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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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fest. „Bis die Untersuchung beendet ist, sind Sie hier sicher. Anschließend hat Herries größere Sorgen, als sich um Ihre Erpressung Gedanken zu machen.“
    Pepper sank in sich zusammen. „Woher soll ich wissen, dass das alles stimmt? Weshalb sollten Sie – mich beschützen wollen?“
    „Ist das so unverständlich?“, fragte Miles lächelnd und sah, wie Pepper innerlich mit sich kämpfte. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen, hätte sie in die Arme genommen und ihr gesagt, wie sehr er sie begehrte – und wie sehr er sie liebte.
    „Wollen Sie mir tatsächlich einreden, Sie möchten mich vor Simon Herries beschützen?“
    „Ja – so ist es“, antwortete er heiser. „Selbst wenn ich an Ihrer Vergewaltigung beteiligt gewesen wäre, würde ich kaum Ihren Tod wünschen. Bedenken Sie, wie sich das auf meine Karriere auswirken könnte, wenn es herauskäme“, zog er sie auf.
    Pepper hörte nicht mehr zu. Sobald er das Wort Vergewaltigung ausgesprochen hatte, war sie zusammengezuckt und schien überhaupt nichts mehr wahrzunehmen.
    „Pepper!“ Miles ging zu ihr. „Pepper!“ Als er sie berührte, starrte sie ihn an, und ihm wurde eiskalt bei dem Entsetzen, das er in ihrem Blick bemerkte. Sie öffnete den Mund und wollte schreien, aber kein Ton kam heraus. Stattdessen sank sie ohnmächtig zu Boden.
    Miles fing sie auf und hob sie auf seine Arme.
    Das war ein kläglicher Versuch, Peppers Vertrauen zu gewinnen, dachte er verbittert. Er war ein Narr, sie derart zu bedrängen. Aber die Zeit verrann. Ihm blieben nur noch zehn Tage.
    Er trug Pepper in ihr Zimmer und legte sie vorsichtig auf das Bett.
    Als Pepper wieder zu sich kam, saß Maja bei ihr. Sie glaubte schon, sie hätte das Ganze nur geträumt, doch ein Blick in das besorgte Gesicht der Inderin bewies ihr das Gegenteil.
    Maja half Pepper beim Ausziehen und badete sie anschließend.
    Man kann sich richtig an das herrlich duftende, warme Wasser und das Nichtstun gewöhnen, überlegte Pepper. Inzwischen dachte sie nicht mehr ständig an ihre Agentur. Was war los mit ihr? Lag es an dem langsameren Lebensrhythmus dieser Kultur, oder hatte Miles French sie mit seiner revolutionären Auffassung über die Arbeit angesteckt?
    Miles … Pepper setzte sich auf und bebte innerlich von einem ungewohnten Gefühl. Ein tief verdrängter Instinkt sagte ihr, dass dieser Mann alle ihre Schutzwälle durchbrechen konnte und daher gefährlicher für sie war als ein halbes Dutzend Simon Herries.
    Hatte er die Wahrheit gesagt? Pepper wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Er hatte so überzeugend gesprochen … Wenn es stimmte, was er erzählt hatte, verfolgte sie einen völlig unschuldigen Mann mit ihrer Rache.
    Als sie damals in Oxford in Miles’ Zimmer erwachte, war ihr Körper sauber gewesen und hatte gut gerochen, daran erinnerte sie sich. Eigentlich hätte er von all dem, was Simon ihr angetan hatte, ekelerregend, beschmutzt sein müssen.
    Wie war er wieder rein geworden? Bei dem Gedanken, dass Miles sie angefasst und gewaschen hatte, begann ihr Herz zu stolpern und schlug anschließend doppelt so schnell wie normal.
    Maja stand auf und reichte ihr ein großes Glas geeisten Fruchtsaft. Pepper nahm es. Sie war durstig und trank es beinahe in einem Zug aus. Unmittelbar darauf wurde sie müde und merkte, dass sich ein Schlafmittel darin befunden hatte. In den Gärten rund um die Villa wuchsen zahlreiche Kräuter, von denen viele ursprünglich aus Europa stammten.
    Pepper schloss die Augen und überließ sich dem Schlaf. Sie veränderte sich allmählich, gab sie benommen zu. Früher hätte sie sich wie wild gegen die Wirkung des Mittels gewehrt. Jetzt gab sie sich ihr hin. Ging es ihr mit Miles French ähnlich? Würde sie ihn, wenn die Zeit gekommen war, ebenfalls akzeptieren und ihn nicht mehr bekämpfen?
    Mit diesem Gedanken schlief sie ein.
    Der Traum kam später. Naomi stand Pepper so lebhaft vor Augen, dass sie Wirklichkeit zu sein schien. Doch es war nicht die alte Frau, an die sie sich erinnerte, sondern eine jüngere, gesündere Naomi, die sie trotzdem sofort als ihre Großmutter erkannte.
    Naomi sagte etwas zu ihr und redete in der alten Sprache der Roma, die Pepper wie durch ein Wunder verstand. Sie warnte sie vor einer Gefahr … Wie durch einen Spiegel sah Pepper sich in Miles’ Bett, und Miles beugte sich mit ernstem Gesicht über sie.
    Jetzt war Naomis Stimme deutlich zu verstehen. „Er ist ein guter Mann – dein Mann, Kindchen.“
    Das Bild verblasste und

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