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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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wurde durch ein anderes ersetzt. Diesmal sah Pepper Simon Herries. Sein Gesicht war zu einer gehässigen Maske verzogen, und die Luft war erfüllt von Verderbtheit und Hass. Pepper spürte auch Angst und merkte, dass es nicht ihre Angst war. Sie sah ein Kind mit kreideweißem Gesicht, das vor Entsetzen beinahe gelähmt schien.
    Durch ihren Traumschleier nannte Naomi einen Namen, aber Pepper verstand ihn nicht. Dann sah sie plötzlich Oliver, ihr eigenes Kind, und hörte Naomi deutlich sagen: „Du und dein Sohn, ihr seid in Gefahr, mein Kind. Nimm dich in Acht … Du musst dich in Acht nehmen …“ Erneut verblasste die Vision, und sosehr Pepper auch Naomis Namen schrie, ihre Großmutter kam nicht zurück.
    Peppers Schrei weckte Miles auf. Noch schlaftrunken fürchtete er im ersten Augenblick, Simon Herries wäre ins Haus gedrungen und hätte Pepper überfallen. Dann legte sich die Verwirrung, und er eilte in ihr Zimmer.
    Pepper saß mit weit aufgerissenen Augen im Bett und rief einen Namen. „Naomi!“
    Er lief zu ihr, schob das Moskitonetz beiseite und fasste ihre Schultern. „Pepper – wachen Sie auf! Es ist nur ein Traum …“
    Maja hätte ihr das Schlafmittel nicht geben dürfen. Offensichtlich hatte es einen Albtraum ausgelöst.
    Pepper drehte den Kopf, sah Miles an und erwachte langsam aus ihrer Erstarrung. Sie begann zu zittern, und ihre Arme waren so kalt, dass er sie automatisch zu reiben begann.
    „Schon gut …, schon gut … Es war nur ein schlimmer Traum …“ Er redete mit ihr, als wäre sie ein verängstigtes Kind, und beruhigte sie mit seiner Stimme und seinen streichelnden Händen.
    Langsam wurde Pepper ruhiger. Miles setzte sich neben sie auf das Bett, zog sie in seine Arme und erschrak beinahe, weil sie es wehrlos geschehen ließ.
    Pepper hatte keine Kraft mehr. Sie stand immer noch unter dem Eindruck des Traums, in dem ihr die Großmutter so deutlich erschienen war. Das Erbe ihrer Vorfahren, der Zigeuner und der Kelten, machte sich bemerkbar, und sie war überzeugt, den Geist ihrer Großmutter gesehen zu haben. Er hatte sie ebenso wie Miles vor Simon Herries gewarnt.
    Miles sei ihr Mann, hatte Naomi gesagt … Pepper drehte den Kopf, sah ihn an und sagte zu ihrem eigenen Erstaunen langsam: „Liebe mich, Miles … Liebe mich sofort.“
    Miles stutzte. Wusste Pepper, was sie sagte, oder stand sie immer noch unter dem Einfluss des Schlafmittels?
    Nein, sie schien genau zu wissen, worum sie ihn gebeten hatte.
    Langsam streckte Miles den Arm aus und schob ihr das Haar aus dem Gesicht. Wundersamerweise zuckte sie nicht zurück.
    Durch die hauchdünne Seide ihres Nachthemdes erkannte er die Umrisse ihrer Brüste, und ihn erfasste ein so heftiges Verlangen, das er es nicht mehr verleugnen konnte. Vorsichtig legte er Pepper auf die Kissen zurück, gab acht, dass er sie nicht mit seinem Gewicht bedrängte, und hielt sie behutsam, als wäre sie zerbrechlich wie Glas.
    Sein Herz pochte wie ein Vorschlaghammer … Wenn sie nun ihre Meinung änderte? War sie … Er senkte den Kopf und strich tastend federleicht mit den Lippen über ihren Mund. Ihre Lippen waren voll und feucht. Sie öffneten sich leicht, und er hörte Pepper leise seufzen.
    Eine ungeheure Freude erfasste ihn. Zwar wusste er nicht, wie, aber das Wunder war geschehen, und Pepper begehrte ihn. Er betrachtete ihr hübsches, entspanntes Gesicht und bemerkte ihren geistesabwesenden Blick. Welche Gedanken verbargen sich hinter diesen verschleierten Augen? Was hatte zu dieser Verwandlung geführt?
    Plötzlich war ihm, als wäre noch jemand im Zimmer, und er hörte eine unbekannte Stimme, die freundlich sagte: „Nimm sie dir. Sie ist dein, du hast sie verdient. Der erste Schritt erfordert Mut. Aber anschließend wird alles gut, und die Wunde kann heilen.“
    Pepper war nicht anzumerken, ob sie auch etwas gehört hatte. Doch sie sah nicht ihn an, sondern blickte in die dunkle Zimmerecke. Ein kalter Schauer überlief Miles, und er bekam eine Gänsehaut, als Pepper leise „Naomi“ keuchte.
    Er glaubte weder an Gespenster noch an Geister, und trotzdem … Das ist doch unmöglich, sagte er sich.
    „Pepper …“ Leise nannte er ihren Namen. Sie sah ihn an und erstarrte am ganzen Körper.
    „Du hast mich gebeten, mit dir zu schlafen“, erinnerte er sie, denn er wusste, was ihre Reaktion bedeutete.
    „Nein, nein …, ich will nicht!“, rief sie instinktiv und blieb dennoch liegen.
    Sie rührte sich nicht, während Miles erst sie und

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