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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Nase.
    »Zum Teufel, was geht denn hier vor?« Puller drehte sich um und sah Sam Cole im Streifenwagen vorfahren. Sie hatte das Seitenfenster offen und trug heute Uniform. Als das Auto stand, sprang sie heraus. Puller fiel auf, dass ihr Pistolengurt nicht knarrte. Sie sah Frank an und bemerkte die Rolle Münzgeld. Dann blickte sie Dickie und danach Puller an. »Würden Sie mir erklären, was hier passiert ist? Hat er Sie angegriffen, oder haben Sie ihn attackiert?«
    Pullers Blick traf Dickie und dann Frank. Anscheinend verspürte keiner von ihnen die Neigung, die Frage zu beantworten. »Er ist ausgerutscht und hat sich die Nase gebrochen«, sagte Puller. »Sein Freund hat ihm Eis geholt.«
    Cole hob die Brauen und musterte Dickie streng. »Genauso war’s«, brummte Dickie.
    Sie musterte Frank. »Machen Sie die gleiche Aussage?«
    Frank stützte sich auf den Ellbogen. »Ja, Ma’am.«
    »Und dabei ist Ihnen ’ne Rolle Vierteldollars aus dem Hemd gefallen?«
    »Aus der Hemdtasche, als er gestürzt ist«, versicherte Puller. »Ich habe gehört, wie er sagte, dass er in den Waschsalon will. Daher das Kleingeld.«
    Cole reichte Frank die Hand und half ihm beim Aufstehen. »Lassen Sie die Nase mal lieber vom Arzt untersuchen.«
    »Ja, Ma’am.«
    Langsam entfernten sich Dickie und Frank. »Wollen wir fahren?«, fragte Puller.
    »Ich will, dass Sie mir erzählen, was wirklich vorgefallen ist.«
    »Sie behaupten, dass ich lüge?«
    »Der Bursche ist natürlich nicht ausgerutscht. Er sah aus, als hätte ihn ein Lastwagen gerammt. Und die Rolle Kleingeld hatte er wahrscheinlich in der Faust, um sie Ihnen ins Gesicht zu schlagen.«
    »Nichts als Unterstellungen und Verdächtigungen Ihrerseits.«
    »Ach nein. Aber ich erkenne einen unzweideutigen Beweis.« Sie hob die Hand und versetzte ihm einen leichten Klaps auf die Stirn. »Sie haben da Blut. Ich sehe keine Verletzung, also ist es wohl sein Blut. Das bedeutet, er hat ausgeholt, und Sie haben ihm einen Kopfstoß auf die Nase verpasst. Ich würde gern den Grund wissen.«
    »Es war nur ein Missverständnis.« Mit dem Ärmel wischte Puller das Blut ab.
    »Inwiefern?«
    »Persönlicher Art.«
    »Allmählich gehen Sie mir auf die Nerven.«
    »Es ging um nichts Wichtiges, Cole. Das ist eine kleine Ortschaft, da gibt es schon mal Missstimmung zwischen Einheimischen und Fremden. Sollte sich herausstellen, dass mehr dahintersteckt, werden Sie es sofort erfahren.« Cole machte nicht den Eindruck, als hätte er sie überzeugt, doch sie schwieg. »Ich hatte Sie so verstanden, dass wir uns am Tatort treffen wollten.«
    »Heute bin ich früher aus den Federn gehüpft«, antwortete Cole, »und ich dachte mir, dass Sie hier sind.«
    »Ich hatte eine Unterhaltung mit Ihrem Chef.«
    »Sheriff Lindemann?«
    »Er saß auch in der Krippe . Ich habe ihm eine Kontaktadresse gegeben, damit er Rückhalt beim Umgang mit den Medien findet.«
    »Danke.«
    »Er hat eine hohe Meinung von Ihnen.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Er war es, der mir meine Chance bei der hiesigen Polizei verschafft hat.«
    »Er sagte, er hätte Sie von der Landespolizei geholt.«
    »Ja, der Wechsel war seine Idee. Er meinte, falls mir etwas daran liegt, könnte niemand verhindern, dass ich in Drake den Dienst aufnehme.«
    »Aber es ist doch wohl nicht er, der über Einstellungen entscheidet.«
    »Nein, das ist Sache eines County-Ausschusses. Ausschließlich Männer, die geistig noch im neunzehnten Jahrhundert leben. Barfuß und schwanger in der Küche zu schuften, ungefähr darauf läuft ihre Vorstellung von der Rolle hinaus, die eine Frau im Leben ausüben soll.«
    »Außerdem habe ich mit dem Postboten gesprochen.«
    »Dem Postboten? Sie meinen Howard Reed?«
    »Ja, er hat ebenfalls in der Krippe gefrühstückt. Er sagte aus, ein Päckchen, das er zustellen musste, sei im Haus verblieben. Wahrscheinlich hat er es fallen gelassen. Ihm zufolge war es stellvertretend an die Halversons geschickt worden, was wahrscheinlich heißt, eigentlich war es für ein Mitglied der Familie Reynolds bestimmt. Haben Sie es?«
    Cole wirkte ratlos. »Eine Postsendung liegt uns nicht vor.«
    Puller musterte sie aufmerksam. »Haben Sie sich denn nicht gefragt, weshalb der Postbote überhaupt an dem Haus geklingelt hat?«
    »Seinen Angaben zufolge wollte er dort für irgendetwas eine Unterschrift einholen. Ich ging davon aus …« Coles Stimme verklang, und ihre Wangen liefen rot an. »Ich hab’s verbockt. Ich hätte mich nicht auf Annahmen

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