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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen. Ich habe es bisher verschwiegen und es Ihnen bewußt erst jetzt gesagt, wo wir die zehn Leichen gefunden haben – unter denen sich keine Frau befindet.«
    »Glauben Sie denn an einen Bluff?« fragte Suko.
    »Pardon, aber ich weiß selbst nicht, was ich noch alles glauben soll. Ob Bluff oder nicht, wir sollten jedenfalls die Augen offenhalten, finde ich.«
    »Ich kann mir nicht denken«, sagte Suko, »daß Shimada sie verschont hat, weil sie eine Frau ist. Der kennt keine Rücksicht. Wenn sie hier ist und tatsächlich überlebt hat, muß sie einen anderen Schutz gehabt haben. Oder sie hat sich gut verstecken können.«
    »Das heißt, du willst sie suchen.«
    »Ja.«
    Gazza hatte bisher geschwiegen. Auch jetzt überlegte er noch. »Wird es Sinn haben?« fragte er.
    »Keine Ahnung. Aber bisher haben sich die Aussagen des einzigen Zeugen bestätigt, und warum sollte nicht noch eine zweite Person überlebt haben?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Wie machen wir es?« fragte Suko. »Schauen wir uns weiterhin um? Trennen wir uns …«
    »Wir sollten schon zusammenbleiben«, erklärte Gazza. »Bisher ist nichts passiert, und ich weiß, daß meine Leute die Augen offenhalten. Nur frage ich mich, ob wir die Toten hier liegenlassen sollen oder sie nicht lieber nach draußen schaffen.«
    »Sollte es die Zeit erlauben, können wir uns später darum kümmern«, sagte ich.
    Gazza war einverstanden. Auch Suko nickte.
    Bevor wir die neue Treppe in Angriff nahmen, schaute ich noch einmal zurück. Wie hindrapiert lagen die toten Mönche vor ihren kleinen Altären, als hätte sie der Tod beim Gebet überrascht.
    Warum? Warum hatten sie sterben müssen? Alles wies auf den Samurai des Satans hin, und ich fragte mich, was er im Schilde führte, denn derartigen Taten hatten mit seiner Samurai-Ehre nichts zu tun. Das stand für uns fest.
    Gazza deutete auf die Treppe und bewegte sich auch als erster. Er ging die Stufen hoch.
    Diesmal hatte er die MPi von der Schulter rutschen lassen und hielt sie schußbereit in den Händen. Eine dunkelrot lackierte Schwingtür führte in die nächste Etage. Auch diese Tür war bemalt. So schauten wir gegen das weit geöffnete Maul eines Dämons, von dem ich nicht wußte, ob er positiv oder negativ war.
    Gazza drückte die Tür mit dem Lauf seiner Waffe auf. Er schob sich vor. Ich ging hinter ihm, hielt die rechte Hälfte der Schwingtür fest und schaute an seiner linken Schulter vorbei. Wir waren für einen Moment irritiert, denn in diesem Raum sahen wir keinen Einrichtungsgegenstand. Zudem war er ziemlich dunkel, noch düsterer als der letzte, denn die Dachkanten schwangen hier weiter vor und reduzierten den Lichteinfall. Der Geruch war hinter uns zurückgeblieben. Dafür nahmen wir einen anderen wahr, denn in der Luft schien ein kalter Hauch zu schweben. Die Erinnerung an gelöschte Kerzen oder nicht mehr brennende Öle, wobei Reste von ihnen in den Schalen zurückgeblieben waren.
    Gazza hatte die MPi wieder sinken lassen. Suko und ich holten zwar nicht unsere Waffen hervor, dafür aber die kleinen Taschenlampen. Als Gazza das sah, hakte auch er seine Lampe vom Gürtel, die wesentlich mehr Licht spendete.
    Die Toten lagen hinter uns. Ich wußte, daß wir vor einer neuen Entdeckung standen, die zwar nicht so schaurig war, aber durchaus wichtig sein konnte. Zudem spukte mir die Anwesenheit der blonden Europäerin noch durch den Kopf.
    »Da ist es!« flüsterte Gazza.
    »Was?«
    »Das Zentrum!« Er hatte den Strahl seiner Lampe geradeaus gerichtet und damit die gegenüberliegende Wand getroffen. Wir sahen eine schmale Gebetbank vor der Wand und auf ihr eine Bemalung, deren Anblick mir einen Schauer über den Rücken trieb. Und sicherlich nicht nur mir, sondern auch meinem Freund Suko.
    Denn das Gesicht kannten wir.
    Es gehörte Shimada!
     
    *
     
    Okay, wir hatten ihn lange nicht mehr gesehen, aber verändert hatte er sich trotzdem nicht. Noch immer waren die Augen das in seinem Gesicht, an dem wir einfach nicht vorbeikonnten. Sie waren beherrschend. Nicht nur wegen ihrer kalten Bläue, auch deshalb, weil von dem übrigen Gesicht nicht so viel zu sehen war, weil Shimada es umwickelt hatte mit einigen Tüchern, die auch seinen Kopf umgaben, nur die Stirn- und die Augenpartie freiließen sowie den Ansatz der Nase.
    Als ich in diese Augen schaute, durchfluteten mich augenblicklich die Erinnerungen an die lebensgefährlichen Kämpfe, die wir gegen ihn geführt hatten, aber das war jetzt nicht wichtig. Ich

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