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John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

Titel: John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammte Brut riechen kann. Aber deshalb habe ich mich nicht nur nach den Wölfen erkundigt, denn ich habe unten am See andere Gestalten gesehen.«
    »Unsere Freunde?«
    »Ja.«
    Auf Assungas Gesicht zeigte sich ein Strahlen. Sie war nicht häßlich, nicht so wie eine Hexe, die man aus irgendwelchen Märchen kennt. Ihr etwas breites, aber dennoch ebenmäßiges Gesicht wurde von braunroten Haaren umweht. Eine gerade Nase, ein normaler Mund und geheimnisvolle Augen, die mal sanft und auch besonders kalt blicken konnten. Da kam es immer auf die Situation darauf an.
    »Es können nicht mehr eure Freunde sein«, erklärte ich.
    »Wieso?«
    »Wir haben sie vernichtet.«
    Ein Teenie hätte gesagt: Schluß mit lustig, denn ähnlich verhielt sich Assunga. Da bröckelte die Fassade der Freude plötzlich. Sie blickte mich kälter und härter an. Da wurden die Augen zu stählernen Kugeln, und sie öffnete auch für einen Moment den Mund, um ihre beiden Blutzähne zu zeigen.
    »Das gefällt dir nicht, wie?«
    »Nein, es kann mir nicht gefallen.«
    »Ich habe dich nicht angelogen. Einen Stützpunkt habt ihr verloren. Ihr hättet eure Gier im Zaum halten sollen, aber so etwas kann man ja nicht erwarten.«
    »Es gehörte zu unserem Plan, Sinclair. Unsere Freunde sollten für die Feinde zu einem Hindernis werden. Aber wir haben sie längst vergessen, wir werden uns neue erschaffen, darauf kannst du dich verlassen, das schwöre ich.«
    »Ich glaube es dir sogar, aber wichtiger für euch ist doch Morgana Layton. Oder nicht?«
    »Das ist sie, Sinclair.«
    »Was habt ihr mit ihr vor?«
    Diesmal mußte Assunga lachen. »Warum fragst du das? Kannst du dir das nicht denken?«
    »Doch – schon, aber …«
    »Wie stehst du zu ihr?«
    »Sie ist nicht eben eine Freundin.«
    »Aber du hast sie nicht vernichtet, obwohl du es längst hättest tun können, denn Chancen genug waren vorhanden.«
    »Ja, dagegen will ich auch nichts sagen. Manchmal jedoch muß man abwägen, was wichtiger ist. Die Vernichtung einer Feindin oder deren indirekte Hilfe, da sie ja mitgeholfen hat, mich an diesen ungewöhnlichen Ort zu führen. Sie spürte und kannte ihn. Ich denke, daß ihr dafür gesorgt habt.«
    »Es war unsere Falle. Sie verlor Freunde, und sie war gezwungen, nachzuschauen, wie so etwas überhaupt möglich war. Das haben wir gewollt, sie lief in die Falle. Sie fühlte sich stark. Sie denkt immer noch an den Schutz des Götterwolfs, doch er kann und wird ihr nicht beistehen, weil wir mächtiger sind.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Möchtest du es wissen?«
    Meine Antwort gab ich nicht spontan, denn ich hatte ihre Neugierde genau gespürt. »Es wäre nicht schlecht, dies zu erfahren, sage ich mal. So könnte man herausfinden, ob die Königin der Wölfe diesen Namen verdient hat. Ich glaube nicht daß sie euch sehr unterlegen ist.«
    »Du glaubst es nicht?«
    »Das sagte ich schon.«
    »Dann brauchst du Beweise?«
    »Hast du sie denn?«
    Assunga überhörte den Spott in meiner Stimme. »Ich kann sie dir zeigen, aber ich weiß nicht, ob es gut für dich ist, denn du, John Sinclair, wirst diesmal nicht in unsere Auseinandersetzung eingreifen können.«
    »Das hatte ich auch nicht vor. Dann bin ich so etwas wie ein lachender Dritter.«
    »Diesmal kannst du das werden.«
    »Ich warte …«
    Assunga schaute mich noch einmal an und versuchte herauszufinden, ob sie mir trauen konnte. Aber ich tat nichts, um sie zu unterstützen. Mein Gesicht blieb maskenhaft wie das eines Pokerspielers, obwohl mich ihre Erklärungen schon aufgewühlt hatten. Innerlich war ich längst nicht so ruhig, wie es nach außen hin schien.
    Dracula II und Assunga hatten eine perfekte Falle aufgebaut. Selbst die Werwölfe waren hineingerutscht. Möglicherweise auch deshalb, weil sie sich und ihre Macht überschätzt hatten. Aber das würde ich noch zu sehen bekommen.
    Ich ging davon aus, daß Assunga das Tor wieder öffnete. Allerdings anders, als ich es in Erinnerung hatte. Sie würde mir sicherlich einen Blick in die Vampirwelt gewähren, nur würde ich sie nicht so sehen, wie ich sie kannte.
    Natürlich auch düster, natürlich gefährlich und für uns Menschen tödlich, aber es gab in dieser Dimension eben einen neuen Mittelpunkt, und der hieß Morgana Layton.
    Assunga zog sich zurück.
    Man kann es nicht anders beschreiben, aber es kam mir vor, als würde ich einen Film erleben. Hineinschauen und erkennen, wie die Szenen wechselten.
    Sie tauchte weg.
    Aber das Gestein zog sich nicht

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