
    »Wie komme ich in mein Zimmer?«
    »Es gibt keine Schlösser.«
    »Wie halte ich mir die Bären vom Leib?«
    »Die Türen haben auf der Innenseite Riegel.«
    »Kann ein Bär -?«
    »John. Lass uns was trinken.«
    »Richtig.« Ich sagte zu Charles: »Mein Auto hat einen Schlüssel. Hier ist er. Ich brauche einen Weckruf um sechs Uhr morgens.«
    »Ja, Sir. Möchten Sie auf Ihrem Zimmer frühstücken oder im Großen Saal?«
    »Ich würde gern auf dem Zimmer frühstücken«, erwiderte Kate.
    Was den Zimmerservice angeht, werden wir uns nie einig. Ich
    esse nicht gern dort, wo ich schlafe, Frauen hingegen, habe ich festgestellt, lieben Zimmerservice.
    »Möchten Sie sich für eine Massage auf Ihrem Zimmer vormerken lassen?«, fragte uns Charles.
    »Beim Frühstück?«, fragte ich.
    »Wir müssen sehen, wie unser Terminplan morgen aussieht«, sagte Kate.
    »Kann ich Ihnen noch mit irgendetwas behilflich sein?«
    »Im Moment nicht«, erwiderte Kate. »Danke, Charles, Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Haben Sie Schweine im Schlafrock?«, fragte ich ihn.
    »Sir?«
    »Für die Bar.«
    »Ich ... frage den Chef.«
    »Mit Senf. Ich mag sie mit leicht angebräunter Kruste.«
    »Ja ... Ich sage ihm Bescheid.«
    »Ciao.«
    »War ich nicht nett?«, sagte ich zu Kate, als wir die Rotunde der Main Lodge verließen.
    »Eigentlich nicht.«
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher