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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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übersehen oder unterschlagen zu haben, deshalb kann ich es nachvollziehen, dass sie ein bisschen patzig geworden sind. Bei mir wäre es wahrscheinlich nicht anders gewesen. Ich hätte wohl nicht so schroff sein sollen, aber ich bin sauer, weil ich nicht an die Postsendung gedacht habe.« Sie schaute Puller an. »Hätten Sie was dagegen, wenn ich schnell eine Zigarette rauche?«
    »Ich nicht, aber eventuell Ihre Lunge.«
    »Glauben Sie, ich hätte noch nie aufzuhören versucht?«
    »Mein Vater hat vierzig Jahre lang geraucht.«
    »Wie hat er es aufgegeben?«
    »Durch Hypnose.«
    »Sie nehmen mich auf den Arm.«
    »Ich war selbst ganz erstaunt. Ich war der Meinung, man könne Starrköpfe nicht hypnotisieren. Aber allem Anschein nach sind gerade solche Menschen für Hypnose am zugänglichsten.«
    »Sie nennen mich starrköpfig?«
    »Ich würde Sie lieber Ex-Raucherin nennen.«
    »Danke, Puller. Vielleicht versuche ich es ja auch mal damit.«
    »Nun ist also der nächste Schritt, das Beweismittelverzeichnis zu prüfen. Und dann?«
    »Lan muss heute früh hier antanzen.« Cole sah auf die Armbanduhr. »In ungefähr einer Stunde.«
    »Und falls das Päckchen nicht mehr gefunden wird?«
    »Keine Ahnung. Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    »Reed meinte, er kann vielleicht im Postamt feststellen, woher das Päckchen kam. In den amtlichen Unterlagen. Vielleicht können Sie ja ein bisschen Druck machen und die Nachforschungen beschleunigen.«
    »Ja, das kann ich. Ich wüsste wirklich gern, was in dem Päckchen so Wertvolles steckt, dass man dafür einen meiner Männer umgebracht hat.«
    Puller wandte sich um und schaute auf das Haus. »Waren Sie als eine der Ersten zur Stelle?«
    »Nein. Zwei von meinen Leuten. Jenkins, mit dem wir eben gesprochen haben, und Lou, den Sie gestern kennengelernt haben. Der Beamte, der sich mit dem falschen Treadwell unterhalten hat.«
    »Wann sind die beiden eingetroffen?«
    »Ungefähr neunzig Minuten nach dem ersten Anruf. Ich war gerade auf der anderen Seite des Countys.«
    »Und der Hund war noch im Haus?«
    »Ja. Warum? Was hat der Hund mit alldem zu schaffen? Er hat nicht gebellt, das sagte ich Ihnen doch schon.«
    »Es ist doch so, dass Hunde aus Neugier an Sachen gehen. Sie kauen auf Gegenständen. Sie fressen Zeug, das sie nicht fressen sollen.«
    Betroffen richtete Cole den Blick auf das Haus. »Nichts wie los, Puller.« Im Laufschritt setzte sie sich in Bewegung.
     

 
    29
    Vierzig Minuten später schaute Puller zu, wie Cole die Kante der Couch anhob, auf der die Toten gesessen hatten. Er reichte ihr eine Maglite-Stablampe, und sie leuchtete damit unter das Möbelstück. »Da ist was«, rief sie. Nacheinander zog sie einen Knochen und zwei Hundespielzeuge aus Plastik hervor.
    »Anscheinend hatte unser Vierbeiner unter der Couch ein Versteck«, mutmaßte Puller. »Sonst noch etwas?«
    Cole schob den Arm tiefer unter die Couch. »Warten Sie mal …«, sagte Puller. Er hob ein Ende der Couch ungefähr einen halben Meter hoch.
    Vom Fußboden schaute Cole zu ihm herauf. »Bei diesem Fall kann man nicht nur das Gehirn, sondern auch die Muskeln trainieren.«
    Puller sah genauer hin. »Das ist ein Stück Karton. Vielleicht von einem Päckchen.«
    »Und da haben wir noch etwas.« Cole klaubte einen Fetzen grünen Papiers vom Teppichboden und stand auf. Puller stellte die Couch ab. Cole betrachtete den Fetzen genauer und reichte ihn Puller. »Sieht aus wie der Rand eines Postbegleitscheins.«
    »Ja, völlig richtig. Aber wo ist der Rest geblieben? Müssen wir dem Hund den Magen röntgen?«
    »Oder die Täter, die Wellman ermordet haben, sind in den Besitz der Sendung gelangt. Vielleicht haben auch sie sich gedacht, dass der Hund sich an dem Päckchen vergriffen und es irgendwo versteckt hat. Sie haben unter die Couch gesehen und es gefunden.«
    Cole hegte Bedenken. »Woher konnten sie überhaupt wissen, dass es im Haus liegt?«
    »Sie hatten doch die Familie Reynolds verhört. Der Oberst könnte ihnen verraten haben, dass ein Päckchen erwartet wird.«
    »Warum haben sie es dann nicht einfach abgefangen? Sie hätten im Haus lauern können, bis Reed es anliefert. Sogar die Unterschrift hätten sie fälschen können. Es hätte sich bloß jemand als Reynolds ausgeben müssen, so wie sie es Lou gegenüber beim angeblichen Eric Treadwell gemacht haben. Reeds Aussage zufolge hat er hier niemanden persönlich gekannt. Also hätte er nichts bemerkt, er wollte ja bloß den Beleg unterschrieben

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