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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich entschlossen, zu einem ehrlosen Mörder zu werden?«
    Diesmal ließ er sich mit seiner Antwort Zeit, und das gab mir etwas Hoffnung. Meine Furcht verschwand. Vielleicht hatte ich ihn ja zum Nachdenken bringen können. In Europa waren es die Ritter, die auf ihre Ehre soviel Wert gelegt hatten. In Japan hießen sie Samurai, und ich hoffte darauf, daß Shimada noch einen Rest dieser Ehre behalten hatte und nicht einfach zu einem Killer geworden war.
    »Euer Tod ist wichtig!«
    »Das wissen wir. Und wir sind auch bereit zu sterben, aber nicht auf eine feige und hinterlistige Art. Wir möchten mit dir kämpfen, und das ist doch zu begreifen.«
    »Ja!«
    »Dann tu es.«
    Plötzlich kreiste sein Schwert dicht vor unseren Gesichtern. Wir hörten das Fauchen, als die Klinge die Luft durchschnitt. Wenn er gewollt hätte, dann hätte er unsere Gesichter in Stücke hacken können, aber er zog die Klinge wieder zurück und senkte sie.
    »Es wäre feige gewesen«, sagte ich.
    »Was wollt ihr?«
    »Bewegung. So gehört es sich für zwei Kämpfer. Wir wollen uns ebenso bewegen können wie du.«
    »Und weiter?« forderte er.
    »Nichts weiter.«
    »Keine Waffen?«
    »Nein. Wir wissen, daß du besser bist. Aber wir wollen uns wehren können.«
    »Gut«, gab er zu. »Ich lasse euch frei, aber …«
    »Auf dem Boden, Shimada. Nicht hier oben. Hier haben wir ebenfalls keine Chance mehr.«
    Er überlegte. Eva hing noch immer in seinem Griff. Mit den Augen versuchte sie, uns eine Nachricht zu übermitteln. Es hat keinen Sinn, sagte ihr Blick. Er wird es nicht tun. Er geht auf keine Bedingungen ein, aber davon ließen wir uns nicht beirren, und warteten weiterhin auf eine Reaktion von seiner Seite.
    »Ich habe euren Freund mit der Nunchaki erwürgt. Ich habe dem Ninja meine Shuriken in den Körper geschleudert. Jetzt frage ich euch, wie ihr sterben wollt.«
    »Es bleibt dir das Schwert!«
    »Köpfen?«
    »Du kannst es versuchen!«
    Nach dieser Antwort war selbst eine Gestalt wie Shimada unsicher geworden. Er konnte es nicht begreifen, daß sich zwei normale Menschen erdreisteten, gegen ihn anzugehen, und er suchte förmlich nach der Falle, in die wir ihn laufenlassen wollten.
    »Erlaubst du uns diesen Kampf?«
    Diesmal erfolgte die Antwort prompt. Plötzlich löste sich die Klammer unter unseren Füßen. Auf einmal war auch die Plattform weg. Es gab keinen Widerstand mehr für uns, und wir rasten wie mit dem Expreßlift in die Tiefe.
    Ich sah noch Sukos erschrecktes Gesicht, bevor ich als erster hinabglitt und dabei befürchtete, auf den Boden zu prallen und mir Knochen zu brechen.
    Die Festung oder der Schatten war wie ein Netz. Plötzlich umfing sie mich wie ein Kissen aus Daunenfedern. Der rasante Fall verlangsamte sich. Ich kam wieder zur Ruhe, und ich schaukelte in die blaßblauen Schatten hinein, wobei ich mit den Füßen den Boden berührte und auch sehen konnte, daß es Suko ebenso erging.
    Wir hatten im wahrsten Sinne des Wortes wieder festen Boden unter den Füßen, aber wir befanden uns noch in seiner Welt, das heißt, in seiner Festung.
    Sie hatte sich zu einer Arena oder zu einem Kuppelbau verändert. Eine gewaltige Kuppelhalle, die aus dünnem Glas bestand, durchsichtig war und uns einen Blick auf die Wolken freigab, die durch die Lichtbrechung ihre Farbe ebenfalls verändert hatten und nun blaugrau schimmerten.
    Er wollte uns in der Festung vernichten. In seiner Welt. Wo er am stärksten war. Wir würden ihn mit bloßen Händen angreifen müssen. Es gab keine Schwerter für uns, keine Dolche, keine Wurfsterne, aber wir waren nicht ohne Hoffnung, denn ich sah an Sukos knappem Nicken, daß er seinen Plan nach wie vor nicht aufgegeben hatte.
    »Wir können ihn reinlegen. Ich muß versuchen, ihn zu entwaffnen, dann könnten wir es schaffen.«
    »Köpfen?«
    »Ja«, flüsterte der Inspektor. »Mit seinem eigenen Schwert.«
    »Vorsicht!« zischelte ich.
    Wieder bekamen wir mit, wie perfekt der Samurai des Satans seine Welt beherrschte. Mit seiner Geisel im Arm huschte er auf dem Rücken liegend dicht unter dem Boden auf uns zu. Er hätte eingeschlossen sein müssen, aber diese für uns feste Materie war nicht anders als Wasser, durch das ein Schwimmer glitt.
    Dann tauchte er plötzlich auf, und sein Schatten verwandelte sich in eine feste Gestalt.
    Die Geisel hielt er noch immer fest.
    Suko zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Eva Karman. »Willst du sie behalten, Shimada? Willst du dich nach wie vor hinter der Frau

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