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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war. Selbst die Silhouette des Götterwolfs Fenris zeichnete sich nicht in der Nähe des Mondes ab, wie sie es sonst erlebt hatte. Er hielt sich zurück, und sie wollte nicht daran glauben, daß er sie im Stich gelassen hatte.
    Nein, so etwas tat Fenris nicht. Sie und er gehörten zusammen. Er hatte ihr die eigentliche Kraft gegeben. Nach seinen Regeln führte sie ihr Leben.
    Das Gras wuchs dichter. Die Unterlage wurde weicher. Morgana befand sich fast auf einer Höhe mit dem Wasser des dunklen Sees, den andere als etwas größeren Teich bezeichnet hätten.
    Rechts vor ihr lag der Wald. Dort hatte sich ihr Kundschafter versteckt gehabt. Ihn beachtete sie nicht. Sie würde sich in den Häusern am anderen Ufer verstecken.
    Nach einigen Minuten hatte sie schließlich das Ufer erreicht. Hier war der Boden noch weicher geworden. In einigen Spurrillen hatte sich Wasser gesammelt.
    Sie platschte hindurch.
    Die Kälte war Balsam für ihre wunden Füße. Sie fühlte sich schmutzig, schaute auch auf ihre Hände, an denen der Dreck klebte, und plötzlich blieb sie stehen, weil sie im ufernahen Dickicht aus Schilf und Gras einen braunen Streifen entdeckt hatte. Zuerst kam sie mit ihm nicht zurecht, bis sie feststellte, daß es ein schmaler Steg war, der in den See hineinführte, was ihr sehr gelegen kam. Und genau dort schwamm ein Nachen, auf der kaum von Wellen gekräuselten Wasserfläche: Sie hatte ihn gesehen, und augenblicklich war eine Idee in ihrem Kopf entstanden.
    Noch immer war in ihr der Drang vorhanden, die Füße zu kühlen. Aber sie brauchte nicht nur eine Abkühlung, sie mußte sich auch mal waschen.
    In Ufernähe war das Wasser zu flach. Deshalb ging sie über den etwas erhöht liegenden Steg hinweg und kam sich wegen dieser Höhe auf eine bestimmte Art und Weise schutzlos vor. Es mochte auch daran liegen, daß sie mit einem Angriff ihrer Feinde rechnete. Es paßte eigentlich nicht zu ihnen, daß sie so einfach aufgaben. Assunga und Dracula II, auch wenn dieser sich im Hintergrund hielt, waren immer für eine Überraschung gut.
    Am Ende des Stegs blieb sie stehen und betrachtete die etwas gekräuselte Wasserfläche. Auch sie kannte die zahlreichen Sagen und Legenden, die sich in Schottland erzählt wurden. Sie handelten zumeist von irgendwelchen Ungeheuern und Riesenfischen, die sich in irgendwelchen tiefen Seen verborgen hielten, wobei Loch Ness natürlich der berühmteste war. Jetzt wurde sogar über ihn und seinen Bewohner Nessie ein Film gedreht.
    Dieser See war zu klein. Er war auch nicht tief genug und erinnerte mehr an einen Tümpel.
    Das Boot war mit einem alten Tau am Stegbein befestigt. Auf dem Material hatte sich feuchtes Moos abgesetzt.
    Der Knoten hatte sich im Laufe der Zeit festgezurrt. Mit den normalen Fingern würde sie schon große Mühe haben, ihn wieder zu lösen. Sie versuchte es trotzdem. Es klappte besser, als sie es sich vorgestellt hatte, denn das Tau war ziemlich dick.
    Danach enterte sie den Nachen und trat sofort in die Pfütze hinein, die den gesamten Boden bedeckte. Da war das letzte Regenwasser nicht verdunstet, aber das Boot selbst war dicht. Sie fand auch eine Stange, mit der sie es bewegen konnte.
    Den Steg selbst benutzte sie, um sich abzustoßen. Wie ein schwerfällig wirkendes Untier glitt der Nachen mit seiner Last auf den kleinen See hinaus.
    Sie kam mit der Stange gut zurecht, tauchte sie immer wieder an den richtigen Stellen ein und konnte ihre Fahrt langsam fortsetzen. Sie würde später bis zum anderen Ufer rudern und dort das Boot verlassen, zuvor aber brauchte sie das Wasser.
    Bevor sich Morgana auszog, schaute sie sich noch einmal um. Es war kaum zu glauben, daß eine Wölfin so handelte wie ein Mensch, aber sie war eben etwas Besonderes. Manchmal stand sie den Menschen näher, dann wieder den Bestien.
    Das Gesicht und der Oberkörper zeigten sich menschlich. Nur die Beine hatten sich verwandelt. Über ihre Haut hinweg wuchs das dichte, dunkle Fell, während der Oberkörper genau die Straffheit einer jungen Frau zeigte.
    Die Brüste standen zu den Seiten hin weg. Auf der hellen Haut zeichneten sich deutlich wie zwei große Kirschen die dunkleren Warzen ab. Das Haar floß bis auf die nackten Schultern, und Morgana hängte ihre Kleidung über den Bootsrand.
    Sie war nackt – und ab der Hüfte mit einem dichten Fell bedeckt, wobei das Fell an den Füßen keine gesunde Farbe zeigte. Es war aschgrau und wirkte verbrannt.
    Morgana ließ sich Zeit. Sie wollte nicht als

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