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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deshalb drehte ich mich wieder um und schaute nach vorn.
    Wir hatten schon einen großen Teil der Strecke hinter uns gelassen. Der graue Weg senkte sich den schmalen Hang hinab, natürlich wieder in Kurven und Kehren, ebenso eng wie auf der anderen Seite. Suko mußte des öfteren abbremsen, wenn wir zuviel Fahrt bekamen. Dennoch fuhr er sehr schnell, so daß die Häuser und der See immer näher rückten und ihre wahren Ausmaße gegenwärtig wurden.
    Es waren keine tollen Häuser. Eher schlichte Hütten aus zurechtgeschnittenen Baumstämmen gezimmert. Sie wiesen flache Dächer auf und hatten offene Kamine.
    Kurz bevor wir das flache Ufergelände erreichten, nahm der Weg an Breite zu und öffnete sich wie ein Trichter. Unter den Reifen knirschten die kleinen Steine. Unser Wagen rollte an den Häusern vorbei, denn Suko wollte ihn dort parken, wo auch die beiden anderen Fahrzeuge ihre Plätze gefunden hatten.
    Die Uhr zeigte bereits eine späte Nachmittagsstunde an. Über uns zog sich der Himmel immer mehr zu, aber das richtige Grau der Dämmerung würde noch auf sich warten lassen.
    Nach der Reise fühlte ich mich ein wenig müde und hätte am liebsten ein Schläfchen gehalten. Das würde mir sicherlich nicht vergönnt sein, also verdrängte ich den Gedanken daran und schnallte mich los, als Suko anhielt.
    »Da wären wir«, sagte er. Seine Stimme klang nicht lustig. Ihn schien etwas zu beschäftigen.
    Ich fragte nicht nach, sondern stieg aus. Kaum stand ich mit dem zweiten Fuß im Freien, da war meine Müdigkeit wie weggeschwemmt.
    Ich spürte das Böse!
     
    *
     
    Es hatte mich nicht wie ein Blitzschlag getroffen, aber es war schon ein komisches und auch bedrückendes Gefühl. Wie ein kurzer Druck im Kopf, der sehr bald wieder verschwunden war, aber die Ahnung blieb weiterhin bestehen.
    Man konnte von Cursano sagen und halten, was man wollte. In diesem Augenblick war ich davon überzeugt, daß er uns richtig geführt hatte.
    Dieser Ort hatte es einfach in sich, wie auch immer.
    Suko war auch ausgestiegen. Ich beobachtete ihn, um herauszufinden, ob er ähnlich gefühlt hatte wie ich.
    Seine Stirn war gerunzelt. Er sah nachdenklich aus. Er sagte aber nichts, sondern atmete die klare, reine Luft ein, bevor er sich drehte und zur hinteren Tür ging. Er öffnete sie, damit unser Gast aussteigen konnte, der sich zunächst nicht rührte und durch die offene Wagentür hinaus, aber zugleich auch ins Leere starrte. Seine Augen strahlten nicht mehr so hell, da war das Licht in ihnen sehr zurückgenommen worden.
    »Willst du nicht raus?«
    Cursano räusperte sich. Dann mußten wir einfach seine Hände anschauen, denn jeder seiner Finger reagierte wie eine Wünschelrute. Sie schlugen aus, aber nie in eine Richtung. Jeder Finger zeigte woanders hin. Für uns war es ein Zeichen, denn wir konnten davon ausgehen, daß das Böse überall lauerte.
    Schließlich stand er auf. Wir schufen ihm Platz, und er verließ den Jeep.
    Ich schloß die Tür wieder, während sich Cursano von dem Fahrzeug entfernt hatte und sich um freie Sicht bemühte.
    Wir ließen ihn gewähren.
    Menschen zeigten sich nicht. In den Hütten gab es keine Bewegung.
    Diese Siedlung wirkte wie ein Geisterdorf, aber sie schien, wenn überhaupt, erst vor kurzem verlassen worden zu sein, denn die Hütten sahen gepflegt aus.
    Cursano senkte seine Hände. Sie hatten sich wieder beruhigt. Die Finger hingen jetzt nach unten. Sie sahen dabei so gelb aus wie tote Hühnerkrallen.
    »Was hast du gespürt, Cursano?«
    »Es ist da, John. Es ist überall. Es gibt nicht nur einen Ort, wenn du verstehst.«
    »Nein, nicht genau. Sprichst du von dem toten Leben, was du schon einmal erwähnt hast.«
    »So sehe ich es.«
    »So etwas gibt es nicht.«
    Cursano ließ sich nicht beirren. »Es hält sich versteckt, und es ist groß. Selbst ich schaffe es nicht, es genau zu finden, weil es sich überall aufhält.«
    »Im Boden?« fragte Suko.
    »Nein, nein, nicht nur dort.« Cursano drehte den Kopf. Wir folgten seiner Blickrichtung und stellten fest, daß er sich diesen Tafelberg als Ziel ausgesucht hatte.
    Er sah ungewöhnlich aus, aber zugleich war er auch normal. Weder Suko noch ich entdeckten bei und an ihm etwas Besonderes, abgesehen einmal von seiner Form, die nicht so recht zu der übrigen Umgebung passen wollte.
    »Ist es der Berg?« wollte ich wissen.
    Cursano nickte langsam. »Ich spüre die fremde Kraft. Sie hält sich verborgen, aber sie ist böse. Sie ist gefährlich. Totes kann

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