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Joschka, die siebte Kavallerie

Joschka, die siebte Kavallerie

Titel: Joschka, die siebte Kavallerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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sie auf. Danach war es still. Der Schiedsrichter hielt die Zeit an, und sie schien wirklich stehen zu bleiben.
    Terro-touristischer Monster-Rex! Die Flammenmützen waren zurückgekehrt. Wieder einmal hatten sie uns in einer schwachen Minute erwischt und wieder einmal konnten wir uns nicht wehren.
    Wilson „Gonzo“ Gonzales schaute böse auf uns herab. Schließlich gab er Pickels ein Zeichen. Der zögerte nicht. Er schaltete den Ghettoblaster sofort ein. Die Musik stampfte und hämmerte los und der blasse Vampir begann seinen Rap. Eiskalt und emotionslos begann er zu singen:
    „Verlieren ist für uns kein Begriff.
    Verlasst jetzt das sinkende Schiff!
    Wir müssen, die Meisterschaft retten!
    Los, worauf wartet ihr noch!
    Ich will auf euch wetten!“
    Wilson blitzte uns an. Er klatschte in seine Hände.
    „Ja! Los! Worauf wartet ihr noch! Ich will auf euch wetten!“, schrie er und warf den schwarzen Ball zu uns herab. Der Ball aus dem Fußballorakel, den er uns selbst geraubt hatte. „Fangt endlich an!“, forderte er und dann sangen alle Skater zusammen:

    „Kommt schon, Leute! Kommt schon, Leute!
    Lasst uns Fußball spielen.
    Kommt schon, Leute! Kommt schon, Leute!
    Lasst uns Fußball spielen!
    Leute, kommt schon!“
    Die Flammenmützen stampften und hämmerten die Zeilen auf uns herab. Wie eine Beschwörungsformel wiederholten sie sie immer und immer wieder. Nein, sie gaben nicht auf und irgendwann wirkte ihr Zauber. Zusammen mit dem schwarzen Ball. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel wieder an, und nur zwanzig Sekunden später zwirbelte Rocce das Leder ins Netz des Gegners hinein. Fabi erzielte den Ausgleich und Vanessa die Führung. Es stand jetzt sechs zu fünf für „Gefährlich und Wild“, für uns! Wir segelten wieder auf Meisterschaftskurs.

    Da griffen die Herthaner ein letztes Mal an. Sie spielten, als hätten sie den Fußball erfunden. Alles gelang ihnen und wir rutschten oder griffen immer und immer wieder ins Leere. Marlon, Juli und Markus lagen geschlagen im Gras. Das Tor war ganz leer, und der Mittelstürmer der TSG schob die Kugel lässig ins Netz. Das wollte er jedenfalls. Aber ich wollte das nicht. Ein Unentschieden war nämlich eine Niederlage für uns. Ja, und deshalb gab ich jetzt Gas. Ich, Joschka, die siebte Kavallerie, der allerletzte Mann hinter dem letzten, hinter Juli „Huckleberry“ Fort Knox, rutschte und rauchte und dampfte auf die Linie zu und kratzte das Leder in der absolut letzten Nanosekunde mit dem Schlusspfiff aus dem wilden Kasten heraus. Bombastisch-touristischer Bärenbauchspeck! Wir hatten gewonnen und der Teufelstopf wurde seinem Namen mehr als gerecht. Er wurde zum Hexenkessel aller Hexenkessel. Alle 500 Zuschauer applaudierten und johlten und fielen am Ende in den Gesang der Flammenmützen mit ein. Doch dieses Mal lautete der Text etwas anders:
    „Komm schon, Joschka! Komm schon, Joschka!
    Lass uns Fußball spielen.
    Komm schon, Joschka! Komm schon, Joschka!
    Lass uns Fußball spielen!
    Joschka, komm schon!“
    Wir liefen durch das Stadion. Wir hielten uns in einer Reihe an den Händen und rissen sie im Takt der Musik zum Himmel empor. Meine Freunde trugen mich auf ihren Schultern an den Tribünen entlang. Da hob Wilson Gonzales die Hände. Der Rap verstummte. Im nächsten Moment war es mucksmäuschenstill, und in dieser Stille sprangen Sexy James und Wilson vom Dach und vor unsere Füße.
    „Ich gratulier euch!“, lächelte Gonzo. „Und ich hoffe, dass ihr uns noch einmal verzeiht. Ich meine, dass wir aus der Verbannung zurückgekehrt sind.“
    Er grinste uns an, denn er wusste es ja. Ohne ihn und seinen Zaubersong hätten wir das Spiel gegen den TSG Hertha 05 niemals gewonnen.
    „Aber genau deshalb sind wir jetzt hier!“, fuhr Sexy James für ihn fort, und sie wurde dabei richtig ernst. „Wir sind hier, um euch darum zu bitten, dass ihr den Bann von uns nehmt.“
    „Ja, denn wir würden gern noch ein paar mehr Spiele von euch sehen!“, rief Pickels vom Dach und Wilson Gonzales musste ganz kräftig niesen. Ihr wisst schon, wegen seiner Fußballallergie. Doch dann trat er einen Schritt auf mich zu:
    „Und wir würden sehr gern euer Baumhaus wieder aufbauen.“ Er schaute mich an. „Bitte, Joschka, Chradadadatsch oder siebte Kavallerie! Wer immer du bist. Wir haben sehr viel von dir gelernt. Du hast uns bewiesen, dass ihr genauso wild seid wie wir. Ja, und deshalb würde ich mich freuen, wenn du unser Freund sein willst.“
    „Genau! Das gilt auch für

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