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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen, Stellen nämlich, durch die jemand in andere Reiche und Dimensionen gelangte. Denn damit hatten wir unsere Erfahrungen sammeln können. Ganz sicher waren wir allerdings nicht, denn das Feld, auf dem wir den Ausbruch des Blutes erlebt hatten, war kein solcher Ort gewesen.
    Fasziniert beobachtete ich die Hände des Mannes, während er sprach.
    Er hatte seine Arme halb erhoben, sie lagen ruhig. Im Gegensatz zu den Händen, die sich in einer ständigen Bewegung befanden, die im Prinzip nur für die Finger galt.
    Mal kamen sie mir tatsächlich wie Wurzeln vor, dann erinnerten sie mich an helle, dicke Würmer, die aufeinander zuglitten und sich verknoteten, wenn sie sich berührten.
    Wie ein Geflecht rang er seine Hände ineinander und löste sie auch nicht, denn er fühlte sich wohl. Seine Augen nahmen einen helleren Glanz an, je länger er sprach, aber er redete uns zu allgemein, da sich seine Sätze immer nur um ihn und Mandragoro drehten.
    »Stop!« sagte ich und hatte das Wort kaum ausgesprochen, als ich auch Sukos Nicken sah.
    Er hörte tatsächlich auf. »Was ist los?«
    »Ganz einfach«, begann ich. »Du hast uns versprochen, etwas zu zeigen oder uns irgendwo hinzuführen. Bisher hast du nur allgemein geredet, dazu hätten wir dich nicht gebraucht. Wir wollen von dir ein Ziel wissen. Einen genauen Ort, einen direkten Punkt, wo möglicherweise so etwas wie hier geschehen wird.«
    Er schwieg.
    Keiner von uns wußte, ob er nachdachte oder ich ihn mit der Forderung durcheinandergebracht hatte. Ich dachte auch an einen Bluff von seiner Seite her, aber ich merkte zugleich, daß von seinen Händen etwas ausstrahlen mußte, dem ich persönlich keinen Widerstand entgegensetzen konnte, denn es drang durch meine Kleidung und richtete sich zielsicher auf das Kreuz vor meiner Brust.
    Eine Erwärmung trat nicht ein. Dafür aber die Bewegung, die ich schon kannte.
    Mal schleuderte das Kreuz nach links, dann wieder nach rechts. Dabei versuchte es, sich hochkant zu steilem Ich bekam dabei den Druck des flachen Endes mit.
    »Was soll das bedeuten, Cursano?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Das weißt du ganz genau.« Ich brauchte nur einen Blick in seine Augen zu werfen, um feststellen zu können, daß er »magisch« aufgeheizt war.
    Deshalb ging von ihm die Kraft aus, die auch mein Kreuz erreichte und es manipulierte.
    »Dein Kreuz, nicht?«
    »Stimmt.«
    »Ich kenne es.« Er sprach und schaute mich dabei an, aber er sah mich trotzdem nicht richtig. Sein Blick war starr und irritierte mich. »Als mich Mandragoro zu seinem Freund machte, erzählte er mir viel. Er berichtete auch über dich und deine Freunde. Wir würden irgendwann einmal zusammentreffen, hat er mir gesagt. Er kannte dich, bevor du ihn je gesehen hast. Er sagte mir, daß ich mich vor dir in acht nehmen soll, denn du könntest sehr gefährlich werden.«
    »Stimmt alles«, gab ich zu. »Aber was hat das mit der Manipulation meines Kreuzes zu tun?«
    »Es ist meine Kraft.«
    »Dann ist sie schon mehr als unfaßbar«, gab ich zu. »Denn ich schaffe es nicht, sie zu begreifen.«
    Er streckte mir seine Hände entgegen. Die Finger waren ineinander verknotet, filigranes Wurzelwerk, das sich zu den Spitzen hin verjüngte.
    »Durch sie?« fragte ich. »Ja.«
    »Das sind nicht die Hände eines Menschen.«
    »Auch ich bin kein richtiger Mensch.«
    »Was sind sie?«
    Der breite Mund zeigte ein Lächeln. Cursano schien sich selig in seine Erinnerung hinein zu versenken, und seine Antwort sprach er nur halblaut aus. »Sie bestehen aus der Alraune. Aus dieser geheimnisvollen Wurzel, die eigentlich aussieht wie ein Puppenbalg. Sie war schon vor Tausenden von Jahren bekannt. Man wußte um ihre Kraft, und sie wurde sogar als Hausgott eingesetzt. Sie versprach seinem Besitzer Reichtum und Glück. Aber nicht jeder Alraune war auch eine echte. Ich weiß es, denn ich gehöre zu den Auserwählten.«
    »Dann steckt in ihr die Kraft des Mandragoro«, sagte ich, denn ich hatte ihn gut verstanden.
    »So ist es. Seine Macht, seine Kraft hat er auf mich übertragen. Auf meine Hände, die er aus der Alraune schuf. Sie sind ein Teil von ihm, durch seine Kraft kann ich sehen und auch die Orte der Kraft aufspüren, die sich auf der gesamten Welt verteilen. Ich bin jemand, der sie sucht und auch finden wird.«
    Die nächste Frage stellte Suko. »Welche Macht hat die Alraune dann über Johns Kreuz?«
    »Keine.«
    »Tatsächlich?«
    Und ich sagte: »Ich sehe das anders.«
    »Sie hat keine Macht

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