Jones, Diana Wynne
konnten, beförderten sie auch Neuigkeiten, Briefe und oft Flüchtlinge. Selten nur arbeitete einer von ihnen als Spion: Barden hatten ihre eigenen strengen Bräuche und Maßstäbe. Wichtigstes Gebot war, stets die Wahrheit zu sagen und niemals eine Niedertracht oder Gewalttat zu begehen. Von Mund zu Ohr gingen, außerdem unzählige alte Bräuche, Sprichwörter, Glaubensvorstellungen und Beschwörungen. Vieles davon ging verloren, nachdem Moril Clennensohn die Gemeinschaft der Barden während der Herrschaft Amils des Großen aufgelöst hatte.
barmenfrei – auf der Rechtsakademie üblicher Ausdruck für: ›Keine Gnade‹.
Baron – ein Herrscher niederen Ranges, der dem Grafen Gefolgschaft schuldete, in dessen Grafschaft sein Besitz lag. Er zahlte dem Grafen Steuern und stellte Soldaten, wenn der Graf ihn dazu aufforderte. Ein Baron war ferner verpflichtet, jedem Befehl seines Grafen Folge zu leisten, doch nicht alle Barone hielten sich daran. Ansonsten wohnte ein Baron auf seinem Herrensitz, hielt sich Gefolgsleute und herrschte über seine Untertanen wie ein Graf, nur in kleinerem Umfang.
Baron von Mark – Baron der nördlichsten Baronie von SüdDalemark, ein pummeliger Witwer in mittleren Jahren, der mit Harilla Harltochter verlobt wurde, als er achtunddreißig und sie zehn Jahre alt war.
›Bei Mittsommer unsterblich‹ – ein sehr altes Beschwörungslied für den Einen zu der Zeit, in der er am mächtigsten ist.
›Beide Hände abgehackt … ‹ – Dies bezieht sich auf das Gesetz des primitiven Haligland, wonach jedem Familienangehörigen des Hohen Herrn (des Königs), den man des Verrats verdächtigte, beide Hände abgehackt werden konnten – nicht als Strafe, sondern aus Vorsicht, mit der man jeder Bedrohung des Throns zuvorkam.
Benk – Generalkapitän der Flotte der Heiligen Inseln und Kommandant der Weizengarbe. Benk stammte nicht von den Heiligen Inseln, er wurde in Weyness in der Grafschaft Weymoor geboren.
Beschwörung – eine gemessene, stabreimende Sprechweise, deren Regeln nur unter Barden weitergegeben wurden. Man benutzte sie allein bei besonders feierlichen Anlässen.
Besting – an der Rechtsakademie üblicher Name für den besten Freund.
Betbunker – an der Rechtsakademie das Wort für das Kloster östlich der Schule.
Bier – Anstelle von Wasser, Wein und Kaffee wurde im Norden von Dalemark bis kurz vor das Ende der Herrschaft Amils des Großen nur Bier getrunken. Eins der profitabelsten Unternehmen von Navis Haddsohn bestand darin, auf Oreths Schild eine große Bierbrauerei zu gründen. Trotzdem kam damals das beste Bier aus Hannart, und das ist noch heute so. Das helle Bier aus Königshafen sollte man um jeden Preis meiden.
Biffa – Schülerin in der Rechtsakademie zu Auental. In Anstal geboren, war sie die beste Freundin von Hildrida Navistochter. Der Name ist eine kurze Koseform von Enblith.
Binsenmatte – von Mallard dem Magier gewoben, um den König der Stromlande zu täuschen. Weberei in jeder Form ist mächtiges Zauberwerk.
Binsensüß – ein Kosename für Tanaqui die Weberin.
Blume von Holand – Siriols Boot, auf dem Mitt als Lehrjunge diente; es gehörte zu der Fischereiflotte, die regelmäßig vom Holander Hafen auslief.
Brid – die Tochter Clennens des Barden und Schwester Morils und Dagners, die mit Moril nach Norden floh. Schon bald nach ihrer Ankunft ging Brid nach Auental und ließ sich dort zur Rechtsgelehrten ausbilden; danach erhielt sie eine Anstellung in Loviath. Nach der Großen Erhebung wurde sie Gräfin von Hannart und schließlich erste Leiterin der Königlich-Dalemarkischen Musikakademie, bei deren Gründung sie ihren Bruder Moril unterstützte.
Büchsen – wurden während der Herrschaft des Adons erfunden, in NordDalemark jedoch nie viel gebraucht. Im Süden benutzte hingegen man Büchsen häufig, doch war ihr Besitz nur Grafen, Baronen und deren Gefolgsleuten gestattet. Die frühen Büchsen waren sehr unhandlich und ungenau. Man benutzte sie fast nur zur Jagd, bis Hobin schließlich den gezogenen Lauf erfand, in den innen eine spiralige Rille geschnitten war, durch die das Geschoss eine viel höhere Treffsicherheit erlangte. Damit löste sie eine stürmische Nachfrage nach diesen Büchsen aus. Weymoor und Canderack machten ein ausgezeichnetes Geschäft, indem sie Büchsen nach Norden schmuggelten.
Büchsenmachergilde, Die – zu der Hobin wie auch alle anderen Büchsenmacher gehörten, war ein sehr nüchterner und respektabler Bund,
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